Liebe E-Auto-Hasser, Fossil-Fans, Das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht-AfDler und Petrol-Heads: Ihr müsst jetzt ganz, ganz tapfer sein, auch wenn Euch das nicht rettet! Denn Eure alte Welt aus Protz-SUVs und Clean-Diesel-Fake-Fahrzeugen schwindet immer mehr. Das E-Auto wird sich nicht mehr von der Straße drängen lassen, seine Zulassungszahlen wachsen. Da helfen Euch auch keine alte – und inzwischen längst widerlegten – „Schweden-Studie“ und ähnliches mehr; das Elektroauto erweist sich selbst mit einem hohen Anteil von aus Kohle produziertem Produktions- sowie Fahrstrom als deutlich klima- und umweltfreundlicher als die konventionellen Abgas-Autos. Das zeigt eine neue, wissenschaftliche Studie. Die stammt nicht etwa vom bösen Elon Musk, um hier gleich mal allen Verschwörungs-Schwurblern entgegen zu treten, sondern von der Organisation „Transport & Environment“.
Transport & Environment (T&E) mit Sitz in Brüssel ist eine europäische Dachorganisation und „Denkfabrik“ verschiedenster nationaler Umwelt- und Klima-NGOs, die sich seit Jahren mit Themen des umweltfreundlichen Verkehrs beschäftigt. Dazu hat sie verschiedene, international beachtete Studien publiziert. In diesem Zusammenhang erschien im April diesen Jahres mit „How clean are electric cars?“ eine Lebenszyklus-Analyse der CO2-Emissionen von Elektro-Autos. Und die hat es in sich!
Auf insgesamt 33 Seiten – wovon allein 10 Seiten der Dokumentation der Ausgangsdaten und der wissenschaftlichen Methodik der Studie, und damit insbesondere auch ihrer Transparenz dienen – analysiert die Studie den Lebenszyklus von E-Autos, d.h. von der Produktion des Fahrzeugs und des Akkus inklusive der dafür benötigten Energien sowie bis zur Nutzung über einen längeren Zeitraum. Und sie berechnet die dabei entstehenden CO2-Lasten für den Strommix der verschiedenen Länder Europas. Zum Vergleich werden auch die Lebenszyklus-CO2-Emissionen von Benzin- und Dieselfahrzeugen berechnet, natürlich auch inklusive der Vorketten wie Treibstoffherstellung, -Transporte etc....
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Wieder ist eine Woche vorüber. Mit Forderungen rund um die Zukunft der Energieversorgung, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Ein DGS-News-Autor hat gelesen, zugeschaut und zugehört. Seine eigenen „Grundzüge für ein nachhaltiges Corona-Konjunkturprogramm“ hat der Bundesverband Erneuerbare Energie BEE e.V. am Montag öffentlich gemacht. Direkt davor hatte BEE-Präsidentin Simone Peter zu einer Online-Pressekonferenz geladen.
>Corona-Zeit die wird vergeh`n,
die Klimakrise bleibt besteh’n.<
Unter diesem – vom DGS-News-Autor aus der Zusammenfassung gedichteten - Zweizeiler könnten die 21 Seiten Nach-Corona-Programm des BEE stehen.
Wenn da nicht der englische Titel „Timely, Targeted, Temporary, Transformative“ wäre. Bei der deutschen Übersetzung fällt natürlich sofort das „vorübergehend“ auf. Denn das Wort passt weder zu Corona – das Virus ist in der Welt und da wird er auch bleiben. Und es passt erst recht nicht zur kommenden Klimakatastrophe, wie wir sie korrekt benennen. Was also soll vorübergehend sein im BEE-Programm? Das blieb am Montag offen.
Was am Programm „rechtzeitig, zielgerichtet, transformativ“ ist, kam besser heraus. Mit rechtzeitig dürfte aus Sicht des BEE der Zeitpunkt der Veröffentlichung gemeint sein. Denn für den Bundesverband, dem die DGS als Fördermitglied angehört,
steht fest: „Die ökonomische Bewältigung der Corona-Krise kann nur über europäische Kooperation erfolgen. Die Bundesregierung sollte die kommende Ratspräsidentschaft nutzen, um den Green Deal konsequent voranzutreiben.“ Präsidentin Peter ficht dabei nicht einmal die Drohung des Wirtschaftsrats der Union vom September 2019 an, in genau dieser Präsidentschafts-Zeit die völkerrechtlichen Aarhus-Umweltverträge aushebeln zu wollen.
Sie „erwarte eine lebhafte Debatte zum Wirtschaftsrat-Vorschlag“, den der BEE damals „strikt zurückgewiesen“ habe, sagt Simone Peter nur dazu...
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In einem internen Veranstaltungzyklus zum Thema Wärmewende finden in unregelmäßigen Abständen kleine, DGS-interne Vorträge statt. Dabei sollen aktuelle Fragen aus dem Wärmebereich thematisiert und neu verstoffwechselt werden. Darüber wird in der SONNENENERGIE und in den DGS News berichtet werden. Über eine spätere zusammenfassende Darstellung haben wir noch nicht entschieden. In der aktuellen SONNENENERGIE 2|2020 finden Sie einen ersten Beitrag von Martin Schnauss, der zum Thema "Sektorenkopplung und Wärmewende, Risiken und Gefahren strombasierten Verkehrs und Wärmekonzepten" am 21. April 2020 gesprochen hatte. In den heutigen DGS News schreiben wir über den zweiten Vortrag, der den Titel "Woher kommt der Strom im Winter?" trägt und von Dr. Rolf-Michael Lüking als Zoom-Meeting am 25. Mai gehalten wurde.
Woher kommt der Strom im Winter?
Von der regenerativen Wärme ist immer mal wieder die Rede, aber sie bleibt nach wie vor ein Stiefkind der Energiewende. Die meisten Aussagen und Feststellungen bewegen sich auf einer oftmals wiederholten, deklamatorischen Ebene, die mehr der Selbstversicherung derjenigen zu gelten scheint, die sich ab und zu an das Thema erinnern, als dass sie neue Ideen liefern. Rolf Michael Lüking ist einer der wenigen Theoretiker, der sich dem Thema von der physikalischen Grundlage her nähert und zukünftige Lösungen "vom Strom her denkt". Seine Leitthese besteht darin, Strom für elektrische Wärmepumpen als Endenergie zum Dreh- und Angel einer neuen Konzeption von Wärmewende zu nehmen.
Dabei scheut er auch nicht davor zurück, klar zu sagen, dass beim gegenwärtigen Stand der Energiewende das Deckungspotenzial der regenerativen Technologien nicht ausreichend ist. Damit erklärt sich auch der provozierende Titel der Veranstaltung. Für Lüking stellt sich dies nicht alleine als quantitatives, sondern als ein qualitatives Problem. Rein regenerativ sei eine Wärmeversorgung aus dem Stand nicht auf die Beine zu stellen. Und ein Umbau, also die Überwindung der fossilen Verbrennungstechnologien, ist mangels wirksamer Konzepte und Geschäftsmodelle auch nicht in Sicht. Wenn dem so ist, schlussfolgert Lücking, müssten neue Konzepte die inhärente Qualität besitzen, die gegenwärtige Dominanz von Erdgas zu überwinden. Sie müssten aber auch in Übereinstimmung mit den Gesetzen der Physik stehen...
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Die Ausgabe 2|2019 war die fünfzigste unter meiner Leitung, im Editorial jener SONNENENERGIE habe ich das bereits hervorgehoben. Meine "redaktionelle Karriere" hatte einst mit dem Heft 2|2010, also vor jetzt genau 10 Jahren, begonnen. Es gäbe folglich schon wieder etwas zu feiern. Darauf möchte ich allerdings verzichten. Vielmehr will ich den Anlass dazu nutzen, Sie, die Leserinnen und Leser der SONNENENERGIE auch einmal zu Wort kommen zu lassen. Aus diesem Grund finden Sie in dieser Ausgabe auch eine kleine Umfrage. Dabei möchten wir natürlich generell erfahren, ob Ihnen unsere Fachzeitschrift gefällt, aber auch grundsätzlich mehr über Ihre Lesegewohnheiten herausfinden.
Selbstfindungsprozess
Denn die Produktion einer Zeitschrift ähnelt immer ein wenig einem Selbstgespräch. Im Dialog mit sich selbst kommt man auf so manche Idee, widerspricht sich ab und an, muss aber letztendlich mit wenig Widerrede rechnen. Selbstgespräche sind sicherlich auch ein Mittel zur Motivation, was man auch bei so manchem Leistungssportler beobachten kann, wenn man diese vor Wettkämpfen im inneren Dialog sieht. So bin ich, spätestens wenn das Heft "im Kasten" ist, meist durchaus zufrieden. Spätestens wenn ich nach Wochen der Arbeit eine neue Ausgabe in Händen halte, sind Anspannung und Zweifel schnell verflogen. Da freut mich jede Kritik, insbesondere selbstverständlich jedes Lob, umso mehr, die Arbeit war nicht umsonst! Jedoch sind die Rückmeldungen an die Redaktion meist mehr allgemeiner Art, beziehen sich auf einen konkreten Artikel oder einen speziellen Aspekt eines Textes. Die Struktur der SONNENENERGIE selbst wird dabei weniger reflektiert.
lesen Sie hier das Editorial der SONNENENERGIE 2|2020.
Die Ausgabe 2/2020 der SONNENENERGIE erscheint am 1. Juni. Als digitale Ausgabe ist sie bereits jetzt online. Das Inhaltsverzeichnis können Sie hier herunterladen.
Am Anfang der Energiewende gab es zwei Dinge: das aus Kohle- und Atomkraftwerken gespeiste Netz, das die gesamte Bevölkerung und Industrie – überwiegend zuverlässig – mit Strom versorgte und daneben ein paar Windräder und Solarmodule. Und diese verlangten nun, mit dem gleichen Recht wie die Großen an der Stromversorgung teilzunehmen. – Es mutet erstaunlich an, wurde aber 1990 durch das „Stromeinspeisungsgesetz“ realisiert.
Der durch das EEG 2000 ausgelöste phänomenale Aufschwung bescherte den Erneuerbaren gut 10 Jahre später einen Strommix-Anteil von 20%. Trotz der nun einsetzenden üblen Bremsmaßnahmen wuchs der Anteil weiter. Das existierende Stromnetz wurde von den meisten Akteuren als die ausschließliche Versorgungsinstanz nicht in Frage gestellt. Unter dem Vorankommen der Energiewende verstand man das weitere Wachsen des Anteils der Erneuerbaren in diesem Netz.
Die „Vorhut“ fasste die 100%-Marke ins Auge. „100%-EE-Kommunen“ bildeten sich, die auf ihrem Territorium mehr Energie erzeugten, als sie selber verbrauchten. Das waren großartige Demonstrationen der Leistungsfähigkeit der Erneuerbaren Energien. Gleichzeitig wurde hierbei aber auch eine Aporie sichtbar: Die 100% (oder mehr) waren bilanziell zu verstehen, bedeuteten nicht, dass der Strombedarf zu jeder Stunde des Jahres ausschließlich durch Erneuerbare gedeckt wurde. Bei ungünstigen Wetterlagen blieb man auf das Netz mit dem darin befindlichen Kohle- und Atomstrom angewiesen.
Damit wurde klar, dass eine durchgängige 100%-Versorgung nur unabhängig vom Netz in Form einzelner, begrenzter Projekte verwirklicht werden kann. Die Kombination unterschiedlicher Quellen erneuerbaren Stroms, Sektorenkopplung, Speicherung, flexible Abstimmung auf den Bedarf erfordert Anpassung an die jeweiligen individuellen Bedingungen und Bedürfnisse vor Ort....
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Entsprechend der jüngsten Mitteilung der bayerischen Staatsregierung sind Präsenzangebote der Erwachsenenbildung im Rahmen der infektionsschutzrechtlichen Regelungen ab 30. Mai 2020 grundsätzlich wieder möglich. Die DGS Akademie Franken hat ein Hygiene-Konzept erstellt, das hier eingesehen werden kann.
In den vergangenen Wochen wurden zahlreiche Veranstaltungen im online-Format angeboten, überwiegend 2-stündige Webinare, aber auch online-Tagesseminare. Dazu haben wir viele positive Rückmeldungen erhalten. Auch im Juni und Juli gibt es überwiegend online-Angebote. Als Präsenzveranstaltung wird aber der DGS Kurs „Solar(fach)berater Photovoltaik“ vom 23. bis 26.06.2020 stattfinden, beschränkt auf 12 Teilnehmer (noch 3 freie Plätze). Das Angebot an Präsenzveranstaltungen wird dann ab 2. Halbjahr wieder deutlich zunehmen, aber auch die beliebten Webinare werden beibehalten. Wir werden Sie rechtzeitig informieren.
Ob in realen oder virtuellen Räumen, wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Kohleaustiegsgesetz eine Farce? Wenn es wirklich so weit kommen sollte, dann bedeutet der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur „Reduzierung und zur Beendigung der Kohleverstromung (Kohleausstiegsgesetz)" teilweise genau das Gegenteil. Denn in einem Absatz des Textes wird festgestellt, dass es eine „energiewirtschaftliche Notwendigkeit des Tagebaus Garzweiler, inklusive des 3. Umsiedlungsabschnitts in den Grenzen der Leitentscheidung der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen zur Zukunft des Rheinischen Braunkohlereviers / Garzweiler II vom 5. Juli 2016“ gibt. Es geht dabei um einen Vertrag mit RWE der das Braunkohle-Strom-Kontingent von 2016 bis 2038 festschreibt und mehr Stromabnahme garantiert, als wirtschaftlich sinnvoll ist. Der Staat würde damit für weitere 20 Jahre zum Förderer der Braunkohle ... wir bleiben dran: threadreaderapp.com/thread/1261003160669339648.html bzw.: www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/G/gesetzentwurf-kohleausstiegsgesetz.pdf bzw.: www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/lausitzer-energiekonzern-leag-will-aenderungen-im-bundesgesetz-li.84478
Windpark auf rekultivierter Fläche des Braunkohletagebaus Garzweiler: Innogy SE hat die Nordex Group beauftragt, den Windpark „Jüchen A44n“ mit sechs Windrädern und insgesamt 27 MW auszustatten. Bei den Anlagen handelt es sich um Windkraftanlagen mit jeweils 4,5 MW Leistung und einer Nabenhöhe von 164 Meter. Der Windpark mit rund 90 Hektar entsteht auf einer rekultivierten Fläche des ehemaligen Braunkohletagebaues Garzweiler an der Autobahn A44 südlich der Stadt Jüchen in NRW. Er ist ein Kooperationswindprojekt der Innogy SE und der NEW Re, der Tochtergesellschaft für regenerative Projekte des kommunalen Dienstleistungsunternehmens NEW. Die Kooperation war in der deutschen Auktion für Windenergieanlagen an Land Anfang 2020 erfolgreich und erhielt von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für einen festen Stromeinspeisetarif. Baubeginn war im April, Inbetriebnahme soll ein Jahr später erfolgen: www.iwr.de/news.php?id=36766
Nach wie vor Warten auf Windkraft-Regeln und Ende des PV-Deckels: Gemäß einer Meldung des Internetportals Solarserver liegen in der Großen Koalition immer noch keine konkrete Formulierung für den Gesetzestext vor, mit dem SPD und CDU/CSU ihren monatelangen Koalitionsstreit um Windkraftabstände und 52-GW-PV-Deckel endgültig beenden wollen. Darüber hinaus gebe es für die notwendigen Gesetzesänderungen auch noch keinen Fahrplan im Bundestag. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) kritisiert, dass bis Mitte Juni die letzte Chance bestehe, den Deckel vor Erreichen seiner Obergrenze zu streichen und Milliardenschäden in letzter Minute noch abzuwenden. Er warnt erneut, dass der Deckel im Falle starker Vorzieheffekte bereits im Juli zuklappen könnte. Verärgert reagiert darauf die gesamte Solarbranche. Sie müsse nun weiterhin bangen, ob der Bundestag den Solardeckel im EEG rechtzeitig beseitigt oder nicht. Mittels einer Fraktionseinbringung im Eilverfahren müsse dies nun spätestens in der kommenden Sitzungswoche des Bundestages Mitte Juni erfolgen, fordert der BSW: www.solarserver.de/2020/05/27/photovoltaik-branche-irritiert-solardeckel-streichung-erneut-vertagt
Energieverbrauch in Deutschland stark gesunken: Wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen mitteilte, lag der Energieverbrauch im 1. Quartal 2020 um knapp 7 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Für diese Entwicklung verantwortlich sei die einsetzende Wirtschaftskrise und die wärmere Witterung in den ersten beiden Monaten des Jahres sowie erste Auswirkungen der Corona-Krise. Verbrauchssteigernd wirkte dagegen der diesjährige Schalttag. Mit Ausnahme der Erneuerbaren waren alle Energieträger von der rückläufigen Verbrauchsentwicklung betroffen, besonders stark fielen die Kohlen ins Minus. Wie die AG Energiebilanzen außerdem berechnete, wäre der Energieverbrauch ohne den Einfluss der milden Witterung nur um 6,4 Prozent gesunken. Ferner rechnet die AG Energiebilanzen mit einem Rückgang des energiebedingten CO2-Ausstoßes um knapp 11 Prozent: ag-energiebilanzen.de/index.php?article_id=29&fileName=ageb_pressedienst_03_2020.pdf
Velorution: So wird in Brüssel die Mobilität seit 11. Mai genannt. In der Innenstadt sind die Straßen für Fußgänger freigegeben, Autos dürfen sie nur mit 20 km/h befahren. Neue Spielstraßen und temporäre Radwege in vielen Städten weltweit - es wird deutlich, dass sich die Mobilität gerade wandelt. Im Handelsblatt nimmt ein Mobilitätsexperte von McKinsey Stellung zur Frage, ob diese Veränderung von Dauer ist: www.handelsblatt.com/adv/smart-mobility/was-kommt-nach-covid-19-der-beschleunigte-wandel-der-mobilitaet/25851648.html?adv=iq
LNG kommt (vielleicht?) auch: Und noch ein Baustein im Verständnis der Energieriesen zur Energiewende: Obwohl ein mögliches LNG-Terminal in Wilhelmshafen noch umstritten ist und auch noch keine Genehmigung vorliegt oder auch nur beantragt wurde, hat Uniper jetzt einen Vertrag zum Bau und Charter eines LNG-Terminalschiffs abgeschlossen. Schon 2019 war bekannt, dass die Anlage dort als schwimmende Anlage konzipiert wird. Insbesondere die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die Anlage als unnötig und den Import von z.B. fossilem Fracking-LNG als extrem klimaschädlich. Aber ist zu befürchten, dass durch die Bestellung der politische Druck erhöht wird. Und es wäre ja nicht das erste Mal, dass zuerst Tatsachen geschaffen und dann die Genehmigung ganz freundlich eingefordert wird. www.energate-messenger.de/news/202732/lng-terminal-wilhelmshaven-wird-konkreter oder www.uniper.energy/news/mitsui-osk-lines-and-lng-terminal-wilhelmshaven-sign-a-contract-to-build-and-charter-an-lng-terminal-ship/
Datteln kommt – schon morgen: Es kommt, wider alle Vernunft und den Klimaschutz, und der Start wird auch noch vorgezogen. Am morgigen Samstag will der Betreiber Uniper das Kohlekraftwerk Datteln 4 kommerziell in Betrieb nehmen. Bei 6,2 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr werden allein durch das Vorziehen der Inbetriebnahme um einen Monat zusätzliche 500.000 Tonnen CO2 in die Luft gepustet. Das ist Kohleausstieg: www.montelnews.com/de/story/uniper-zieht-start-von-datteln-4-11-gw-auf-samstag-vor/1117528
Deiche gegen die Klimakatastrophe: Lachhaft, was sich die Niedersachsen ausdenken. Statt Geld in CO2-freie Technik zu stecken, wird aufgedeicht. Ein toller, beängstigender Beitrag von Hans Koberstein zur Nichtpolitik: www.zdf.de/politik/frontal-21/co2-emissionen-muessen-schneller-sinken-100.html
Das Klimachaos eindeichen oder weichen: Die zuständigen Stellen in Charleston/South Carolina haben einen 2 Milliarden Dollar teuren Plan gebilligt, um die historische Innenstadt vor dem steigenden Meerwasser und den heftigen Stürmen der letzten Jahre abzuschirmen. Ein Damm von 8 Meilen (ca. 13 km) Länge soll insbesondere die touristisch interessanten Stadtteile mit ihren Vorbürgerkriegs-Villen vor den Wassermassen schützen. Das ist längst nicht das einzige Projekt in den USA: Miami plant 4 Meter (13 US-Fuß) hohe Mauer für ca. 8 Milliarden Dollar, New Jersey gar ein System von Deichen, Fluttoren etc. für bis zu 15 Milliarden Dollar. Klimafolgen-Anpassung wird extrem teuer. In ärmeren Ländern, wo sich die Menschen diesen „Luxus“ nicht leisten können, verlieren sie ihr Land und müssen fliehen: e360.yale.edu/features/fortress-charleston-will-walling-off-the-city-hold-back-the-waters und www.spiegel.de/politik/ausland/sierra-leone-klimawandel-ueberflutet-kuestenstriche-a-be0f8a60-82b5-43ea-86d7-37bcdf7a80cb
Damit die PV einen kühlen „Kopf“ bewahrt: Geht es nach einigen „Experten“, so würden große Freiflächen-PV-Anlagen nur in den sonnenreichen Ländern des nördlichen oder südlichen Wendekreises errichtet. Doch gerade diese Gebiete haben ein PV-Problem: die Hitze, denn ab 25°C Umgebungstemperatur sinkt die Leistung der Zellen. Dieses Problems haben sich Forscher der ägyptischen Benha-Universität angenommen. Ihre Lösung: An der Unterseite der Module ist ein System mit Aluminiumkanälen angebracht, durch das bei zu hohen Temperaturen eine Mischung von Wasser und einer PCM-Flüssigkeit gepumpt wird. Dadurch lässt sich nach Angaben der Forscher die Modultemperatur im Vergleich zur ungekühlten PV deutlich senken. Ob das System derzeit auch ökonomisch sinnvoll ist, lässt sich noch nicht sagen: cleantechnica.com/2020/05/09/recent-observations-research-for-cooling-solar-panels-tested-in-summer-in-cairo/
Transparenz nicht gegeben: Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat schon vor zwei Jahren die mangelnde Transparenz der Netzentgelte in Deutschland kritisiert und legt jetzt mit einem Gutachten nach: Zwar sind die Entgelte in Höhe von jährlich 24 Mrd. Euro staatlich reguliert, doch sind Berechnungen nicht nachvollziehbar und die Veröffentlichungspraxis der Behörden mangelhaft. „Es kann nicht sein, dass die Interessen der Netzbetreiber pauschal über die Interessen der Verbraucher gestellt werden“, so einer der Ersteller des Gutachtens. Der vzbv schätzt den Schaden für die Verbraucher auf 360 bis 900 Mio. Euro: www.pv-magazine.de/unternehmensmeldungen/vzbv-veroeffentlicht-gutachten-zur-transparenz-der-netzentgelte/
Dämmstoffe und Ökologie: Einen Überblick über die Energie und sonstige Dinge, die in Dämmstoffen stecken, versucht das Handwerksmagazin Haustec.de. Natürlich sind – wie in wohl jedem Artikel – einige persönliche Blickwinkel des Autoren darin verarbeitet, einem „Sachverständigen für Bauphysik und aktivem Teilnehmer in Normenausschüssen und Fachregelkommissionen“. Dennoch scheint der Beitrag als gute Hilfe, bevor man sich für einen bestimmten Dämmstoff entscheidet: www.haustec.de/gebaeudehuelle/daemmung/wieviel-graue-energie-steckt-im-gruenen-daemmstoff
Fraunhofer Umsicht ohne Rundumsicht bei Mobilität: Statt eine echte Verkehrswende zu propagieren, steht ausgerechnet das Umsicht genannte Fraunhofer-Institut für ein Weiter-So im Individual- und Güterverkehr und für weiterhin Energiekolonialismus. So plädierten die Fraunhofer-Experten für „internationale Kooperationen, die Regionen mit hohen Potenzialen an erneuerbaren Energien einbeziehen. Ziel muss es sein, bestehende Erdöl- und Erdgasimporte durch Importe von regenerativ hergestellten Energieträgern zu ersetzen“, schreibt fast jubelnd das Autohandwerks-Magazin Kfz-Betrieb. Und natürlich müsse „die Wirtschaftlichkeit dieser neuen Energieträger sichergestellt werden, indem der Preis für regenerativen Strom gesenkt wird“ – wohlgemerkt bei heute schon etwa 5 Cent je Kilowattstunde in Deutschland: www.kfz-betrieb.vogel.de/fraunhofer-institut-elektromobilitaet-eignet-sich-nicht-fuer-alle-verkehrstraeger-a-934926/
Fotografie als Hausfriedensbruch in Datteln: Nicht nur gegen das Uniper-Steinkohlekraftwerk Nr. IV gibt es Proteste und Klagen. Jetzt schlägt das Betreiber-Universum zurück. Und zwar gegen einen Fotografen. „Als ich alles überschaut und fotografiert hatte, haben ich und andere Journalisten das Gelände wieder verlassen“, erinnert sich Björn Kietzmann an jenen „friedlichen Demotag“ am Kraftwerk im Februar. Doch Mitte April bekam er Post von der Staatsanwaltschaft: Wegen Hausfriedensbruchs soll er 900 Euro Geldstrafe zahlen. Und vom Land Nordrhein-Westfalen gab es noch zusätzlich ein Betretungs- und Aufenthaltsverbot für das Kraftwerksgelände obendrauf. Gegen beides geht Kietzmann jetzt juristisch vor. So wie er sich gegen den rechtswidrigen Entzug der Akkreditierung beim G20-Gipfel in Hamburg 2017 gewehrt hat – und zwar erfolgreich: mmm.verdi.de/beruf/datteln-iv-und-der-journalist-als-stoerer-66379
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