Kommentar von Heinz Wraneschitz
Wasserstoff wird momentan hochgejubelt, auf Neudeutsch „gehypt“. H2 gilt vielen als die einzig wahre Lösung aller Energie- und Klimaprobleme. Hauptargument: Bei der Nutzung des Energiegases, ob in Brennstoffzellen oder in Motoren entsteht nur Wasser, sonst nichts. Vor allem aber: Kein klimaschädliches CO2. Und so schießen allerorten Pläne für Wasserstoffregionen aus dem Boden. Erst letzte Woche habe ich bei DGS-News berichtet: Andreas Scheuer (CSU) will unser Land zum „HyLand“ machen. Kurz vor Weihnachten 2019 hat der Bundesverkehrsminister 16 Wasserstoffregionen in Deutschland gekürt. Und Bayern fühlt sich eh schon als Wasserstoffland.
Vielleicht ist es ganz hilfreich, dass die Suchmaschine duckduckgo als ersten (Werbe-)Begriff „Potenzstörung behoben“ anzeigt, wenn man nach Wasserstoffregion“ sucht. Tatsächlich wirkt es in vielen Fällen wie rein testosterongesteuerte Werbung, Schau, Reklame, was da als saubere Wasserstoffregion verkauft werden soll. Denn zwar steht fast immer „CO2-frei“ drauf auf der Webseite. Doch woher der Energieträger Wasserstoff kommt, ist oft nicht klar und vielen gar schnurzpiepegal ...
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Recycling ist keine neue Erfindung, sondern in unterschiedlichen Formen in der Menschheitsgeschichte präsent: von den Misthaufen der bäuerlichen Gesellschaften mit ihren pflanzlichen Abfällen sowie tierischen und menschlichen Exkrementen, von der Verwendung der ägyptischen Pyramiden als Steinbruch für den Hausbau in den umliegenden Dörfer, bis zur Lumpensammeln auf den Schlachtfeldern des 18. Jahrhunderts und dem Lumpen-Exportverbot in Preußen, um die Rohstoffbasis der heimischen Papierindustrie zu sichern – es hat viele unterschiedliche Ansätze gegeben.
Das Recycling ist heute ein wichtiger Bestandteil des Abfall-Managements und der Rohstoff-Versorgung der Wirtschaft: vom Altglas-Container über die Biotonne und den Gelben Sack bis zum Recycling-Hof begleitet es uns und die Rohstoffwirtschaft. Angeleitet und begleitet werden diese Maßnahmen durch die Richtlinien der EU und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland (u.a. Kreislaufwirtschaftsgesetz/KrWG, Verpackungsgesetz/VerpackG).
Recycling hat in unser Gesellschaft einen guten Ruf und findet breite Akzeptanz; dabei wird leicht übersehen, dass Recycling nicht gleich Recycling ist, und dass es auch „dunkle Seiten“ des Recyclings gibt. In diesem Teil der Serie zeigen wir Ihnen eine kurze Auswahl der Arten und Probleme der Recyclingformen.
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Der Kaufvertrag über das Fabrikgelände für den E-Autobauer Tesla im Brandenburgischen Grünheide am Rande von Berlin ist notariell beurkundet. Das teilte Mitte der Woche die Staatskanzlei in Potsdam mit. Der Kaufpreis für das Waldgelände aus Landesbesitz soll bei knapp 41 Mio. Euro liegen. Da noch ein unabhängiges Wertgutachten aussteht, könne sich am Kaufpreis etwas ändern, ist von der Landesregierung weiter zu hören. Auch die zwischenzeitlichen Demonstrationen in Grünheide pro und contra Tesla‘s Gigafabrik (GF 4) sind wieder abgeebbt. Vor allem der Versuch von AfD-Landespolitikern, die Gegendemonstration mit Parolen wie „Mörderfabrik“ oder den Uralt-Sprüchen „Ami go home“ umzufunktionieren, haben für Abkühlung gesorgt.
Selbst die Aufregung über Teslas ehrgeizigen Zeitplan hat sich gelegt. Ist doch selbst Skeptikern aufgefallen, dass die Kalifornier in China beim Bau ihrer Gigafabrik 3 (GF 3) einen ähnlichen strammen Zeitplan ziemlich erfolgreich umsetzen konnten. Die Auslieferung der ersten Tesla Modell 3 „made in China“ ist aktuell angelaufen. Somit ist der Plan von Elon Musk, im Juli kommenden Jahres mit der ersten Ausbaustufe in Grünheide fertig zu sein, ernst zu nehmen. Ab der zweiten Jahreshälfte 2021 sollen 100.000 Fahrzeuge von rund 4.000 Arbeitern und Angestellten gefertigt werden. In der Endausbaustufe soll diese Mitarbeiterzahl verdoppelt werden und rund eine halbe Mio. Fahrzeuge pro Jahr vom Band laufen. Das Investitionsvolumen betrage 4 Mrd. Euro. Zu einem späteren Zeitpunkt will Tesla seine Endmontagelinie um eine Batteriefabrik ergänzen ...
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Nicht erst seit gestern legen große Firmen und Konzerne Pläne vor, mit denen sie versprechen, in Zukunft klimaneutral zu werden. Mal mehr oder weniger ambitioniert, mal nur durch den Zukauf von Zertifikaten, mal mit eigenen Investitionen, z.B. in die Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien.
Eines der aktuellen Beispiele: Mit viel Medienaufmerksamkeit hat Microsoft Mitte Januar mitgeteilt, dass der Konzern in 10 Jahren klimaneutral agieren möchte. Bis zum Jahr 2050 will Microsoft sogar "sämtliches CO2 aus der Atmosphäre entfernen, dass unser Unternehmen seit der Gründung im Jahr 1975 entweder direkt oder durch seinen Stromverbrauch emittiert hat", hat Microsoft-Präsident Brad Smith versprochen. Bemerkenswert dabei: Das Ziel bezieht sich nicht nur auf die direkten Emissionen des Unternehmens, sondern auch auf die Emissionen durch Wärme- und Stromnutzung sowie alle indirekt verursachten Emissionen (vom Gebäudebau bis zur Dienstreise von Mitarbeitern). Allerdings steht Microsoft auch – wie der Siemens Konzern – in der Kritik, weil er trotz allen klimafreundlichen Ankündigungen weiter auch Kooperationsprojekte mit Firmen aus der fossilen Öl- und Gasbranche vorantreibt ...
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Auf der Website https://eeg-20.sfv-forum.de wurde vom Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) ein offenes Forum eingerichtet, auf dem über die Zukunft der gesetzlichen Förderung von Erneuerbaren Energien diskutiert wird.
Hintergrund: 20 Jahre EEG sind kein Grund zum Feiern. In den letzten Jahren wurden wichtige Teilerfolge beim Ausbau der Erneuerbaren im Strombereich erreicht. Wesentlicher Impulsgeber war das EEG. Heute haben wir einen EE-Bruttostromanteil von 43 %. In 20 Jahren wurde also noch nicht einmal die Hälfte der Wegstrecke zu 100 % EE im Strombereich geschafft. In diesem Tempo darf es nicht weitergehen. Es ist wichtig, die Förderung der Erneuerbaren neu zu denken und vom Kopf auf die Füße zu stellen. Wir brauchen Nullemissionen im Strombereich und das nicht erst 2050. Der SFV plädiert für ein EEG 2.0, in dem nicht nur einzelne Ausbauhemmnisse des letzten EEGs beseitigt werden. Wir brauchen ein Gesetz, das den Anforderungen einer dezentralen, bürgernahen Energiewende bis spätestens 2030 gerecht wird.
Deshalb: Keine Denkverbote! Nicht das politisch Durchsetzbare sondern das dringend Notwendige muss diskutiert werden. Hier geht's zum Forum
(KlimaLounge) Während immer noch manche Menschen meinen, die natürlichen Klimaveränderungen der Erdgeschichte sprächen irgendwie gegen die von uns verursachte Erderhitzung, sind Paläoklimatologen vom Gegenteil überzeugt – und nutzen die Daten aus der Vergangenheit, um Klimamodelle zu testen. Am Potsdam-Institut ist es gelungen, die natürlichen Klimaschwankungen der letzten 3 Millionen Jahre im Klimamodell zu reproduzieren.
Das Quartär ist die jüngste geologische Periode; sie umfasst die letzten 2,6 Millionen Jahre. Sie ist durch massive Klimaschwankungen gekennzeichnet, die Eiszeitzyklen: den dramatischen Wechsel von Wachstum und Zerfall riesiger kontinentaler Eisschilde auf der Nordhalbkugel. Klimaschwankungen im Quartär lassen sich am besten an den Sauerstoffisotopen erkennen, die in Tiefseesedimentkernen gemessen werden und die Schwankungen der globalen Eismenge und der Meerestemperatur wiederspiegeln. Diese Daten zeigen deutlich, dass es in den letzten 3 Millionen Jahren einen allgemeinen Trend zu größeren Eisschilden und kühleren Temperaturen gegeben hat, begleitet von einer Zunahme der Amplitude der Schwankungen zwischen Eiszeiten (Glazialen) und Zwischeneiszeiten (Interglazialen), sowie einem Übergang vor rund einer Million Jahren von meist symmetrischen Zyklen mit einer Periodizität von 40.000 Jahren zu stark asymmetrischen 100.000-Jahres-Zyklen. Die Ursachen dieser Übergänge in der Dynamik der Eiszeitzyklen bleiben jedoch in der Fachwelt umstritten.
Unter anderem ist die Rolle der CO2-Änderungen bei der Klimadynamik im Quartär noch nicht vollständig verstanden, vor allem wegen der ungenauen Daten der atmosphärischen CO2-Konzentrationen für die Zeit bevor 800.000 Jahren vor heute, also vor der Zeitspanne, für die wir über hochwertige Eiskerndaten verfügen ...
... lesen Sie den vollständigen Gastbeitrag des Paläoklimatologen Matteo Willeit
Die Medien sind voll mit Berichten vom diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos. Scheinbar engagieren sich nun alle, außer dem US-Präsidenten Trump, für eine stärkere Beachtung des Klimaschutzes – die vielen anwesenden Wirtschaftsbosse genauso wie viele der anwesenden Regierungsvertreter*innen. Dass Präsident Trump in aller Verantwortungslosigkeit weiterhin die Notwendigkeit klimapolitischen Handelns komplett ignoriert, war zu erwarten. Dennoch ist seine unglaubliche Ignoranz nach wie vor schlimm und erschreckend. Robert Habeck hat dies in seinem Interview, anzuhören bei Euraktiv, sehr gut auf den Punkt gebracht. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Viel wichtiger ist jedoch eine Analyse, wie denn die vielen anderen Lippenbekenntnisse von Wirtschafts- und Regierungsvertreter*innen einzuordnen sind. Greta Thunberg wird ja auch diesmal in Davos so zitiert, dass sie alle Handlungen der Wirtschaft und Regierungen weiterhin für völlig unzulänglich hält. Und ich stimme ihrer Sichtweise voll und ganz zu. Eine Bewertung der vielen Klimaschutzbekenntnisse kann nur von der Notwendigkeit abgeleitet werden, was denn zu tun ist, um die menschliche Zivilisation nicht auszulöschen … der weltweit größte Finanzinvestor Blackrock, einer der größten Verursacher der Erdüberhitzung … hat in den Medien Furore gemacht, weil seine US-Chefs in Davos und kurz davor plötzlich von der Notwendigkeit des Klimaschutzes reden. Aber eine Ankündigung alle Blackrock-Investitionen in der fossilen Wirtschaft schnell zu beenden, gab es nicht. Im Gegenteil, Blackrock-Vize Philipp Hildebrand wird in der Tagesschau zitiert, dass „Öl noch jahrzehntelang Teil der Weltwirtschaft sein wird und dass die Umstellung auf eine CO2-freie Wirtschaft ebenso lange dauern werde“. Auch Friedrich Merz, der in der CDU eine Kanzlerkandidatur anstrebt und CDU-Chefin Kramp-Karrenabuer in Wirtschafts- und Finanzfragen berät, hat als Aufsichtsratsvorsitzender bei Blackrock Deutschland bisher keinen Rückzug aus den fossilen Investitionen angekündigt …
lesen Sie hier den kompletten Text von Hans-Josef Fell
Am Freitag und Samstag - 07. und 08. Februar 2020 - findet in Roding, Landkreis Cham, die 27. Jahreskonferenz der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solarinitiativen (ABSI) statt. Unter dem Motto „Energiewende – Mehr Wert für die Region“ treffen sich die Bayerischen und Österreichischen Solarinitiativen zum Jahresauftakt. Bei dieser Konferenz geht es schon lange nicht mehr allein um die Nutzung der Sonnenenergie, sondern um alle Aspekte des ökologischen Umbaus der Energieversorgung. Auch der sparsame und effiziente Umgang mit Energie spielt eine Rolle, ebenso wie gesellschaftliche und politische Entwicklungen. In diesem Jahr ist Verein Energie Wende Landkreis Cham e.V. der Gastgeber. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Hubert Aiwanger, dem bayerischen Wirtschaftsminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten, der auch an der Podiumsdiskussion am Freitagabend teilnehmen wird.
Nach den Exkursionen zum Auftakt – u.a. zur Speicherfertigung von Fenecon in Deggendorf oder der Speicherfertigung von Siemens in Cham – stehen zahlreiche Vorträge auf dem Programm: Als namhafte Referenten konnten beispielsweise Sebastian Sladek (Elektrizitätswerke Schönau), Gerd Rosenkranz (Agora Energiewende) und Hans-Josef Fell (Energy Watch Group) gewonnen werden. Die Veranstaltung dient einerseits der Wissensvermittlung, genauso wichtig ist aber der Austausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander: So bietet die ABSI-Jahreskonferenz seit jeher eine immer willkommene Gelegenheit, sich über die Aktivitäten der anderen Solarinitiativen zu informieren und dabei auch Anregungen für eigene Projekte zu holen.
Darüber hinaus tritt die ABSI bei ihrer Jahreskonferenz auch immer wieder mit politischen Forderungen an die Öffentlichkeit, zum Beispiel mit dem 2018 verabschiedeten „Erlanger Solarmanifest – Recht auf Sonne“:
1. Die Sonne ist die Energiequelle für uns alle.
2. Jeder hat das Recht die Sonne frei zu nutzen.
3. Niemand darf bei der Ausübung dieses Rechts willkürlich beschränkt, behindert oder belastet werden.
Auf der ABSI-Sebsite sind auch die Präsentationen der Vorträge der Jahreskonferenzen in Rosenheim (2019), Erlangen (2018) und Regensburg (2017) zu finden.
Weitere Informationen zur aktuellen Veranstaltung
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Verschärfte Kampfansage der Union an die Windkraft: Mit einem neuen Vorschlag zur Abstandsregelung will die Union die Windkraft noch stärker ausbremsen. Entstand am gestrigen Mittwoch der Eindruck, die CDU/CSU-Bundestagsfraktion könnte allzu restriktive Mindestabstandsregelungen entschärfen, so ist das Gegenteil der Fall. Der neue Entwurf „beendet die Ungleichbehandlung“ verschiedener Gebietstypen und weitet so den Anwendungsbereich der Mindestabstände aus, so Thorsten Müller von der Stiftung Umweltenergierecht. Waren ursprünglich Abstände nur zu drei Gebietstypen vorgesehen: zu reinen und zu allgemeinen Wohngebieten sowie zu Dorfgebieten, werden nun sämtliche Gebietstypen erfasst, in denen Wohngebäude nicht nur ausnahmsweise zulässig sind. Das seien mindestens acht Gebietstypen der Baunutzungsverordnung plus einige Sondergebiete. Selbst Splittersiedlungen im Außenbereich, wo grundsätzlich gar keine Wohnbebauung vorgesehen ist und Windenergieanlagen Vorrang genießen, werden in bestimmten Konstellationen von der Abstandsregelung erfasst. Hinzu kommt, dass Regionalpläne keinen Bestandsschutz mehr genießen sollen: m.tagesspiegel.de/politik/abstandsregelung-fuer-windraeder-union-macht-der-windkraft-eine-kampfansage/25492026.html
Abwasser zu Strom machen: Was bisher via Biogas schon lange üblich ist, will nun die TU Clausthal per neuartiger Brennstoffzellentechnik – sie nennt sich „bio-elektrochemisch“, kurz (BioBZ) - verwirklichen. Nebeneffekte, falls es klappt: Die Abwasserbehandlungsanlagen könnten mindestens energieneutral oder sogar energieproduzierend betrieben werden könnten. Der Aufwand für die Klärteich-Belüftung wäre erheblich niedriger. Und außerdem bliebe weniger Klärschlamm übrig, dessen Entsorgung sehr teuer ist: www.haustec.de/heizung/waermeerzeugung/bio-elektrochemische-brennstoffzelle-energie-aus-abwasser
Globale Methankarte in Vorbereitung: Das Start-up GHGSat aus Montreal/Kanada hat bekräftigt, bis Ende diesen Jahres eine hochauflösende Karte von Methanemissionen in die Erdatmosphäre zu veröffentlichen. Das Unternehmen verdient sein Geld mit Beobachtung von Methanausgasungen in der Öl- und Gasindustrie und der schnellen Benachrichtigung der Eigentümer. Dazu betreibt es einen Satelliten im Orbit, dem in diesem Jahr zwei weitere folgen sollen; dadurch wird GHGSat in der Lage sein, den ganzen Globus zur Beobachtung mit einen 2x2 km-Raster zu überziehen. Die globale Methankarte soll kostenlos sein und auf der COP26-Konferenz in Glasgow vorgestellt werden. Sie kann einen sehr nützlichen Beitrag für Wissenschaft leisten, die ja auch die Veränderungen der natürlichen Methanquellen wie den Methanantieg aus den südsudanesischen Feuchtgebieten im Blick haben muss: www.bbc.com/news/science-environment-51240872
Deutsche Gezeitenturbinen in Kanada: Woran die Firma Open Hydro vor rund zwei Jahren gescheitert war, das versucht nun die deutschen Schottel-Gruppe mit ihren kanadischen Tochterunternehmen erfolgreich umzusetzen: dauerhaft Strom aus Gezeitenenergie aus den tidestarken Gewässern rund um Neuschottland ins kanadische Netz einzuspeisen. Dazu setzen die Spezialisten drei rund 30x30 m große Trimaran-Plattformen ein, an der sechs einzeln hoch und herunter klappbare Unterwasser-Turbinen mit je 70 kW Nennleistung befestigt sind. Das Hochklappen der Turbinen mit je 4 m Durchmesser ermöglicht eine unkomplizierte Wartung. Je nach Richtung der Gezeitenströmung kann sich die Plattform ggf. um 360° um ihre Verankerung drehen. Der erste Strom soll im Sommer 2021 ins Netz fließen: www.heise.de/newsticker/meldung/Kanada-Neuer-Anlauf-zu-Gezeitenkraft-mit-deutschen-Turbinen-4641451.html
Wie geht Photovoltaik morgen? Das fragt sich in einem Gastbeitrag Martin Schachinger im pv-magazine und listet dabei neben der aktuellen Preisentwicklung auch übersichtlich den technischen Stand der Photovoltaik-Module auf. Und auch von ihm folgt der dringende Appell: „Der Deckel muss weg“, denn „wir befinden uns also wieder einmal in einer Situation mit sehr geringer Planungssicherheit“. Dass eine große EEG-Reform derzeit politisch noch nicht einmal angekündigt ist – auch das ist ein wichtiger Hinweis: www.pv-magazine.de/2020/01/22/die-zukunft-der-photovoltaik-branche
Wasserstoffnetz: „Mit uns gelingt die Energiewende“ - so verspricht die Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e.V. (FNB Gas) vollmundig auf ihrer Homepage. Wir das Handelsblatt berichtet, hat die Organisation nun einen Plan vorgelegt, wie ein 5.900 km langes Wasserstoff-Leitungsnetz eingerichtet werden kann, um den zukünftigen Bedarf vor allem der Industrie zu decken. Interessant: Dabei sind kaum neue Leitungen nötig. Da viele Leitungen des bestehenden Gasnetzes aus parallel Strängen bestehen, können hier einzelne Stränge umgenutzt werden. Ein „Rückgrat der zukünftigen Wasserstoffwirtschaft“ soll entstehen, das zukünftig auch grünen Wasserstoff transportieren soll: www.handelsblatt.com/politik/deutschland/energiewende-gasnetzbetreiber-legen-plan-fuer-deutschlandweites-wasserstoffnetz-vor/25476674.html
Die Klimakosten wahrscheinlich am geringsten, wenn globale Erwärmung auf höchstens 2 Grad Celsius begrenzt wird: Das Pariser Klimaziel scheint auch das wirtschaftlich sinnvolle, zeigen jetzt Forscher vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und der New Yorker Columbia University in einer neuen Studie. Mit Computersimulationen auf Basis eines Modells des US-Nobelpreisträgers William Nordhaus vergleichen sie Klimaschäden mit den Kosten der Verringerung des Treibhausgasausstoßes. „Die Temperaturgrenze von 2°C kommt bei praktisch allen von uns berechneten Kostenkurven heraus", sagt Sven Willner, vom PIK Potsdam und einer der Autoren der Studie. Aber dies erfordere die Reduzierung aller Emissionen bis 2050 auf null. Bislang reichten die versprochenen CO2-Reduktionen aber nicht aus. All diejenigen, die meinen, eine Klimastabilisierung sei zu teuer, können nun sehen, dass in Wirklichkeit die ungebremste globale Erwärmung zu teuer sein wird. "Business as usual wird unmöglich. Entweder schaffen wir eine CO2-freie Wirtschaft, oder wir lassen die globale Erwärmung die Kosten für Unternehmen und Gesellschaften weltweit in die Höhe treiben", erklärt Co-Autor Anders Levermann: www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/klimakosten-sind-am-geringsten-wenn-die-erwaermung-auf-2degc-begrenzt-wird
Materialrevolution im Städtebau könnte Zement und Stahl durch Holz ersetzen: Dies würde einen doppelten Nutzen für die Klimastabilisierung haben, zeigt die Studie eines internationalen Teams von Wissenschaftlern der Yale School of Forestry and Environmental Studies und des PIK. Erstens kann sie Treibhausgasemissionen aus der Zement- und Stahlproduktion vermeiden, die bisher eine der Hauptquellen der Treibhausgasemissionen sind. Zweitens kann sie Gebäude in eine Kohlenstoffsenke verwandeln, da im Bauholz das von den Bäumen zuvor aus der Luft aufgenommene und in ihren Stämmen eingelagerte CO2 gespeichert wird. Obwohl die erforderliche Menge an Holz theoretisch verfügbar ist, würde eine solche Ausweitung eine sehr sorgfältige nachhaltige Waldbewirtschaftung erfordern, betonen die Autoren. Gegenwärtig werden lediglich 0,5 Prozent der Neubauten mit Holz gebaut. Dieser Anteil könnte auf 10 Prozent oder 50 Prozent steigen, in manchen Ländern wären sogar 90 Prozent denkbar, so Galina Churkina, die Hauptautorin der Studie. Entscheidend sei der Schutz der Wälder vor nicht nachhaltiger Abholzung: www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/gebaeude-koennen-zu-einer-globalen-co2-senke-werden-mit-dem-baustoff-holz-statt-zement-und-stahl
LNG emittiert mehr: In einer neuen Studie der ICCT (das waren die Aufdecker des Dieselskandals) wurde die Schiffs-Treibstoffversorgung mit LNG statt normalem Schiffsdiesel untersucht. Es ist bekannt, dass beim Einsatz von LNG 25 % weniger CO2 emittiert wird. In der Studie wurde die gesamte Klimaauswirkung und die gesamte Lebensdauer untersucht – und es ergeben sich dabei für LNG im Vergleich Mehremissionen in Höhe von 70 bis 82 Prozent. Empfohlen wird, lieber energiesparende Technologien und grüne Treibstoffe einzusetzen. Zusammenfassung (engl.): theicct.org/publications/climate-impacts-LNG-marine-fuel-2020
Warum Familie Fuchs kein Energieversorger wurde?: Ausführlich und detailliert hat das Energieberater-Netzwerk auf Haustec.de beschrieben, was Mieterstrom so kompliziert macht. Alles und noch mehr, was wir von der DGS auch schon öfters vorgebracht haben, in einem Artikel zusammengefasst – gut gemacht und lesenswert: www.haustec.de/energie/pv-module/warum-mieterstrom-der-praxis-oft-scheitert
Pellets to Asia: Attraktive Einspeisevergütungen dürften dafür sorgen, dass gerade in Japan und Südkorea in der nächsten Zeit die Biomasseimporte massiv steigen werden. Allein in Südkorea sind fast 20 Biomassekraftwerke mit einer elektrischen Leistung von rund 1.100 Megawatt (MWel) in Planung. Weltweit sollen bis 2028 sogar 1.500 neue Biomassekraftwerke in der elektrischen Gesamtleistung von 21.000 MW in Betrieb gehen werden. Das zumindest hat der unabhängige Energie-Beratungsunternehmen Ecoprog im Rahmen seiner aktuellen Untersuchung „Biomass to Power“ errechnet: www.umweltruf.de/2020_Programm/news/news3.php3?nummer=643
Das Redaktionsteam der DGS-News
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