| | | | | | | | | Guten Tag, haben Sie schon mal um drei Uhr morgens einen Döner gegessen? Oder spät am Abend noch eine Tafel Schokolade vertilgt? Keine Sorge, ich bin die letzte, die Sie dafür verurteilen würde. Aber vielleicht ist das heutige Thema das richtige für Sie: Es geht um Chrononutrition, eine relativ junge Disziplin der Ernährungswissenschaft, die sich mit der Frage beschäftigt, wann wir welche Nährstoffe zu uns nehmen sollten. Und nein, das ist keine weitere Diät-Mode aus TikTok oder Kalifornien, sondern basiert auf tatsächlicher Forschung. Was ich erst durch den heutigen Artikel so richtig verstanden habe: Jede (jede!) unserer Zellen tickt im Rhythmus der circadianen Uhr. Diese innere Zeitschaltuhr bestimmt nicht nur, wann wir müde werden, sondern auch, wann unser Verdauungssystem Hochkonjunktur hat. Und das ist eindeutig in der ersten Tageshälfte: Da produzieren wir etwa mehr Cortisol, ein Hormon, das uns wach macht und gleichzeitig den Blutzucker anhebt. Auch die Insulin-Sensitivität unserer Zellen folgt einem Tagesrhythmus. Morgens und mittags reagieren sie deutlich besser auf das Hormon als abends. Das bedeutet: Ein Stück Kuchen zum Kaffee am Nachmittag wird anders verstoffwechselt als dasselbe Stück um 22 Uhr. Die späte SüÃigkeit wandert, wie der nächtliche Döner, eher in die Fettzellen â als würde der Körper sagen: »Ach, jetzt noch? Na gut, aber das kommt ins Lager.« Was heiÃt all das für unseren Speiseplan? Darüber hat unsere Autorin Dela Kienle mit der führenden Wissenschaftlerin auf dem Gebiet gesprochen, Olga Ramich. Sie forscht zu Stoffwechselerkrankungen an der Charité, Berlin, und dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam. Im Interview erklärt Ramich, wie die Erkenntnisse der Chrononutrition helfen können, um Krankheiten wie Diabetes vorzubeugen und Ãbergewicht zu vermeiden. Natürlich weià auch sie, dass das Leben komplizierter ist als jede Ernährungstheorie. Schichtarbeiter können schlecht um 18 Uhr das letzte Mal essen, wenn sie um 22 Uhr anfangen zu arbeiten. Und wer kleine Kinder hat, isst sowieso dann, wann es gerade geht â meist kalt und im Stehen (ich kann ein Lied davon singen). Aber gerade die Gedanken der Wissenschaftlerin Ramich zum Frühstück, das je nach Chronotyp (Lerche, Eule) anders ausfällt, hat mir gezeigt, dass sie angenehm undogmatisch auf Ernährung blickt: | |
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| | | | | Wie Essen nach der inneren Uhr den Metabolismus verbessert | Viele Menschen achten penibel darauf, was sie essen oder wie viel. Aber neue Forschungen deuten darauf hin, dass auch die Uhrzeit eine wichtige Rolle spielt. Olga Ramich, eine führende Expertin der Chrononutrition, erklärt, wie das funktioniert â und bei Gewichtsreduktion helfen kann. | | |
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| Es geht um das bessere Verstehen des eigenen Stoffwechsels: Natürlich bedeutet all das nicht, dass man nie wieder spät abends essen »darf«. Gerade an warmen Sommerabenden gibt es doch nichts Schöneres, als wenn jemand, den man gern hat, fragt: Sollen wir uns noch ein Eis holen? Und das isst man dann, kalt und im Stehen. Herzliche GrüÃe | |
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| Annabel Dillig | | Redakteurin |
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