Die Adventszeit-Interviews mit unseren Tradern: Teil 4

Die Adventszeit-Interviews mit unseren Tradern: Teil 4
von Sven Weisenhaus

Die Adventszeit-Interviews mit unseren Tradern

Heute: Sven Weisenhaus, Chefredakteur Börse-Intern, Target-Trend-Spezial und Target-Trend-CFD

Interview:

Herr Weisenhaus, wie kamen Sie zur Börse?

Als ich mich noch während meiner Ausbildung im Jahre 1997 mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigt habe, kam ich durch das Thema „Fondsgebundene Rentenversicherung“ erstmals mit verschiedenen Investitionsmöglichkeiten in Berührung. Da ich mich gerne vor wichtigen Entscheidungen ausführlich informiere, geriet ich immer tiefer in die Thematik und entwickelte eine Faszination für die Finanzmärkte, die bis heute anhält.

Was waren Ihre wichtigsten Erfahrungen?

Zu Beginn meiner Trader-Laufbahn gab es nur begrenzt Informationen über das Geschehen an den Börsen. Das Internet war längst nicht so komfortabel nutzbar und die Informationsdichte bei weitem nicht so hoch wie heute. Die Börsenkurse habe ich anfangs noch hauptsächlich mit dem Videotext meines Fernsehers verfolgt. Die Order für Käufe und Verkäufe habe ich tatsächlich noch per Telefon bei der Bank aufgegeben. Erstes echtes Geld habe ich ohne jegliches Hintergrundwissen investiert – und es kam, wie es kommen musste: Ich erlitt entsprechend hohe Verluste.

Meine wichtigste Erfahrung habe ich erst im Verlaufe der folgenden Jahre gesammelt: Um an der Börse dauerhaft erfolgreich zu sein, muss man einen Prozess durchleben. Zuerst sollte man sich das nötige und absolut unverzichtbare Grundlagenwissen aneignen. Zudem kann man durch Beobachtung ein Gefühl für die Märkte entwickeln. Und erst dann sollte man sein hart erarbeitetes Geld investieren.  

Es ist ein Irrglaube, dass man Anlegen durch das Lesen zahlreicher Bücher erlernen kann. Ich bin der festen Überzeugung, dass man an der Börse erst viele reale Erfahrungen gesammelt haben muss, um die Finanzmärkte wirklich zu verstehen.

Was war Ihr größter Fehler?

Von Fehlern würde ich nicht sprechen. Sicherlich war es rückblickend nicht klug, ohne ausreichende Erfahrung mit dem Börsenhandel zu beginnen. Aber letztlich war ja auch dies eine Erfahrung. Ein Fehler wäre es aus heutiger Sicht gewesen, nicht immer weiter zu machen. Denn dann könnte ich mein heutiges Leben nicht führen, in dem ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe und so den interessantesten Job habe, den man aus meiner Sicht haben kann.

Welche Bücher haben Ihr Trading am meisten positiv beeinflusst

Ich habe nicht ein einziges „Börsenbuch“ gelesen, sondern stets nur aktuelle Informationen und Analysen studiert. Auf Literatur habe ich nur dann zurückgegriffen, wenn ich aufgrund einer aktuellen Situation Informationen benötigte. „Learning by doing“ hat mich geprägt. Allerdings habe ich mich in meinen verschiedenen Studiengängen u. a. zum Betriebswirt (VWA) und zum Diplom-Kaufmann (FH) sehr intensiv mit den grundsätzlichen volkwirtschaftlichen Themen auseinandergesetzt.

Welche Tipps haben Sie für Anfänger?

Orientieren Sie sich zunächst an ausgewiesenen erfolgreichen und erfahrenen Anlegern. Fragen Sie sich immer, warum diese so handeln, wie sie handen. Stellen Sie ihnen, sofern möglich, so viele Fragen wie möglich. Holen Sie sich Tipps und befolgen Sie diese, bis sich ihr eigener Tradingstil entwickelt. Wagen Sie keine großen Experimente mit echtem Geld. Sie werden es verlieren! Fangen Sie klein an und agieren Sie erst mit zunehmender Erfahrung im größeren Stil.

Welche Tipps haben Sie für Fortgeschrittene?

Selbst bei fortgeschrittenen Tradern kommt es immer mal wieder zu großen Verlusten. Das passiert, weil es an den Börsen zu Ereignissen kommt, die es so zuvor in der Geschichte noch nicht gegeben hat. Seien Sie darauf vorbereitet und rechnen Sie stets mit allem, auch mit unvorstellbaren Szenarien - Stichwort: Schwarze Schwäne. Dadurch kann man verhindern, trotz ausreichender Erfahrung doch alles zu verlieren.

Welche Setups sind Ihrer Meinung nach die vielversprechendsten?

Es gibt kein Setup, das jederzeit und in jeder Situation funktioniert. An der Börse benötigt man einen Werkzeugkasten und die Fähigkeit, in jeder Situation zum passenden Werkzeug zu greifen. Ein gutes Grundrüstzeug sind natürlich die Methoden der klassischen Charttechnik. Und sehr hilfreich sind Erweiterungen, insbesondere die Target-Trend-Methode, auf die wir bei Stockstreet immer wieder zurückgreifen.

Welche Strategie ist Ihre favorisierte Gewinnerstrategie?

Flexibles Trading kann langfristig einerseits Kosten sparen und andererseits den Gewinn erhöhen. Beides führt am Ende zu einer höheren Performance. Starre Stopps und Kursziele halte ich für wenig erfolgsversprechend. Natürlich sollte man zu Beginn eines Trades eine klare Vorstellung davon haben, welches (Kurs-)Ziel man verfolgt, wann man aussteigt und wie bzw. wohin der Kurs laufen sollte. Doch sobald der Trade platziert ist, muss man ihn kontinuierlich verfolgen und ständig neu bewerten. Ändert sich die Marktsituation, muss man die Rahmenbedingungen des Trades dementsprechend anpassen (Stopp, Gewinnziel, Teilgewinnmitnahme, etc.). Hierfür sind allerdings viel Erfahrung und ein gutes Gespür für den Markt nötig.

Vielen Dank für das Interview!

Das war das letzte Interview in unserer vierteiligen Reihe. Wir hoffen, wir konnten Ihnen einen kleinen, exklusiven Einblick gewähren und wünschen Ihnen nun auch an dieser Stelle ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Die Börsenbriefe nach der Target-Trend-Methode finden Sie hier:

Target-Trend-CFD, der Trading-Dienst für CFD-Trading

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Wir wünschen allen Lesern eine besinnliche Adventszeit!



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