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Sehr geehrte Damen und Herren, | | Moritz Seyffarth | Redakteur Wirtschaft |
| die Deutschen kehren an die Börse zurück. Der neue Siegeszug der Aktie hat vor allem mit jungen Menschen zu tun. Unter den Neu-Börsianern sind viele der Generation Y und Z – also diejenigen, die zwischen 1980 bis 1995 und 1995 bis 2010 geboren worden sind. Das hat auch damit zu tun, dass es noch nie so einfach war an der Börse mitzuspielen. Durch Smartphone-Broker lassen sich Aktien mit nur wenigen Klicks kaufen und verkaufen. Allein im letzten Jahr wurden bei Online-Banken knapp 1,5 Millionen Depots eröffnet. Doch kurzfristige Handeln mit Aktien ist vor allem eins: Zockerei. Und die hat mit kluger Geldanlage überhaupt nichts zu tun. Dabei ist eine langfristige Strategie heute wichtiger denn je. Denn für diese jungen Menschen scheinen Aktien und ETFs die einzige Möglichkeit zu sein, um für das Alter vorzusorgen. Zinsen gibt es auf Konten auf absehbare Zeit nicht und Immobilien sind für die meisten nicht mehr erschwinglich. Und ob es für sie in 40 oder 50 Jahren noch eine nennenswerte gesetzliche Rente geben wird, steht in den Sternen. Doch der aktuelle Börsen-Boom birgt eine große Gefahr: Den Glauben, dass es immer so weitergeht. Wer nach März 2020 eingestiegen ist, weiß nicht, wie es ist, wenn die Märkte abrauschen. Überhaupt gab es in der vergangenen Dekade praktisch keinen ernsthaften langfristigen Börsenrücksetzer. Niemand unter den Jüngeren hat Erfahrung damit, wenn die eigenen Aktien plötzlich innerhalb kurzer Zeit massiv an Wert verlieren, wenn plötzlich Panik ausbricht. Und deswegen müssen die Generation Y und Z jetzt etwas verstehen, was in ihren Schulbüchern oft verteufelt oder zumindest negativ besprochen wurde: den Kapitalismus. Sie müssen verstehen, dass in Aktien investieren nicht lukratives Zocken bedeutet. Sie beteiligen sich mit ihrem Geld an Unternehmen. Sie werden Eigentümer, Mitbestimmer. Sie übernehmen in gewisser Weise ökonomische Verantwortung. Sie müssen lernen, dass Konsum nichts Schlechtes ist, sondern dafür sorgt, dass damit Wohlstand geschaffen wird. Die jungen Menschen, die in den vergangenen Jahren mit der Entdeckung ihres ökologischen Bewusstseins auch einen gesellschaftlichen Wandel vorangetrieben haben, können jetzt den nächsten Schritt machen. Sie müssen lernen, dass Kapitalismus und Klimaschutz nichts Konträres sind, weil beispielsweise Innovation ohne Wachstum wirkungslos bleibt. Und wenn sie lernen, welche Unternehmen davon profitieren, ist das nichts Schlechtes und keine Profitgier. Es ist ökonomische Weitsicht, die ihnen die finanzielle Freiheit bringt. Was den Tag heute bestimmt, darüber berichtet für Sie jetzt aus dem WELT-Newsroom meine Kollegin Judith Mischke.
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WAS HEUTE SCHLAGZEILEN MACHT |
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Quelle: Thomas Frey/dpa Pool/dpa |
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Stiko-Chef: Impfstoff-Engpass war „nicht vorhersehbar" Die Lieferengpässe der Corona-Impfstoffe sind nach Ansicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) nicht absehbar gewesen. „Das ist sehr unerfreulich, gar keine Frage, aber das sind Dinge, die nicht in unserer Macht stehen", sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens im ZDF-„Morgenmagazin". Die Herstellungsprobleme seien „letztlich nicht vorhersehbar" gewesen. Denn zu dem Zeitpunkt, als Vorverträge mit Herstellern gemacht worden seien, habe man nichts über die wirkliche Wirksamkeit der Impfstoffe gewusst, so Mertens. „Man musste mehrere Katzen im Sack kaufen, weil man nicht wusste, welcher Impfstoff zuerst zur Zulassung kommt." Nach den Lieferproblemen bei BioNTech/Pfizer hatte vergangene Woche auch der britisch-schwedische Konzern AstraZeneca angekündigt, weniger Impfdosen auszuliefern als zunächst vorgesehen. Schlechte Stimmung bei deutschen Firmen Die Stimmung in den Unternehmen in Deutschland hat sich zu Beginn des Jahres angesichts der verlängerten Corona-Beschränkungen überraschend deutlich eingetrübt. Im Januar fiel das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster Konjunkturindikator, im Monatsvergleich um 2,1 Punkte auf 90,1 Zähler, wie das Ifo-Institut in München mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur einen Rückgang auf 91,4 Punkte erwartet. Im Dezember hatte sich die Stimmung in den deutschen Unternehmen nach zwei Rückgängen in Folge noch verbessert. „Die zweite Corona-Welle hat die Erholung der deutschen Wirtschaft vorläufig beendet", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest über das Ergebnis der Umfrage unter etwa 9000 Unternehmen. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten für das nächste halbe Jahr wurden durch die befragten Unternehmen schlechter bewertet. Premier Rutte: „Das ist kriminelle Gewalt" Der niederländische Premier Mark Rutte hat die Gewalt einiger Demonstranten auf den Corona-Protesten am Wochenende scharf verurteilt. „Das ist absolut unzulässig, das hat nichts zu tun mit Protesten, sondern ist kriminelle Gewalt“, sagte Rutte am Montag in Den Haag. Bei Protesten gegen verschärfte Corona-Einschränkungen kam es in mehreren niederländischen Städten kurz vor Beginn der Ausgangssperre um 21 Uhr in etwa zehn Städten zu Ausschreitungen. Polizisten wurden mit Feuerwerkskörpern und Steinen angegriffen. In Den Haag wurden Autos in Brand gesteckt. Erst am späten Sonntagabend hatte der Bürgermeister von Eindhoven, John Jorritsma, die Ausschreitungen mit Kriegszuständen verglichen. „Wenn das so weitergeht, steuern wir auf einen Bürgerkrieg zu“, so Jorritsma. Heftige Kritik an Ramelow nach Clubhouse-Auftritt Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) ist wegen Äußerungen auf einer Social-Media-Plattform über die Beratungen zur Corona-Pandemie in die Kritik geraten. Ramelow hatte bei einem Talk in der neuen App Clubhouse erzählt, dass er sich bei den oft stundenlangen Ministerpräsidentenkonferenzen mit „Candy Crush"-Spielen entspanne. Zudem bezeichnete er die Kanzlerin als „Merkelchen". Johannes Boie, Chefredakteur der WELT AM SONNTAG, berichtete darüber. Ramelow beschwerte sich über die Veröffentlichung. Dennoch entschuldigte er sich später für die Aussage über Merkel. Der Ministerpräsident muss sich vor allem gegen den Vorwurf wehren, dass er bei den wichtigsten Beratungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie nicht verantwortungsvoll agiere. „Wenn sich bewahrheitet, dass Bodo Ramelow während der Ministerpräsidentenkonferenz Handyspiele spielt, dann sollte er sein Verhalten überprüfen“, sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Dazu ist die Situation zu ernst.“ Der thüringische CDU-Chef Christian Hirte warf Ramelow Respektlosigkeit vor.
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WORÜBER HEUTE DISKUTIERT WIRD |
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In fast allen Bundesländern gilt ab heute eine strengere Maskenpflicht. Das Tragen von „medizinischen Masken“ – also OP-Masken oder FFP2-Masken – ist nun in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften verpflichtend. Die bayerische Polizei kündigte bereits an, dass sie die Einhaltung „verstärkt kontrollieren" werde. Für FDP-Chef Christian Lindner kommt die verschärfte Masken-Regelung viel zu spät. „Es handelt sich hier um Regierungsversagen – und das sogar mit einem gewissen Vorsatz”, sagte Lindner bei „Bild Live“. Seine Partei habe eine solche Regelung bereits vor Wochen gefordert, ebenso wie eine neue Corona-Teststrategie. Laut Lindner bedarf es jetzt einer „nationalen Kraftanstrengung, die zum Schutz der Risikogruppen nötig ist“. Zugleich bereiten die mutierenden Coronavirus-Varianten der Bundesregierung Sorgen: „Wir sehen ja momentan, dass wir jetzt in mehreren Krankenhäusern auch schon mit der Mutante zu tun haben. Das heißt, die Mutation ist bei uns im Land angekommen und deshalb wird sie irgendwann, so wie in anderen Ländern auch, dann die Führung übernehmen und wird Probleme machen“, sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) in der Sendung „Anne Will“. „Deshalb ist es jetzt wichtig, dass wir Kurs halten, dass wir die Zahlen sehr stark senken“, so Braun. Erst am Wochenende wurden 2000 Mitarbeiter und Patienten einer Berliner Klinik unter Quarantäne gestellt, weil dort die Mutation B.1.1.7 nachgewiesen wurde. Solche Ausbrüche der Mutationen sorgen für ein „ganz anderes Bedrohungspotenzial“, warnte der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach. „Wir werden einen sehr harten und sehr gut funktionierenden Lockdown brauchen, weil die neuen Varianten von einem ganz anderen Kaliber sind." Bisher scheint sich die Gefahr der Mutationen hierzulande jedoch noch nicht in den Werten des Robert-Koch-Instituts (RKI) bemerkbar zu machen: Denn die Gesundheitsämter meldeten dem RKI heute innerhalb eines Tages 6.729 neue Coronavirus-Infektionen – rund 400 Fälle weniger als vor einer Woche. Zeitgleich starben 217 Menschen an oder mit dem Coronavirus. Die Zahlen des RKIs geben allerdings keine Auskunft, an welcher Variante des Coronavirus jemand gestorben ist – und am Montag sind die gemeldeten Fälle erfahrungsgemäß niedriger, da am Wochenende weniger getestet wird.
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WAS HEUTE NOCH WICHTIG WIRD |
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Quelle: Michael Kappeler/dpa |
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Nach dem CDU-Parteitag findet heute die erste Gremiensitzung unter dem neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet (im Foto rechts) statt. Gegen 13:30 wird Laschet, zusammen mit CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak (im Foto links), vor die Presse treten. Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi wird am Abend (europäischer Zeit) die Anklageschrift gegen Donald Trump dem Senat übergeben. Die Übermittlung der konkreten Anklagepunkte gegen Trump ist der nächste Schritt im Amtsenthebungsverfahren gegen den ehemaligen Präsidenten.
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In der ersten Folge des neuen WELT-Podcasts „Alles auf Aktien" sprechen die Finanzjournalisten Moritz Seyffarth und Holger Zschäpitz darüber, was in dieser Woche an den Märkten wichtig wird. Außerdem: Welche Autoaktien sind am aussichtsreichsten – und wie gelingt der Einstieg an der Börse? Die Antworten erfahren Sie in „Alles auf Aktien - Der tägliche Börsen-Shot“. Und das bietet Ihnen der Podcast: „Alles auf Aktien" ist ein Format für alle, die den Weg der finanziellen Unabhängigkeit beschreiten wollen – ob mit Aktien, ETFs oder anderen Anlage-Optionen. Für Börsen-Kenner und Einsteiger. Montag bis Freitag, jeden Morgen ab 7 Uhr, in nur 10 Minuten. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche. Moritz Seyffarth Redakteur Wirtschaft |
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MEINE WELTPLUS-EMPFEHLUNGEN FÜR SIE |
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| WAS EINE NEUE IMPF-REIHENFOLGE BRINGEN KÖNNTE | Eine Krankenkasse schlägt eine andere Impf-Priorisierung vor, als die der Bundesregierung. Was steckt hinter der veränderten Reihenfolge? |
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| BRÜSSELS RISKANTER IMPFSTOFF-DEAL | Die EU bestellte für Millionen Euro bei CureVac, als andere Impfstoff-Hersteller in der Entwicklung längst viel weiter waren. Das scheint sich zu rächen. |
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| PUTINS TODESLISTE LEERT SICH | Eine Liste, die der russische Geheimdienst an den Westen übermittelte, liest sich heute wie eine „Abschussliste". Denn immer mehr Personen wurden getötet. |
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