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WirtschaftsWoche Agenda vom 28.07.2017
 
 
     
 
 
 
             
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,   28.07.2017
 
fahren Sie eigentlich noch mit einem guten Gefühl Auto? Oder fühlen Sie sich inzwischen auch verraten von Deutschlands wichtigster Industrie? Was müssen wir nicht dieser Tage alles in unserem Weltbild korrigieren: Der Diesel – kein Umweltaggregat, sondern wohl eher eine Dreckschleuder. Die Versprechen der Konzernbosse von VW, Daimler oder BMW – keine wirkliche Aufklärung, sondern anscheinend vielmehr Vernebelung. Die Politik in Berlin – kein Anwalt der Verbraucher, sondern besser Kumpan der Konzerne. Und nun noch das: statt eines gesunden Wettbewerbs auf Deutschlands Straßen herrscht ein Kartell der Auto-Kraten, zulasten von Umwelt, Verbrauchern und Arbeitsplätzen. Ein Reporter-Team um Annina Reimann und Martin Seiwert macht nun die Rechnung auf, die am Ende dieser Kernschmelze der deutschen Volksseele stehen könnte. Ihr Fazit: „Es droht ein Absturz der Leitindustrie, der große Teile der Wirtschaft in Gefahr bringt.“ Titelgeschichte jetzt lesen
 
                         
 
 
 
Das verratene Autoland
 
 
 
Berlins Brexit Belastung
Während EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker den Ausstieg Großbritanniens aus der Eurozone eher lakonisch intoniert, frei nach dem Motto: „Reisende soll man nicht aufhalten“, steht sein Kollege Günther Oettinger vor einer ungleich kniffligeren Aufgabe. Der Deutsche nämlich muss seinen Landsleuten dieser Tage eine unangenehme Nachricht überbringen: der Brexit wird nach Einschätzung des EU-Finanzkommissars für die Bundesrepublik weitaus teurer, als gedacht, wie meine Kollegin Silke Wettach herausgefunden hat. Weil sich mit Großbritannien ein Nettozahler aus der Union verabschiedet, klafft ab 2020 im EU-Haushalt eine Lücke von zehn Milliarden Euro. Und das jährlich. Das Loch könnte sogar doppelt so groß ausfallen, wenn sich die EU – wie beabsichtigt – stärker in neuen Feldern wie Verteidigung und Migration engagiert. Die große Frage ist also: Wie soll man es füllen? Und wer? In Brüssel weiß man darauf bislang anscheinend vor allem eine Antwort: mit zusätzlichen Milliarden aus Deutschland. jetzt lesen
 
 
 
Hiesingers Himmelfahrtskommando
Seit nunmehr sechs Jahren führt Heinrich Hiesinger die Geschäfte von Deutschlands einstigem Vorzeige-Industriekonzern ThyssenKrupp. Da vom früheren Glanz dieser Tage wenig geblieben ist, baut er seither kräftig um. Oder: er gibt zumindest vor, das tun zu wollen. In Wirklichkeit steckt Hiesinger in einer Sackgasse. Er hinkt seinen Gewinnzielen hinterher, muss Tausende Mitarbeiter entlassen und sich einer alles erdrückenden Stahlsparte möglichst bald entledigen. Hinzu kommen Korruptionsvorwürfe in Israel, wieder einmal. Schon geht ersten Mitgliedern des Essener Aufsichtsrates die Geduld aus. Hiesinger müsse endlich liefern, was er seit Jahren verspricht, sagen mehrere Kontrolleure. Grund genug für unsere Redakteurin Angela Hennersdorf, Hiesingers Überlebenskampf einmal genauer zu begleiten – und dabei eine einfache Frage zu stellen: Hält sich der Vorstandschef an der Spitze des Dax-Konzerns? jetzt lesen
 
 
 
Mekka mit Macke
Das Silicon Valley ist ja fast schon ein heiliger Ort. Zumindest für Tech-Enthusiasten, Gründer und solche, die es mal werden wollen. Abertausende von ihnen zieht es jedes Jahr nach Kalifornien. Ein jeder mit der Hoffnung im Gepäck, es hier zu schaffen und irgendwann von Investoren, Medien und den Tech-Stars geliebt zu werden. Aber: Was braucht ein Unternehmer wirklich, um im Silicon Valley zu reüssieren? Dieser Frage ist Alina Fichter nachgegangen – und kommt zu überraschenden Erkenntnissen. Anscheinend, schreibt sie, reicht eine geniale Idee und ein durchgerechneter Businessplan nicht aus. Wer im Valley mitspielen will, darf alles, bloß nicht normal sein. Vielmehr braucht es narzisstische, psychopathische und autistische Charakterzüge: „Größenwahn und fehlende Empathie treiben maßgeblich das System Silicon Valley an – und könnten es auch zum Implodieren bringen.“ jetzt lesen
 
 
 
Bankers Bail-out
Über Jahre waren sie der Inbegriff des modernen Kapitalismus: Hedgefondsmanager wie Bill Ackman. Schwerreiche Bankiers, die immer den richtigen Riecher zu haben schienen, wo ein gutes Geschäft zu machen ist. In der Finanzkrise erlebten sie ihre Hochzeit. Kunden trugen Milliarden in ihre Büros, in der Hoffnung auf ein rentables Geschäft. Oft gelang das auch. Die Manager selbst wurden so schwer wohlhabend, manche unfassbar reich. Die Milliardärsliste des „Forbes“-Magazins listet heute 40 Hedgefonds-Manager auf, die über eine Milliarde Dollar besitzen. Die 25 Top-Verdiener in der Hedgefonds-Industrie haben im vergangenen Jahr insgesamt elf Milliarden Dollar eingesackt. Doch nun, berichtet unser Reporter Martin Gerth, droht der Party ein jähes Ende: „Anleger vertrauen ihr Geld lieber Computer-Nerds an als partywütigen Bankertypen.“ Schöne neue Finanzwelt. jetzt lesen
 
 
 
Ein Wochenende mit etwas mehr sommerlicher Leichtigkeit wünscht,


Beat Balzli
Chefredakteur WirtschaftsWoche

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