einer der gröÃten Vorwürfe an Bundeskanzlerin Angela Merkel ist, dass sie die wichtigsten Probleme so lange mit einem Mantel des Schweigens verdeckte, bis diese aus dem Licht der Ãffentlichkeit verschwunden waren. Als âMeisterin des Ungefährenâ bezeichnete sie einmal der Spiegel anerkennend, aber bei groÃen Teilen der eigenen Partei ist die Bewunderung dem Frust gewichen. Allein deswegen sind die Regionalkonferenzen, bei denen sich die Nachfolge-Kandidaten für den Parteivorsitz präsentieren, so erfrischend, schreibt Alexander Marguier. Die CDU entwickelt sich dieser Tage in geradezu atemraubenden Tempo von einer Merkel-Partei zu einer Volkspartei. Und selbst fest verschlossene Fässer wie das Grundrecht auf Asyl dürfen auf einmal geöffnet werden. Es gibt ein Foto von Angela Merkel und Emmanuel Macron, das die Bundeskanzlerin und den französischen Präsidenten in so vertrauter Pose zeigt, dass man auf die Idee kommen könnte, die beiden seien ein Liebespaar. Doch der Schein trügt. Macrons Versuche, zusammen mit der Kanzlerin neben einer Euro-Zone mit einem eigenen Budget auch eine von der Nato unabhängige europäische Armee zu schaffen, kommen nicht voran. Hinter den Kulissen des Europaparlamentes zeichnet sich sogar ein Machtkampf ab. Eric Bonse über ein Traumpaar, das keines ist. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |