| | | | | | | | Illustration: Akesi Martinez
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| | | Guten Tag, es gibt Fragen, zu denen man sich im Leben verhalten muss. Am Ende der Schulzeit ist es die laute, quälende Frage, was man eigentlich den Rest seines Lebens beruflich tun sollte. In der Ausbildung oder im Studium kann es die Frage sein, ob man sich richtig entschieden hat. Und spätestens um den 30. Geburtstag herum wird eine andere Frage ganz laut im Kopf: Möchte man eigentlich irgendwann Mutter oder Vater sein? Viele beantworten diese Frage instinktiv mit Ja. Andere spüren ein klares Nein. Wieder andere müssen für sich die richtige Antwort aus einem Vielleicht herausschälen. Und manche erfahren in diesem Alter, dass sie aus gesundheitlichen Gründen Schwierigkeiten haben werden, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Egal, welcher Grund dazu geführt hat: Die Zahl der Kinderlosen in Deutschland ist groÃ. Laut Statistischem Bundesamt haben etwa 20 Prozent der Frauen zwischen 45 und 49 keine Kinder, laut Bundesfamilienministerium sind es in der selben Altersgruppe bei den Männern etwa 26 Prozent. Ich war von diesen Zahlen überrascht. Wenn ein Fünftel der Bevölkerung keine Kinder hat, warum spricht man dann so wenig darüber, was ein gutes kinderloses Leben ausmacht? Ein Kind zu haben, gibt dem Leben einen natürlichen Sinn, darauf scheint sich unsere Gesellschaft weitgehend einigen zu können. Aber an welchen Werten richtet man sein Leben aus, wenn man dieses Ja zum Kind nicht in sich trägt â oder eben nicht die Möglichkeit hat, Kinder zu bekommen? Deswegen habe ich den Artikel unseres Autors Viktor Szukitsch geradezu verschlungen. Er beschreibt, wie er sich mit Mitte 30 in seinem Freundeskreis zunehmend verloren fühlte. Denn wenn es besagter Freundeskreis überhaupt einmal zeitlich schaffte, sich zum Frühstück zu treffen, ging es bei diesen Treffen nur noch um Kinder, ums Stillen, die Kitas, die Arbeitsteilung und jene Sauerei, die Nutella-Brote in den Händen von Kindern in der Küche anrichten können. Viktor Szukitsch und seine Frau waren die einzigen in dem Freundeskreis, die sich sicher waren, keine Kinder zu wollen. Umso überraschter war er, als er in seinem Leben trotz dieser Gewissheit eine Leere spürte: »Wenn wir Kinder gewollt hätten, aber aus irgendwelchen Gründen keine bekommen könnten, wäre eine Phase der Trauer verständlich gewesen. Wir hatten aber einfach nicht das Bedürfnis, uns fortzupflanzen, und waren mit unserer Entscheidung im Reinen. Warum hatte ich dann das Gefühl, dass etwas in meinem Leben fehlte?«, schreibt er in seinem Essay. Bald begriff Szukitsch, dass das Gefühl der Leerstelle einen Grund hatte: Seine Frau und er führten eigentlich das geordnete Leben von Menschen mit Kindern, nur eben ohne Kinder: »Wir taten so gut wie nichts, was wir mit Kindern nicht auch hätten tun können, verpassten aber all die tollen Dinge, die junge Eltern so erleben. Natürlich kam mir mein Leben ärmer vor!« Seine Frau und er trafen nach dieser Erkenntnis eine folgenreiche Entscheidung, gaben ihr Leben in Hamburg auf und zogen nach Portugal. Dort ging es ihnen deutlich besser â nicht nur wegen des Umzugs, sondern auch, weil sie drei grundsätzliche Regeln über das kinderlose Leben verstanden haben: | |
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| | | | | »Mache Erfahrungen, so lebensverändernd wie Geburten« | Beim Brunch im Freundeskreis geht es nur noch um Kitas, Brustwarzen und Arbeitsteilung. Unser Autor und seine Frau fühlen sich dabei, als würde ihnen etwas fehlen, und ziehen kurzerhand nach Portugal. Dort finden sie Gleichgesinnte, Abenteuer â und drei goldene Regeln fuÌr ein erfülltes kinderloses Leben. | | |
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| | | | | UNSERE EMPFEHLUNGEN | Zum Lesen | |
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| | | »Es gibt wenige Beiträge, die Hobby Horsing unvoreingenommen abbilden« | Wer definiert eigentlich, was cool ist? Und was sind »normale« Hobbys? Der Fotograf Philipp Treudt hat junge Hobby Horserinnen mit seiner Kamera begleitet und einen Safe Space gefunden. | | |
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| | | Mein Supersommer ohne Supermarkt | Wer sich klimafreundlich ernähren möchte, kauft konsequent saisonal und regional. Aber geht es ganz ohne Supermarkt? Ist das überhaupt sinnvoll? Und was kostet das? Unser Autor hat es ausprobiert. | | |
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| | | »Wir wissen, dass Tanzen bei Parkinson, Krebs und Herzkrankheiten hilft« | Der britische Neurowissenschaftler Peter Lovatt forscht seit vielen Jahren zu den körperlichen Effekten des Tanzens. Im Interview erklärt er warum der Hippocampus von Tanzmuffeln schneller schrumpft â und Disco gar gesünder ist als Yoga. | | |
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| | | | Das Beste fürs Wochenende | |
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| | | | | | Ein Anschluss unter dieser Nummer | | Lustig, was ein Festnetztelefon auslösen kann. Ich habe mir nach zehn Jahren ohne wieder eine Festnetznummer zugelegt und mein altes Telefon aus einer Kiste im Keller geholt. Plötzlich mache ich wieder Telefonverabredungen aus, öffne einen WeiÃwein und setze mich zum Reden aufs Sofa, statt hektisch rumzurennen und noch irgendwas nebenher zu machen. Dabei ist das Festnetztelefon kabellos. | |
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