Die Ein-Mann-AfD Donald Trump
Liebe Frau Do, „Follow the money“ ist bei Ermittlern ein beliebter Spruch, wenn es darum geht, die Hintermänner und Hintergründe in der organisierten Kriminalität ausfindig zu machen. Im Fußball gilt das auch. Wenn Milliarden fließen, ist die Korruption oft nicht weit. Nun hat die Fifa eingeräumt, dass die Weltmeisterschaft 2010 in
szmtag

17. März 2016

Liebe Frau Do,

„Follow the money“ ist bei Ermittlern ein beliebter Spruch, wenn es darum geht, die Hintermänner und Hintergründe in der organisierten Kriminalität ausfindig zu machen. Im Fußball gilt das auch. Wenn Milliarden fließen, ist die Korruption oft nicht weit. Nun hat die Fifa eingeräumt, dass die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika teilweise erkauft worden sei und der später unterlegene Bewerber Marokko für die Ausrichtung der WM 1998 ebenfalls Geld verteilt haben soll. Wer immer noch davon ausgeht, dass nur die Deutschen ihre WM ohne finanzielle Motivation für die Mitglieder des entscheidenden Fifa-Exekutivkomitees bekommen haben, ist ein Träumer. Mein Kollege Robert Peters berichtet über die neuesten Erkenntnisse.

Die Erfolge für die AfD bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind vor allem ein Votum gegen das „Polit-Establishment“, gegen die große Koalition in Berlin und das offenbar weit verbreitete Gefühl, dass die „da oben“ ihre Politik ohnehin ohne Rücksicht auf „das Volk“ durchziehen. Der berühmte Denkzettel wird nun oft zitiert. Aber was bedeutet es für eine Gesellschaft, wenn das Vertrauen in die Eliten, und dazu gehört auch die Kritik an uns Medien, angeknackst ist? Meine Kollegen Martin Bewerunge und Matthias Beermann widmen sich diesem Phänomen.

Niemand hat das Gefühl einer ohnmächtigen, frustrierten Bevölkerungsgruppe besser für seine Ziele instrumentalisieren können als die US-amerikanische „Ein-Mann-AfD“ Donald Trump. Der Immobilien-Mogul läuft mit seinen fremdenfeindlichen und frauenverachtenden, aber vor allem „Anti-Washington-Thesen“ seit Wochen von Erfolg zu Erfolg. Die republikanische Präsidentschaftskandidatur ist Trump nach den Erfolgen am „Super Tuesday II“ kaum noch zu nehmen, schreibt unser USA-Korrespondent Frank Herrmann.

Herzlichst, Ihr

Michael Bröcker

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