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WirtschaftsWoche Agenda vom 23.02.2018
 
 
     
 
 
 
             
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,   23.02.2018
 
wenn es einen wissenschaftlichen Begriff gibt, der in den vergangenen Jahrzehnten so richtig Karriere gemacht hat – vom Wortungetüm für Fachleute zum Alltagswort von Teenagern – dann ist es die DNA: Desoxyribonukleinsäure. Der Code des Lebens. Biomolekül, Träger unserer Erbinformation, inzwischen auch Synonym für den Kern von Politik, Wirtschaft und noch so manch anderer Branche. Dabei steht der DNA ihre wirkliche Entdeckung erst noch bevor, wie unser Titelautor Andreas Menn diese Woche beschreibt. Start-ups und Tech-Konzerne züchten in Zellfabriken tierlose Steaks und Bakterien, die sauberen Treibstoff absondern – und nutzen die Doppelhelix der DNA als Supercomputer und Megafestplatte. Vor 15 Jahren erst hat der US-Genforscher Craig Venter erstmals ein menschliches Genom vollständig entschlüsselt; inzwischen lassen sich digitale Daten und der Code des Lebens ineinander umwandeln, immer schneller und immer billiger. Das Genom eines Menschen, der laufen, lesen und lieben kann, benötigt nicht mehr als 750 Megabyte Speicherkapazität – Microsoft Windows verbraucht mehr als das Zwanzigfache. „Was wir gerade erleben, ist der Beginn eines Geschäfts, das die Welt verändern wird“, ist sich Menn sicher. „Während die Menschheit noch über die Internetrevolution und die Macht der Algorithmen staunt, wird die DNA zu einer Software, die ihre eigene Hardware bauen kann: Einzeller, Pflanzen, Tiere und Menschen.“ Titelgeschichte jetzt lesen
 
                         
 
 
 
WirtschaftsWoche Nr. 09: Die Geldmaschine des 21. Jahrhunderts
 
 
 
Bedingt abwehrbereit
Wenn Hans-Peter Bartels, der Wehrbeauftragte des Bundestags, einmal im Jahr sein Resümee zieht, dann ist das selten ein angenehmer Termin für den amtierenden Bundesverteidigungsminister. Diese Woche aber war es wirklich schlimm für Ursula von der Leyen (CDU). Denn Bartels, ein an sich zurückhaltender Mann, griff die Ministerin frontal an: Die Lücken bei Personal und Material seien unter ihrer Ägide größer, nicht kleiner geworden, die Einsatzbereitschaft der Waffensysteme sei dramatisch niedrig, die enorme Unterbesetzung habe sich verstärkt. Was der Mann da beschrieb, fügt sich nahtlos in das Bild, das unser Autorenteam mit Melanie Bergermann, Elisabeth Niejahr und Rüdiger Kiani-Kreß in den vergangenen Wochen gewann, als sie sich mit der Beschaffungspolitik der Bundeswehr beschäftigten. Dort nämlich lassen sich viele, wenn nicht gar alle Mängel unserer Streitkräfte wie unter einem Brennglas beobachten. Der Staat, so das Fazit der Kollegen, verplempert Milliarden beim Waffenkauf. Schuld sind absurde Auflagen, kleine Stückzahlen und eine Kultur des Wegschauens. Inoffizielles Motto: „Wir. Blamieren. Deutschland.“ Dabei ginge es auch anders. jetzt lesen
 
 
 
Wolkige Versprechen
Für die meisten Privatmenschen unter uns ist Amazon der Internet-Supermarkt, der so ziemlich alles in seinem Sortiment führt, was man sich wünschen kann. Rund um die Uhr bestellbar, übermorgen geliefert, bei Nicht-Gefallen jederzeit umtauschbar. Wer aber denkt, dass Amazon damit sein Geld verdienen würde, der hat weit gefehlt. Mit dem Verkauf aller möglichen Güter hat der größte Internetshop der Welt allein im vergangenen Jahr rund 160 Milliarden Dollar umgesetzt. Doch wirklich viel verdient er dabei nicht. Umso lukrativer ist für Gründer Jeff Bezos, den reichsten Mann der Welt, inzwischen AWS, die Sparte, unter der Amazon Speicherplatz auf seinen Rechnern und Cloud-Lösungen anbietet. Für satte 90 Prozent des Konzerngewinns von drei Milliarden Dollar waren die Amazon Web Services vergangenes Jahr verantwortlich. Doch die Gewinnmaschine, schreibt unser Silicon-Valley-Korrespondent Matthias Hohensee, ist bedroht. In der kommenden Woche verhandeln die Richter des amerikanischen Supreme Court einen Fall, der die Grundregeln des Cloud-Computing betrifft. Sie wollen entscheiden, ob US-Behörden künftig auch auf Daten zugreifen dürfen, die im Ausland gespeichert sind. Sollten die obersten Richter das erlauben, dürfte das etliche internationale Kunden so verschrecken, dass sie sich von den bisher dominierenden US-Anbietern abwenden. „Womöglich“, schreibt Hohensee, „könnten die Juristen damit sogar König Bezos aus seinem Wolkenreich vertreiben.“ jetzt lesen
 
 
 
Machtlose Lebensmittelmultis
Keine Wagner-Pizza. Keine Maggi-Würze. Keine Kitkat-Riegel. Keine Frage, die Boykottaktion von Deutschlands größtem Lebensmittelhändler wird schmerzen. Rund 160 Produkte des Schweizer Nestlé-Konzerns ließ Edeka-Chef Markus Mosa jüngst von den Bestelllisten des Konzerns streichen. Sobald die Nestlé-Reste in den Edeka-Läden verkauft sind, werden sich Lücken in den Regalen auftun. Dabei ist der Streit zwischen der Supermarktkette und dem Schweizer Lebensmittelriesen womöglich nur ein erstes Grollen des heraufziehenden Gewitters. Der Streit könnte zum Testfall für die Zunft des Handels werden, hat unser Experte Henryk Hielscher beobachtet: Mit neuen Allianzen wollen Händler gegenhalten – und so die Macht der Markenmultis brechen. jetzt lesen
 
 
 
Betreute Chefs
Die meisten Menschen tun sich schwer mit Veränderungen, mit einem Jobwechsel, mit einem neuen Chef, mit anderen Strukturen. Bei Maxine Gerber steht alles zugleich an. Und dass ihr alles zugleich glückt, verdankt sie auch der Fürsorge ihres neuen Arbeitgebers. Als dieser die Juristin abwirbt, macht er ihr die Stelle als Europa-Rechtschefin mit einem sogenannten Onboarding-Programm schmackhaft. „Dahinter steckt die Erfahrung, dass neue Chefs in einem Unternehmen für frischen Wind sorgen sollen und wollen – und leider nur heiße Luft produzieren“, schreibt Redakteurin Claudia Toedtmann. Tatsächlich zeigen Studien: 35 Prozent der Führungskräfte müssen ihren Job bereits innerhalb der ersten 18 Monate wieder aufgeben. Arbeitgeber steuern deshalb gegen. Google etwa erinnert seine Führungskräfte am Vorabend des ersten Arbeitstages an ihre fünf Pflichten. Bei Nestlé bekommen neue Führungskräfte einen „Business-Buddy“ an die Seite gestellt, einen Kollegen auf derselben Hierarchieebene. L’Oréal wiederum gibt frischen Angestellten über einen Zeitraum von zwei Jahren Starthilfe in Sachen Konsumgütermarkt und Kunden. Mit Erfolg. „Onboarding kann nicht nur das Ankommen erleichtern, sondern auch die Bindung an das neue Unternehmen positiv beeinflussen“, so Toedtmann. jetzt lesen
 
 
 
Ein Chef-freies Wochenende mit gutem Familien-Onboarding wünscht,


Beat Balzli
Chefredakteur WirtschaftsWoche

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