Geburten, Einwanderung und eine gigantische Fehlprognose
Liebe Leserin, lieber Leser
Der «Blick» bezeichnete es als «Lust-Befehl»: Schweizer Paare sollten wieder mehr Kinder machen, forderte Bundespräsident Pascal Couchepin vor ziemlich genau 20 Jahren. Schon damals war die AHV-Finanzierung ein grosses Politikum. Die Lösung lautete: Mehr Kinder!
Im Unterschied zu heute gab es noch keine Personenfreizügigkeit, und die Einwanderung war viel kleiner. Man befürchtete, die Schweiz würde bald schrumpfen. Im Abstimmungsbüchlein zum ersten bilateralen Paket prophezeite der Bundesrat im Jahr 2000, dass sich jährlich maximal 10'000 EU-Angehörige zusätzlich in der Schweiz niederlassen würden. Das erwies sich als gigantische Fehlprognose. Ab 2007 stieg die Zuwanderung aus der EU auf 60'000, dann auf 80'000 und zuletzt auf 100'000 Leute.
Nur deshalb ist die AHV noch stabil und kann sich die Schweiz, zumindest vorderhand, die 13. AHV-Rente leisten. Vor diesem Hintergrund sind die Schlagzeilen der vergangenen Tage über den Geburtenrückgang zu lesen.
1. Der Goldpreis erreicht ein Allzeithoch. Doch wie kam das Edelmetall eigentlich zu seinem Wert – und was hat das mit der Schweiz zu tun? Eine sensationelle Ausstellung im Museum Rietberg beantwortet die Fragen.
2. Viele können es kaum erwarten, bis die Motorrad-Saison wieder startet – obschon jedes Jahr über 1000 Motorradfahrende schwer verunglücken. Auch Fabian Kappeler wurde eine Fahrt zum Verhängnis.