Gartenbrief vom 13.06.2025 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Die Intelligenz von Pflanzen, Menschen und Chatbots... Lieber John Als in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts die ersten Wissenschaftler behaupteten, dass Pflanzen intelligent seien, wurden sie fast aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft ausgeschlossen. So etwas darf man doch nicht behaupten… Die Intelligenz gehört uns Menschen, sie unterscheidet uns von allen anderen Lebewesen, auch von unseren »Artgenossen«, den anderen Tieren? Wir Menschen können gar nicht anders, als uns als etwas Besonderes, Spezielles, gegenüber allen anderen Lebewesen Hervorgehobenes zu denken. Unterdessen zeigt sich immer mehr, dass Pflanzen vielleicht doch intelligenter sind als gedacht. Sie nehmen Gefahren wahr, sie informieren bei Angriffen den Rest der Pflanze, sogar die gleich danebenstehende Art und manchmal sogar andere Arten, die die Informationen verarbeiten können... ----------------------------------------------------------------------------------------------- Unsere aktuellen Schnäppchen...Deal: 2 Luberissima-Heidelbeeren im 15 L Topf für -50% Rosensaison: doppelte Rabatte auf 3er und 6er Sets Rosen-Schnäppchen: unsere Best-Preis-Rosen dazu -20% auf alle Rosenbegleiter-Stauden----------------------------------------------------------------------------------------------- Als Reaktion wappnen sich dann auch diese anderen Pflanzen gegen Angriffe, beginnen teilweise sogar Gifte und andere Inhaltsstoffe zu produzieren, die die Angreifer (Krankheiten, Pilze, fressende und saugende Insekten, fressende Tiere, manchmal auch uns Menschen) auf sicherer Distanz halten sollen. Pflanzen benutzen Tiere und Insekten, auch uns Menschen für alle Arten von Hilfsdiensten: Wir vermehren sie, Insekten und Tiere sichern ihre genetische Vielfalt und Überlebenfähigkeit durch die Bestäubung, wir und andere Tiere helfen den Pflanzen, sich zu bewegen und in der Zeit über riesige Strecken zu reisen. Intelligenterweise beruhen diese Verbindungen zwischen Pflanzen, Tieren und Menschen weitgehend auf Gegenseitigkeit: Es sind die Pflanzen, die uns ernähren und dafür sorgen, dass wir die richtige Gasmischung zum Atmen haben. Natürlich ist diese pflanzliche Intelligenz ganz anders definiert als die menschliche Intelligenz. Der größte Unterschied ist wohl der Faktor Zeit: Pflanzen entwickeln ihre Intelligenz nicht in ihrer Lebenszeit, sondern über Hunderttausende und Millionen von Jahren. Die 300'000 Jahre, die der Homo sapiens erst auf dem Buckel hat, ist dagegen nur ein sehr kurze Episode. Dennoch können die Pflanzen dann auf dieser gigantischen Zeitbasis just in time reagieren. Die pflanzliche Intelligenz – die wir vielleicht am besten als »natürliche Intelligenz« bezeichnen? – ist nicht individualisiert gesteuert, sondern über die Gruppe, über die Art und verwandte Arten. Dabei wollen die Pflanzen dasselbe wie wir alle, wie alle Lebewesen: ÜBERLEBEN! Aktuell ist die künstliche Intelligenz (KI) oder englisch AI (Artificial Intelligence) in aller Munde und auf fast jedem PC und Handy. Auch hier wird mit großer Rechenleistung die Zeit abgekürzt. Die KI kann sehr große Mengen von Informationen über Wahrscheinlichkeitsmodelle aufnehmen, verarbeiten und wieder reproduzieren. Ist das jetzt wirklich schon intelligent? Wann und wie entsteht der Unterschied, der Qualitätssprung vom bloßen Nachplappern zum »eigenen Denken«? Wie aber werden wir Menschen intelligent? Auch wir beginnen mit dem Nachplappern, mit bloßer Mimikry. Wir lernen, die richtigen Wörter in den richtigen Situationen zu nutzen – meistens jedenfalls. Und mit fortschreitendem Alter auch immer sicherer. Auch kennen wir, wie die KI, Halluzinationen. Dann nämlich, wenn unsere Träume, Visionen und Erlebnisse zu einer neuen Wahrheit werden, die wir meistens in unserem Erwachsenenleben unter dem Deckel halten. Mein Vater wohnte in seinen letzten Jahren in Häusern, die er selber nie gebaut hatte, an Orten, wo er nie wohnte. Für ihn war es wahr. Er halluzinierte – aber immerhin mit System. Die gleichen Geschichten, die gleichen Halluzinationen tauchten immer wieder auf. Was also sind die Unterschiede zwischen unserer menschlichen Intelligenz, die ja auch ziemlich fehleranfällig ist, und der Intelligenz der Pflanzen und der neu aufkommenden künstlichen Intelligenz? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall scheint die Pflanzenintelligenz um einiges stabiler zu sein – weil über unendliche Zeiträume aggregiert – als unsere Intelligenz, die nur 50 Jahre Zeit hat, sich zu entwickeln und sich dann auch wieder abzubauen. Wie ihr seht, bin ich immer noch am Staunen und Überlegen. Ich habe kein Konzept, wie diese Intelligenzen zusammenwachsen können, was ihre Gefahren sind. Denn Gefahren wird es sicher geben. Auch die menschliche Intelligenz hat ja eine deutliche Tendenz dazu, sich selber zu gefährden. Wir führen aktuell auf unserer Seite einen Chatbot ein – Willi Lubera. Auch er wird zwischendurch sprachlos werden oder auch halluzinieren. Er ist aber in der Lage, alle Wörter, die wir auf dem Lubera-Portal geschrieben haben, wahrzunehmen und in seinen Antworten zu berücksichtigen. Oder kannst du 7 oder 8 Millionen Wörter und ihre Verbindungen in nützlicher Frist verarbeiten? Mit Recht kritisiert ihr manchmal unsere langen Artikel – aber Willi Lubera hat sich bis jetzt noch nie beschwert. Aber manchmal, ja manchmal stockt er, und wir müssen etwas länger auf seine Antwort warten. Ich habe mir in der letzten Zeit öfter überlegt, ob es in Zeiten der KI noch einen Grund gibt, lange Artikel zu schreiben, den Dingen und unseren Pflanzen auf den Grund zu gehen. Ob wir eine Chance haben gegen das Wissen da draußen, außerhalb von Lubera, das jetzt in einer rasenden Geschwindigkeit verfügbar wird. Aber vielleicht ist das genau der Punkt: Unsere Inhalte sind nah an unseren Pflanzen, nahe bei unserer Züchtung und Forschung entstanden. Und indem wir Willi Lubera dazu trainiert und angehalten haben, diese eigenen Inhalte gegenüber dem Rauschen des Gesamtwissens auf dieser Welt zu priorisieren, sehen wir, dass häufig sinnvolle und auch bessere Antworten zustande kommen, als wir sie selber auf die Schnelle geben könnten. Wir können eben nicht just in time 7 oder 8 oder 100 Mio Wörter und ihre Bedeutungen verarbeiten – auch nicht wenn wir sie selber geschrieben haben. Willi Lubera ist ganz einfach ein Schnellleser und Schnelldenker und kann gleichzeitig mehr Informationen verarbeiten, als wir es können. Unser Vorteil besteht darin, dass wir uns zu einem Thema vertiefen können, unsere Pflanzen und ihre Antworten und Vorzüge, auch Probleme, ganz nah und direkt beschreiben und interpretieren. Wir sind in direktem Kontakt mit unseren Pflanzen, mit unseren Sortimenten, Willi Lubera nicht. Es macht also wohl doch Sinn, weiter Inhalte über unsere Pflanzen zu schreiben und zusammenzustellen. Und natürlich macht es Sinn, weiter neue Pflanzen mit besserem Geschmack und besserer Überlebensfähigkeit (die Lubera Originale) zu züchten, also sozusagen unsere Intelligenz mit der Intelligenz der Pflanzen zusammenzubringen. Da soll dann ruhig auch mal unser Chatbot, Willi Lubera staunen... Wir möchten Willi Lubera auch nutzen, um Lücken in unserem Lubera-Wissen zu identifizieren. Wir haben es ganz deutlich gesehen: Wenn es Willi Lubera die Sprache verschlägt, wenn er ausweicht, undeutlich wird oder gar die Antwort verweigert, dann ist es häufig so, dass wir über dieses Thema, über diese Pflanzeneigenschaft, über diese Gärtner-Methode halt noch nicht oder nicht genau genug geschrieben haben. Wir freuen uns auf Euer Feedback, ob der intelligente – oder auch manchmal weniger intelligente – Chatbot Willi Lubera für euch hilfreich ist, oder ob er euch bei diesem oder einem anderen Thema enttäuscht hat. Genau dann lernen wir, wo wir unsere Inhalte verbessern müssen. Am Ende hoffen wir, dass wir dank Willi Lubera intelligenter werden 😉. Euer Feedback schreibt ihr bitte an: Willi.Lubera@lubera.com. Das lesen wir dann mit – und vielleicht können wir dann Willi Lubera und unserem Schreiberteam auch den einen oder anderen Verbesserungshinweis geben. Eines aber ist sicher: Gegenüber der in Millionen von Jahren – lange vor uns Menschen – entwickelten Pflanzenintelligenz haben wir keine Chance. Wir staunen – und verneigen uns zusammen mit Willi Lubera vor der Intelligenz der Pflanzen. herzlich Markus Kobelt PS: Unsere Videografin Johanna Dobrusskin beginnt auf unserem Kanal auf YouTube eine neue Serie über die Intelligenz der Pflanzen. Alle zwei oder drei Wochen wird sie je einen Aspekt der Intelligenz der Pflanzen darstellen – und auch ihr werdet hoffentlich nicht darum herumkommen, ganz einfach zu staunen. |
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Kaufberater Winterharte Zitruspflanzen (Switrus) Das ist wohl der Traum jedes Zitrusliebhabers: Winterharte Zitruspflanzen, die auch nördlich der Alpen jeder Kälte, jedem Klima gewachsen sind. Muss das ein Traum bleiben? Nein, denn viele Zitruspflanzen bringen aus ihren Ursprungsgebieten in China und Indien, am Fusse des Himalaya schone einiges an Frosthärte mit.
Wir nennen unsere winterharten Zitruspflanzen Switrus, kurz für Swiss Citrus. In diesem Kaufberater helfen wir dir, die besten Sorten für deinen Garten und deine Verwendungszwecke zu finden. Wir ordnen die grosse Vielfalt der winterharten Zitruspflanzen nach Winterhärte, Reifezeit, Wuchsstärke und Geschmack. So kann jeder Garten mit mediterranem Lebensgefühl erfüllt werden.
Switrus nach Winterhärte Zitruspflanzen haben unterschiedliche Grade an Winterhärte. Einige ertragen mitteleuropäische Winter ungeschützt ohne Schäden, während andere besser im Winter geschützt und an Orte mit begünstigtem Mikroklima gepflanzt werden sollten.
Einige Zitruspflanzen sind so winterhart, dass sie ohne Schutz in den Garten gepflanzt werden können. Für Gärten in kühleren Regionen oder wem der Winterschutz zu viel Aufwand ist, eignet sich die dreiblättrige Orange (Poncirus trifoliata) besonders, da sie absolut winterhart ist. Sie verliert im Herbst ihr Laub und übersteht dadurch auch sehr kalte Winter mit bis zu -25 °C.
Absolut winterharte Zitruspflanzen
Sehr winterharte Zitruspflanzen Diese Sorten sind immergrün und sind dadurch etwas weniger winterhart als Poncirus trifoliata. Im Weinbauklima können sie aber dennoch ins Freiland gepflanzt werden. Sie können bis zu -17 °C ohne Schaden überstehen.
Switrus nach Geschmack Im Laufe der Jahre sind viele winterharte Zitrushybriden entstanden, indem die winterhärtesten Zitruspflanzen Ichang Papeda (Citrus ichangensis) und dreiblättrige Orange (Poncirus trifoliata) mit klassischen Zitrusarten wie Zitrone, Orange, Mandarine und Grapefruit gekreuzt wurden. Das geschah häufig in Züchtungsprogrammen mit dem Ziel, winterhärtere Unterlagen zu entwickeln.
Winterharte Zitronen Diese Sorten liefern saure Früchte und können in der Küche wie Zitronen verwendet werden.
Winterharte Orangen Diese Sorten sind geschmacklich mit klassischen Orangen vergleichbar.
Winterharte Mandarinen Diese winterharten Zitruspflanzen liefern Früchte mit Mandarinenaroma.
Winterharte Grapefruits Diese Sorten liefern Früchte mit erfrischendem Grapefruitgeschmack.
Switrus mit der besten Fruchtqualität Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Trotzdem haben wir versucht, so objektiv wie möglich die Fruchtqualität der winterharten Zitrusfrüchte zu bewerten. Diese vier Sorten haben in Geschmackstests am besten abgeschnitten.
Switrus mit frühem Ertragseintritt Diese Zitruspflanzen tragen schon bei uns in der Baumschule im Alter von etwa zwei Jahren Blüten und Früchte. Switrus nach Reifezeit Früh reifende Switrus Diese Zitruspflanzen liefern am frühesten reife Früchte. Die Wüstenlimette reift ab August, die dreiblättrige Orange und die Satsuma-Mandarine 'Ichangponsuma' ab Oktober und die 'Yuzu Nr. 3' ab November.
Mittelfrüh reifende Switrus Die Früchte dieser Sorten reifen von November bis Dezember und können dann einige Wochen am Baum bleiben. Im Freiland sollten sie vor gröberen Kälteeinbrüchen geerntet werden, da sie ab etwa -5 °C beschädigt werden können. Bei geschützter Überwinterung können sie bis zum Verzehr an der Pflanze belassen werden.
Spät reifende Switrus Die Früchte dieser Sorten reifen Ende des Jahres und können dann ebenso noch mehrere Wochen auf der Pflanze bleiben. Wenn die Früchte im Freiland nicht rechtzeitig reif werden, können sie unreif geerntet werden. Diese Früchte sind dann saurer und können wie Zitronen verwendet werden.
Reinhard Lieblings-Switrus Es fällt natürlich schwer, sich bei dieser Sortenvielfalt für bestimmte Sorten zu entscheiden. Diese Zitruspflanzen sind aus unterschiedlichen Gründen zu meinen Lieblingen geworden. Die Australische Wüstenlimette (Eremocitrus glauca) ermöglicht den Genuss eigener Zitrusfrüchte bereits im Spätsommer. Die Mini-Orange Thomasville liefert zahlreiche Snack-Orangen mit sehr gutem Geschmack. Sie blüht schon als junge Pflanze und die Früchte halten sich am Baum bei geschützter Überwinterung bis April. Die Grapefruit Yuma ist besonders ertragreich und liefert eine Vielzahl erfrischender kleiner Grapefruits. Die Ornage ‚Troichang‘ zeichnet sich durch ihr komplexes Aroma aus.
| | Winterhärtezonen – was ist das? Passend zur ersten Sommerhitze-Welle liefern wir dir bereits die Vorschau für den kommenden Winter... Man kann es drehen und wenden wie man will, wenn du Pflanzen für deinen Garten auswählst, triffst du nämlich eher früher als später auf den Begriff Winterhärtezone – abgekürzt WHZ. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Welche Zonen gibt es? Welche sind für Mitteleuropa von Bedeutung? Wie ist die Einteilung und welche Rolle spielen Winterhärtezonen bei der Pflanzenwahl? Was sind Winterhärtezonen? Die Winterhärtezonen oder USDA Hardiness Zones wurden ursprünglich 1960 in den USA vom United States Department of Agriculture (USDA) eingeführt. Sie dienen als Orientierungshilfe für Landwirte, Gärtner und Baumschulen, um einschätzen zu können, welche Pflanzenarten den Winter an einem bestimmten Standort überleben können. Die Einteilung der Zonen beruht auf der tiefsten durchschnittlichen Jahrestemperatur eines Gebiets. Die Zonen unterscheiden sich um etwa 5,5 °C. Ihre Unterzonen a und b erlauben eine feinere Einordnung (z. B. kann eine Stadt in Zone 7a liegen, während das ländliche Umland bereits 6b ist).
Ziel der USDA-Winterhärtezonen-Einteilung war es, einheitliche Klimarichtlinien für den Anbau von Zier- und Nutzpflanzen zu schaffen. Sie wurden später auch in Europa übernommen – etwa ab den 1990er-Jahren, als globaler Pflanzenhandel und Gartenliteratur aus den USA immer populärer wurden. Da die Originalskala in Fahrenheit angegeben wurde, musste sie für Europa in Grad Celsius umgerechnet werden. Dabei entstanden die »krummen« Werte der Zonen-Einteilung (z. B. -17,8 °C). Einteilung der Winterhärtezonen in °C und °F
Zone
| Unterzone
| Temperaturbereich (°C)
| Temperaturbereich (°F)
| 1
| a
| unter -51,1
| unter -60
| 1
| b
| -51,0 bis -45,6
| -60 bis -50
| 2
| a
| -45,5 bis -42,8
| -50 bis -45
| 2
| b
| -42,7 bis -40,0
| -45 bis -40
| 3
| a
| -39,9 bis -37,3
| -40 bis -35
| 3
| b
| -37,2 bis -34,5
| -35 bis -30
| 4
| a
| -34,4 bis -31,7
| -30 bis -25
| 4
| b
| -31,6 bis -28,9
| -25 bis -20
| 5
| a
| -28,8 bis -26,1
| -20 bis -15
| 5
| b
| -26,0 bis -23,3
| -15 bis -10
| 6
| a
| -23,2 bis -20,6
| -10 bis -5
| 6
| b
| -20,5 bis -17,8
| -5 bis 0
| 7
| a
| -17,7 bis -15,0
| 0 bis 5
| 7
| b
| -14,9 bis -12,3
| 5 bis 10
| 8
| a
| -12,2 bis -9,5
| 10 bis 15
| 8
| b
| -9,4 bis -6,7
| 15 bis 20
| 9
| a
| -6,6 bis -3,9
| 20 bis 25
| 9
| b
| -3,8 bis -1,1
| 25 bis 30
| 10
| a
| -1,0 bis +1,6
| 30 bis 35
| 10
| b
| +1,7 bis +4,4
| 35 bis 40
| 11
| a
| +4,5 bis +7,1
| 40 bis 45
| 11
| b
| +7,2 bis +10,0
| 45 bis 50
|
Verteilung der Winterhärtezonen Im Gegensatz zu den Klimazonen, deren Ausdehnung von ihrer geografischen Lage, das heißt, ihrer Entfernung vom Äquator, bestimmt wird, berücksichtigen die Winterhärtezonen verschiedene Faktoren, die das regionale Klima beeinflussen.
Maritimes und Kontinentales Klima Küstenregionen oder Gebiete in der Nähe großer Meere und Ozeane haben oft ein milderes Klima mit weniger extremen Temperaturschwankungen. Das Wasser speichert Wärme und gibt sie langsam ab, sodass Winter meist milder und Sommer kühler sind. Das betrifft zum Beispiel die Niederlande, Norddeutschland, Küstenregionen in Belgien und Frankreich, sowie die Britischen Inseln.
Weiter im Inland, fernab von großen Wasserflächen, sind die Temperaturen im Winter oft extremer – es gibt tiefere Minustemperaturen und größere Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter. Solche Regionen sind zum Beispiel Süddeutschland und das Binnenland von Frankreich.
Höhenlagen Mit zunehmender Höhe sinken die Temperaturen durchschnittlich um etwa 0,6 °C pro 100 Meter. In einem Garten im Alpenvorland auf 800 Metern Höhe gibt es darum oft strengere Fröste als in einem Garten im Rheingraben (ca. 100–200 m ü. NN).
Regionale Kleinklimaeinflüsse Städte speichern tagsüber Wärme durch Beton, Asphalt und Gebäude und geben diese nachts langsam ab. Die sogenannte städtische Wärmeinsel führt zu milderen Winternächten. Pflanzen in Städten oder dicht bebauten Siedlungen haben dadurch im Winter oft bessere Überlebenschancen als auf dem Land. Allerdings haben sie im Sommer oft auch schneller mit Hitzestress zu kämpfen.
Gewässernähe Seen, Flüsse und Kanäle wirken ähnlich wie Meere: Sie speichern Wärme und mildern Temperaturschwankungen. Uferbereiche haben oft mildere Winter als weiter entfernte Lagen. Das ist zum Beispiel am Bodensee und im Rheingraben spürbar.
Bewaldung, Hanglagen und Exposition Im lokalen Kleinklima spielen auch die Geländeform und die Bewaldung eine Rolle. Wälder schützen vor kalten Nord- und Ostwinden und können das Mikroklima mildern. In windgeschützten Waldgärten bleiben die Temperaturen oft etwas höher. Durch den Schutz vor der Sonne bleibt unter Bäumen der Schnee länger liegen und schützt die kleineren Pflanzen vor Frost. Süd- und Westhänge erwärmen sich stärker durch Sonneneinstrahlung als Nordhänge, was die Wintertemperaturen spürbar höher hält.
Beachte bitte Die Winterhärtezonen bieten eine wertvolle Orientierung. Du musst aber auch deine regionalen Gegebenheiten berücksichtigen und Kältesenken, exponierte Lagen mit Kahlfrösten oder die schattige Nordseite deines Hauses meiden, wenn du Pflanzen kultivieren willst, die gerade noch so in deiner Winterhärtezone überwintern können. Mit der richtigen Standortwahl, Schutzmaßnahmen und Kübelkultur schaffst du zusätzliche Möglichkeiten.
Winterhärtezonen in Mitteleuropa Die Winterhärtezonen in Europa sind in den 1990ern auf Grundlage der niedrigsten Wintertemperaturen definiert worden. Hauptsächlich haben die Nähe zum Meer, Gebirge und Mittelgebirge und größere Flüsse und Seen Einfluss auf die Winterhärtezonen.
Deutschland WHZ 6a bis 8b | mit Tiefsttemperaturen zwischen -6,7 und -23,2 °C | Kühlere Regionen (6a–6b) | Mittelgebirge (z. B. Erzgebirge, Schwarzwald), Bayerischer Wald, Oberpfalz (über 500 m ü. NN) | Zone 7 | Großteil Nord- und Mitteldeutschlands | Zone 8a bis 8b | Niederrhein, Oberrheingraben, Köln-Bonn, Hamburger Elbmarsch (»Altes Land«) |
Österreich WHZ 5b bis 7b | mit Tiefsttemperaturen zwischen -14,9 und -26 °C | Zone 5b bis 6a | Alpenregionen, Hohe Tauern, über 1'000 m | Zone 6b bis 7a | Innsbruck, Salzburg, Steiermark | Zone 7b | Wien, Burgenland – mildes pannonisches Klima mit trockenen, mild-warmen Sommern und recht kalten Wintern |
Schweiz WHZ 5a bis 8a | mit Tiefsttemperaturen zwischen -12,2 und -28,8 °C | Zone 5 | Alpenpässe und Hochlagen (über 1'200 m) | Zone 6 bis 7 | Mittelland, Luzern, Bern | Zone 8a | Genfersee, Zürichsee, Tessin (besonders Lugano) |
Belgien WHZ 7a bis 8b | mit Tiefsttemperaturen zwischen -9,4 und -17,7 °C | Zone 7a | Hohes Venn, Ardennen | Zone 7b bis 8a | Brüssel, Leuven | Zone 8b | Küstenregion bei Ostende und Gent |
Niederlande WHZ 7b bis 8b | mit Wintertemperaturen von -9,4 bis -14,9 °C | Zone 7b | Nordost-Niederlande (Groningen, Drenthe) | Zone 8a bis 8b | Randstad (Amsterdam, Rotterdam), Zeeland – milde Nordseeluft |
Frankreich WHZ 5b bis 10a | mit Wintertemperaturen von -1 bis -28,8 °C | Zone 5b bis 6a | Hochalpen (Savoyen, Isère) | Zone 6b bis 7a | Zentralmassiv, Elsass | Zone 7 bis 8 | Paris, Lyon, Bordeaux | Zone 9 bis 10a | Mittelmeerregion (Nizza, Marseille), Korsika – subtropisch |
Was bedeuten Winterhärtezonen für die Pflanzenwahl? Pflanzen, die eine höhere Winterhärte aufweisen, sind widerstandsfähiger gegen Frost. Je niedriger die Winterhärtezone ist, desto frosthärter muss die Pflanze sein. Durch den Klimawandel sind winterliche Kälte und scharfe Fröste inzwischen seltener geworden. Auf Grund der geografischen Lage in der kühlgemäßigten Klimazone sind Temperaturen unter dem Gefrierpunkt aber weiterhin zu erwarten.
Wenn eine Pflanze nur bis Zone 8 winterhart ist, sollte sie in Zone 6 lieber im Kübel gehalten und geschützt (z. B. in der Garage oder im Wintergarten) überwintert werden. Aber auch Bodenverhältnisse (trocken oder nass), Windschutz und Schneebedeckung spielen eine Rolle – eine Pflanze in Zone 7 mit viel Schnee ist oft besser geschützt als in Zone 8 ohne Schneedecke.
Pflanzenempfehlungen für verschiedene Winterhärtezonen Beim Kauf von Pflanzen lohnt es sich darauf zu achten, in welchen Winterhärtezonen (WHZ) sie winterhart sind. Im Folgenden findest du einige Beispiele.
Pflanzen, die nur im Kübel kultiviert werden sollten (geeignet für Zonen 9 bis 11) In diese Gruppe fallen viele mediterrane, subtropische und tropische Kübelpflanzen. Sie müssen frostfrei überwintert werden. Bougainvillea Engelstrompete (Brugmansia) Strelitzia Fuchsien (nicht winterharte Sorten) Zitrusbäume (Citrus spp., nicht winterharte Sorten) Banane (Musa basjoo – bedingt winterhart) Subtropische Pflanzen, die ausgepflanzt werden können (geeignet für Zonen 7a bis 10a) Granatapfel (Punica granatum) Zitrusbäume (Citrus spp.) Olivenbaum (Olea europaea) Lorbeer (Laurus nobilis)
Beispiele für Winterhärtezonen bei Stauden Beispiele für Winterhärtezonen bei Sträuchern Beispiele für Winterhärtezonen bei Bäumen Ahorn (Acer platanoides) | WHZ 4 bis 7 | Birke (Betula pendula) | WHZ 3 bis 7 | Linde (Tilia cordata) | WHZ 4 bis 7 | Eberesche (Sorbus aucuparia) | WHZ 3 bis 6 | Ginkgo (Ginkgo biloba) | WHZ 5 bis 8 | Kastanie (Aesculus hippocastanum) | WHZ 5 bis 7 | Weißdorn (Crataegus monogyna) | WHZ 4 bis 7 | Hainbuche (Carpinus betulus) | WHZ 4 bis 7 | Apfelbaum (Malus domestica) | WHZ 5 bis 8 | Eiche (Quercus robur) | WHZ 4 bis 7 |
Pflanzenwahl nach Winterhärtezone schützt vor Frust Die Winterhärtezone ist ein wertvolles Merkmal, um eine langfristige und erfolgreiche Bepflanzung zu planen. Wer sie berücksichtigt, schützt seine Pflanzen vor Kälteschäden und genießt robuste Blüten- und Blattschönheiten – ganz ohne böse Überraschungen im Frühling.
| | Zweite Woche doppelte Tells...
Nur noch eine Woche lang, also bis zum 20. Juni, erhältst du bei jeder Bestellung doppelte Tells-Äpfel! Das heisst konkret: Pro 25 sFR Bestellvolumen kriegst du nicht nur 1, sondern 2 Tells-Äpfel. 1 Tells-Apfel gibt bei der Einlösung 1% Rabatt, 10 Tells ergeben 10% Rabatt und bis zu 20 Tells können pro Bestellung eingelöst werden. Nur schon bei einer Bestellung von 50 sFR erhältst du also 4 statt 2 Tells-Äpfel in deinem Konto gutgeschrieben! Voraussetzung natürlich: Du hast das Tells-Programm freigeschaltet. Das haben inzwischen schon rund 100'000 Stammkunden getan – und es werden täglich mehr. Alle diese Stammkunden sagen sich und uns mit ihrer Tells-Registrierung, dass sie wiederholt und häufiger bei Lubera® einkaufen möchten. Denn sonst machen ja die Tells keinen Sinn, die man beim Einkauf erntet und beim nächsten Einkauf einlösen kann... Übrigens, kannst Du auch Tells ernten, indem Du deine Gartenstories teilst, Community-Bilder hochlädst und uns an neue Kunden weiterempfiehlst. Auch dafür bekommst Du ab sofort bis zum Ende der sagenhaften Tells-Aktion 2 Tells!
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Die neuen Videos der Woche Diese Woche geht es in unseren Videos um Poncirus trifoliata, die winterharte Orange, grossfrüchtige Cassis-Sorten aus der Lubera-Züchtung, um den Zeitpunkt, an dem man Zitruspflanzen ins Freiland stellen kann und wie Pflanzen sehen. In diesem Video zeigt Markus Kobelt eine aussergewöhnliche Zitruspflanze: Poncirus trifoliata. Sie ist die Urmutter vieler winterharter Zitruspflanzen und überlebt selbst Temperaturen bis -25 °C problemlos – ein echtes Must-have für alle, die Zitrusfrüchte im kühleren Klima anbauen möchten. Die Poncirus trifoliata hat im Gegensatz zu vielen anderen Zitrussorten den entscheidenden Vorteil, dass sie im Winter die Blätter verliert. Diese Eigenschaft versuchen wir bei Lubera nun in die neuen Züchtungen für winterharte Zitrus einzubringen. Ganz genau erklärt euch das Markus im Video:
Markus stellt euch in diesem Video die 'Cassissima'-Sorten vor. Die Lubera-Originale, die Lubera-Eigenzüchtungen von schwarzen Johannisbeeren, zeichnen sich durch besonders grosse und süsse Beeren aus, mit einem milden Johannisbeergeschmack. Die mehltauresistenten Sorten eignen sich ideal als Snackfrüchte. Von besonders grossfrüchtigen Sorten wie 'Black Marble' und 'Blackbells' bis zur rotblättrigen Spezialität 'Black’n’Red Premiere': Markus zeigt euch, wie vielseitig diese neuen Cassis-Züchtungen sind – im Geschmack, im Wuchs und in der Gartengestaltung. Die Cassissima-Sorten sind mehr – grösser, mit mehr Aroma, mehr Süsse, mehr Charakter für mehr Genuss.
In diesem Video erklärt Markus Kobelt, wann und warum ihr eure Zitruspflanzen – wie die Meyer-Zitrone oder die Kumquat – im Frühling ins Freie stellen solltet. Das frühzeitige Rausstellen im März sorgt für gesunde Blätter, starke Blütenbildung und reduziert Schädlinge. Zitrus ertragen kurzzeitig niedere Temperaturen ohne Probleme und falls es doch noch einmal richtig kalt wird, reicht es sie an eine Hauswand zu stellen. Ausserdem zeigt Markus winterharte Zitrussorten, die sogar im Garten an milden Stellen ausgepflanzt werden können. Ideal für alle, die mediterranes Flair in den Garten oder auf den Balkon bringen wollen!
Im nächsten Video erklärt Johanna Dobrusskin, wie Pflanzen Licht wahrnehmen und welche biologischen Prozesse dahinterstecken. Hier erfahrt ihr, wie eine Pflanze weiss, woher das Licht kommt oder wann es Zeit ist zu blühen. Im Gartenbau wird dieser Mechanismus gezielt manipuliert, um die Blütezeit auf ein bestimmtes Verkaufsdatum zu programmieren. Ein weiterer Mechanismus, der viel in der Pflanze steuert, ist der zirkadiane Rhythmus, die innere Uhr, die den Tag-Nacht-Rhythmus regelt. Diese innere Uhr hat sich bereits bei unseren gemeinsamen Vorfahren entwickelt und deshalb können auch Pflanzen einen Jetlag bekommen... Diese Mechanismen hängen miteinander und mit weiteren Wahrnehmungsmöglichkeiten der Pflanzen zusammen und sind – wie so oft – in der Realität etwas komplexer, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Deshalb wird es hier eine kleine Serie geben, in der es um die Wahrnehmungsmöglichkeiten und auch um die »Intelligenz« der Pflanzen geht. Also bleibt gespannt und freut euch auf mehr!
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Gespinstmotten erkennen: Was hinter den weiÃen Netzen steckt Wenn dein Apfelbaum aussieht, als hätte ihn jemand zu Halloween in Spinnweben gepackt, stecken meist Gespinstmotten dahinter. Die Falter bleiben unsichtbar, ihre Raupen dagegen nicht: Sie spinnen ganze Sträucher ein und fressen sich durchs frische Grün. Sieht wild aus, ist aber halb so schlimm. Die meisten Pflanzen erholen sich von selbst... und mit dem richtigen Wissen bleibst du ganz gelassen. Wann sich Eingreifen lohnt (und wann nicht), erfährst du hier.
Zusammenfassung Gespinstmotten (Yponomeutidae) sind kleine Falter, deren Raupen im Frühjahr auffällige, weiße Netze über Sträucher und Bäume spannen – vor allem an Apfel, Pfaffenhütchen und Traubenkirsche. Das Schadbild sieht dramatisch aus, ist aber meist harmlos: Die Raupen fressen Blätter und junge Triebe, doch gesunde Pflanzen treiben in der Regel rasch wieder aus. Typisch sind dichte, silbrig-weiße Gespinste, die ganze Pflanzenteile überziehen, mit vielen kleinen, gepunkteten Raupen Die Raupen überwintern bereits als Junglarven in den dachziegelartig abgelegten Eigelegen und werden ab April aktiv. Sie fressen rund 4–6 Wochen, verpuppen sich dann im Gespinst und der Kreislauf beginnt von vorn. Verwechslungsgefahr mit dem Eichenprozessionsspinner? Die weißen Gespinste sehen ähnlich aus, doch nur der Eichenprozessionsspinner ist gefährlich. Gespinstmotten haben keine Brennhaare und sind völlig harmlos. Vorbeugung gelingt durch Kontrolle und naturnahes Gärtnern: Nützlinge wie Vögel und Schlupfwespen fördern, Gehölze regelmäßig inspizieren und Eigelege im Winter entfernen. Bekämpfung nur bei starkem Befall oder empfindlichen Gehölze nötig: Gespinste mit Raupen frühzeitig abschneiden oder mit kräftigem Wasserstrahl abspritzen. Bei Jungbäumen kann ein Bt-Präparat (Bacillus thuringiensis) helfen – aber nur in der frühen Raupenphase und gezielt eingesetzt. Was sind Gespinstmotten? Gespinstmotten (Yponomeutidae) sind kleine, eher unscheinbare Schmetterlinge, die zur großen Insektenordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera) gehören. Innerhalb dieser Ordnung zählen sie zur Unterfamilie der Gespinst- und Knospenmotten (Yponomeutinae). Trotz ihrer unauffälligen Erscheinung sorgen Gespinstmotten immer wieder für großes Aufsehen, vor allem, wenn ihre Raupen im Frühjahr ganze Bäume und Sträucher in eindrucksvolle, dichte weiße Gespinste hüllen. Bild: Kahlgefressene Traubenkirschen im Schweizer Engadin. Was dramatisch aussieht, ist wie ein Spuk. Die Gehölze sind in ein paar Wochen wieder grün. Besonders interessant ist die beeindruckende Artenvielfältigkeit der Gattung Yponomeuta, die allein in Mitteleuropa mit über 50 verschiedenen Arten vertreten ist. Jede dieser Arten hat dabei eine ganz besondere Eigenart: Sie frisst ausschließlich an einer bestimmten Gehölzart oder sehr eng verwandten Arten. Diese extreme Spezialisierung, die Wissenschaftler »monophage Lebensweise« nennen, bedeutet konkret, dass beispielsweise die Apfel-Gespinstmotte (Yponomeuta malinellus) niemals eine Traubenkirsche oder ein Pfaffenhütchen befällt. Umgekehrt ernährt sich die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte (Yponomeuta cagnagella) strikt vom Pfaffenhütchen und lässt andere Gehölze völlig unberührt. Diese starke Bindung an bestimmte Pflanzen macht Gespinstmotten nicht nur faszinierend für Biologen, sondern hilft auch uns im Garten: Sobald du die befallene Pflanze identifizierst, weißt du meist genau, welche Gespinstmotten-Art gerade deinen Garten besucht hat. Das erleichtert dir, gezielt vorzubeugen oder die kleinen Spinner rechtzeitig in den Griff zu bekommen. Im Übrigen haben Gespinstmotten trotz ihrer auffälligen Raupenaktivität eine wichtige ökologische Funktion: Sie dienen vielen Vögeln und Insekten als Nahrung und tragen dadurch aktiv zum biologischen Gleichgewicht im Garten bei. Bild: Raupenfrass der Pfaffenhütchen-Gespinnstmotte (Yponomeuta cagnagella) an Pfaffenhütchen.
Wie sehen Gespinstmotten aus? Die Falter der Gespinstmotten wirken auf den ersten Blick ziemlich unauffällig – dabei lohnt sich genaueres Hinschauen: Sie haben weißlich-graue, zarte Flügel, die dicht mit kleinen schwarzen Punkten übersät sind und dachartig über dem Körper liegen. Ihre Flügelspannweite beträgt etwa 1,5 bis 2,5 Zentimeter, und tatsächlich wirken sie fast elegant, wenn du sie einmal genauer betrachtest. Allerdings sind sie tagsüber kaum zu entdecken, denn Gespinstmotten werden erst mit Beginn der Dämmerung aktiv. Bild: Junge Raupen der Gespinstmotte: klein, gepunktet und gesellig – hier beginnt der Fraß. Deutlich spektakulärer und leichter zu erkennen sind ihre Raupen: Sie sind langgestreckt, etwa zwei Zentimeter groß, cremefarben bis gelblich-grau und auffällig schwarz gepunktet. Ein markantes Erkennungsmerkmal ist ihr schwarzer Kopf. Die Raupen treten immer in großen Gruppen auf, weshalb du selten nur einzelne Tiere findest. Meistens fallen sie zuerst durch die dichten, weißen Gespinste auf, die ganze Zweige oder Sträucher einhüllen – das wohl eindeutigste und auffälligste Merkmal, um Gespinstmotten sicher zu identifizieren.
Lebensweise und Entwicklung der Gespinstmotte Der Lebenszyklus der Gespinstmotten beginnt im Sommer – zwischen Juni und August flattern die unscheinbaren Falter durch deinen Garten. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier charakteristisch in kleinen, dachziegelartig angeordneten Gelegen an Zweigen ab, bevorzugt an typischen Wirtspflanzen wie Apfelbaum, Pfaffenhütchen oder Traubenkirsche. Bereits im Spätsommer entwickeln sich in diesen Eiern winzige Jungraupen. Aber anstatt gleich loszufressen, gehen sie in eine Diapause (Ruhephase), in der ihre Entwicklung vorübergehend ruht: Gut geschützt unter der Eihaut warten sie den Winter über, bis sie die Frühlingssonne weckt. Mit den ersten warmen Tagen im April beginnt dann ihre aktive Phase. Jetzt starten die kleinen Raupen richtig durch: In großen, geselligen Gruppen spinnen sie ihre bekannten weißen Netze und fressen sich durch frische Blätter, junge Triebe und Knospen. Dieses Schauspiel erreicht seinen Höhepunkt meist zwischen Mai und Juni – zu dieser Zeit sind Sträucher und Bäume oft vollständig eingesponnen und blattlos. Nach etwa sechs Wochen intensiven Fraßes verpuppen sich die Raupen sicher versteckt innerhalb ihrer Gespinste. Schon bald darauf, meist ab Juni oder Juli, schlüpft dann die neue Generation der Falter, und der faszinierende Zyklus beginnt erneut.
Kurz & knackig: Falterflug: Juni bis August Eiablage: Sommer, dachziegelartig an Zweigen Überwinterung: Jungraupen geschützt unter Eihaut Raupenaktivität (Gespinste und Fraß): April bis Juni Verpuppung: geschützt im Gespinst (Mai bis Juni) Neuer Falterschlupf: Juni/Juli Gespinstmotten erkennen – worauf musst du an deinen Pflanzen achten? Wenn im Frühling plötzlich ein Strauch oder Baum in deinem Garten aussieht, als hätte jemand ihn über Nacht mit weißem Stoff eingepackt, dann sind Gespinstmotten am Werk. Ihre Gespinste sind unverwechselbar: Anders als dünne Spinnennetze sind diese Netze dicht, silbrig-weiß und bedecken häufig komplette Zweige oder sogar ganze Pflanzen. Von weitem wirkt das fast wie eine gruselige Halloween-Dekoration mitten im Frühjahr. Der Befallszeitraum liegt typischerweise zwischen April und Juni, mit dem Höhepunkt im Mai. In dieser Zeit wirst du beobachten können, wie die Raupen systematisch Blätter, junge Triebe und Knospen fressen – zurück bleibt oft ein völlig kahlgefressenes Astgerüst, das komplett eingesponnen ist. Aber keine Sorge: Gesunde Pflanzen erholen sich meist schnell und treiben später erneut aus.
Klare Anzeichen für Gespinstmottenbefall an Pflanzen: Dichte, weiße bis silbrig glänzende Gespinste, die ganze Zweige oder Sträucher überziehen. Komplett abgefressene Blätter und Triebe, vor allem im oberen Bereich der Pflanze. Gespinste wirken stabil und fest, im Gegensatz zu dünnen, fragilen Spinnennetzen. Keine Hautreaktionen oder Brennhaare wie beim gefährlichen Eichenprozessionsspinner. Befallene Gehölze sind häufig spezifische Arten wie Apfelbäume, Pfaffenhütchen, Traubenkirschen, Weißdorn oder Liguster. Besonders intensiv zeigt sich der Befall nach milden Wintern sowie warmen, trockenen Frühjahren. Diese Bedingungen bieten den Raupen ideale Voraussetzungen für massenhaften Auftritt und starke Fraßaktivität. Gespinstmotten oder Eichenprozessionsspinner? So erkennst du sicher den Unterschied Weiße Gespinste und Raupen im Baum – das sorgt bei vielen Hobbygärtnern zunächst einmal für Verunsicherung. Schnell kommt der Gedanke an den Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) auf, denn dessen Raupen können mit ihren Brennhaaren starke allergische Reaktionen auslösen. Doch meist ist die Sorge unbegründet: In der Regel handelt es sich bei auffälligen weißen Gespinsten im Garten nämlich um völlig harmlose Gespinstmotten. Aber wie kannst du sicher unterscheiden, wer da gerade deinen Baum oder Strauch eingenommen hat?
Gespinstmotten sind ungefährlich Gespinstmotten-Raupen besitzen keine Brennhaare. Du kannst dich also bedenkenlos nähern, Gespinste entfernen oder die Raupen begutachten, ohne Hautreizungen oder Atemprobleme zu riskieren. Das macht den Umgang mit diesen kleinen Spinnern völlig unkompliziert und ungefährlich. Bild: Gespinstmotten-Raupen, das sieht man bei näherem Hinschauen gut, sind nicht behaart.
Eichenprozessionsspinner hingegen sind problematisch Die Raupen des Eichenprozessionsspinners besitzen lange, gut sichtbare, weiße Brennhaare. Diese Haare enthalten ein Protein, das schon bei geringem Kontakt – und sogar durch Einatmen der Härchen – allergieähnliche Reaktionen auslösen kann. Typische Symptome sind starker Juckreiz, Hautausschlag, Augenreizungen und Atembeschwerden. Daher solltest du Eichenprozessionsspinner grundsätzlich meiden und die Bekämpfung unbedingt Fachleuten überlassen.
Hier die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick: Bild: Harmlos oder gefährlich? Gespinstmotten haben keine Brennhaare – ganz anders als der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea). Im Zweifelsfall gilt also: Schau genau hin, insbesondere auf die Art der Gespinste und Raupen. Findest du Raupen mit Brennhaaren oder nesterartige Gespinste direkt am Stamm einer Eiche, halte Abstand und ziehe Fachleute hinzu. Siehst du dagegen weiße Netze auf Apfelbäumen, Pfaffenhütchen oder Traubenkirschen, kannst du ganz entspannt bleiben – es sind definitiv harmlose Gespinstmotten.
Welches Schadbild verursachen Gespinstmotten im Garten? Ein Strauch oder Baum, der plötzlich ohne Blätter dasteht und aussieht, als hätte man ihn in einen weißen Schleier gehüllt – das ist der typische Anblick, den Gespinstmotten hinterlassen. Auf den ersten Blick wirkt dieses Bild dramatisch und sorgt häufig für große Aufregung bei Hobbygärtnern. Doch trotz der spektakulären Optik sind die Schäden meist weniger gravierend, als es zunächst erscheint.
Typische Merkmale und Auswirkungen eines Befalls sind: Vollständiger Kahlfraß: Gespinstmotten-Raupen ernähren sich gezielt von jungen Blättern, frischen Trieben und Blütenknospen. Dabei arbeiten sie sich systematisch, meist von oben nach unten, durch die Pflanze. Zurück bleibt häufig ein kahles Gerippe aus Zweigen und Ästen, das fast wie abgestorben aussieht – allerdings nur vorübergehend. Dichte, zähe Gespinste: Das wohl auffälligste Merkmal ist das feste, seidig-weiße Gespinst, das die Raupen gemeinsam weben. Diese Netze sind deutlich stabiler und dichter als gewöhnliche Spinnweben und umhüllen oft komplette Zweige, ganze Sträucher oder sogar kleinere Bäume vollständig. Dadurch wirken die Pflanzen regelrecht eingepackt und sind unverkennbar als Gespinstmottenbefall identifizierbar. Beeinträchtigung von Blüten und Früchten: Besonders an Obstgehölzen wie Apfel- oder Pflaumenbäumen können auch Blüten und junge Fruchtansätze eingesponnen werden. Das führt dazu, dass sich weniger Früchte bilden, und die spätere Ernte reduziert sein kann. Gerade bei starkem Befall brauchen Obstgehölze oft gezielte Pflegemaßnahmen, um die Regeneration zu fördern. Verformungen und Wachstumshemmungen: Bei intensiven Befällen – besonders an jungen, noch empfindlichen Gehölzen – kann es zu Entwicklungsproblemen kommen. Die Pflanzen treiben weniger kräftig aus, neue Triebe wirken deformiert oder kümmern. Insgesamt sieht die Pflanze geschwächt aus und kann vorübergehend ihr gewohnt gesundes Aussehen verlieren. Bild: Typisches Schadbild: Dichte, silbrig-weiße Gespinste der Gespinstmotten hüllen ganze Zweige oder Sträucher ein. Oft sieht es schlimmer aus als es ist.
Ist der Schaden an der Pflanze dauerhaft? Die gute Nachricht: In der Regel nicht! Trotz des drastischen Erscheinungsbildes erholen sich die meisten Pflanzen schnell und treiben im Sommer neu aus. Voraussetzung hierfür ist eine grundsätzlich gesunde Pflanze mit guter Nährstoff- und Wasserversorgung. Allerdings solltest du beachten, dass insbesondere nach sehr trockenem und heißem Wetter zusätzliche Pflegemaßnahmen notwendig werden könnten. In diesen Fällen helfen sanfte Rückschnittmaßnahmen und regelmäßiges Wässern in den Wochen nach dem Befall, damit deine Pflanzen wieder kräftig und vital austreiben können.
Diese Pflanzen sind besonders betroffen Gespinstmotten haben eine faszinierende Eigenschaft: Ihre Raupen sind echte Spezialisten. Sie sind so stark an bestimmte Gehölze gebunden, dass jede Gespinstmotten-Art nur an ganz ausgewählten Pflanzen frisst. Diese strikte Spezialisierung, auch „Wirtspflanzenbindung“ genannt, macht es für dich als Hobbygärtner besonders einfach, den Befall frühzeitig zu entdecken – denn jede Gespinstmotten-Art hat ihre ganz typischen Lieblingsgehölze. Die Traubenkirschen-Gespinstmotte (Yponomeuta evonymella) sorgt regelmäßig für spektakuläre Szenarien. Besonders auffällig sind ihre Massenvermehrungen, die alle paar Jahre auftreten. Dann sind ganze Traubenkirschen oft innerhalb weniger Tage bis Wochen vollständig eingesponnen und blattlos gefressen. Zurück bleibt eine Art „Geisterbaum“ – beeindruckend, aber normalerweise nur ein kurzfristiges Drama. Die Bäume regenerieren sich zuverlässig und treiben noch im selben Jahr erneut aus. Die Apfel-Gespinstmotte (Yponomeuta malinellus) hat es auf Äpfel abgesehen, besonders auf Kulturapfel-Sorten in Gärten und Streuobstwiesen. Vor allem dort, wo Obstbäume wenig gepflegt werden oder es an natürlichen Gegenspielern wie Vögeln, räuberische Käferarten, Raubwanzen und Schlupfwespen mangelt, kann die Apfel-Gespinstmotte zur echten Herausforderung werden. Ein starker Befall wirkt sich direkt auf die Blüten und jungen Fruchtansätze aus – und damit letztlich auf deine Obsternte. Hier lohnt sich ein frühzeitiges, sanftes Eingreifen. Die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte (Yponomeuta cagnagella) liebt es, sich an dem gleichnamigen Gehölz zu vergreifen. Pfaffenhütchen wachsen oft in Hecken an Feldwegen, Waldrändern oder in naturnahen Gärten. Der Befall ist hier regelmäßig und oft intensiv, aber in der Regel problemlos für die Pflanze. Auch wenn diese Gehölze im Frühsommer oft komplett kahlgefressen und eingesponnen wirken, treiben sie meistens ohne bleibende Schäden wieder aus.
Weitere betroffene Gehölze Neben den genannten Klassikern werden auch Pflanzen wie Weißdorn, Schlehe, Zwetschge, Pappel, Weide, Birne und Liguster regelmäßig von speziellen Gespinstmotten-Arten heimgesucht. Gerade Weißdorn- und Ligusterhecken in Gärten oder an Straßenrändern bieten ideale Bedingungen und zeigen daher häufiger Befallserscheinungen. Für dich bedeutet das: Wenn du weißt, welche Pflanzen in deinem Garten wachsen, kannst du besonders in der Zeit zwischen April und Juni gezielt kontrollieren, ob sich Gespinstmotten breitgemacht haben. So bist du frühzeitig informiert und kannst – falls nötig – rechtzeitig eingreifen.
Gespinstmotten vorbeugen: Das kannst du selber tun Ganz vermeiden lassen sich Gespinstmotten in deinem Garten kaum, und tatsächlich ist das meistens auch gar nicht nötig. Dennoch kannst du einiges tun, damit die kleinen Spinner nicht überhandnehmen und der Befall überschaubar bleibt. Mit diesen vorbeugenden Maßnahmen hältst du den Befall in Grenzen und stärkst deinen Garten langfristig gegen Gespinstmotten: Sorge für starke, gesunde Pflanzen Gespinstmotten bevorzugen häufig Pflanzen, die bereits geschwächt oder gestresst sind. Kräftige, gut genährte Gehölze hingegen regenerieren schneller nach einem Befall. Versorge deshalb deine Pflanzen regelmäßig mit organischem Dünger, sorge für ausreichend Wasser, insbesondere in Trockenphasen, und wähle möglichst den passenden Standort. Gesunde Gehölze haben eine deutlich bessere Widerstandskraft und regenerieren sich rascher. Setze auf Vielfalt und Abwechslung Je monotoner und einheitlicher eine Gartenanlage ist, desto leichter haben es spezialisierte Schädlinge wie Gespinstmotten. Monokulturen aus Heckenpflanzen wie Liguster oder Weißdorn laden geradezu zu einem großflächigen Befall ein. Pflanze daher unterschiedliche Gehölze nebeneinander, integriere blühende Stauden und Sträucher und gestalte deine Hecken vielfältig. Durch diese Diversität erschwerst du es den Raupen, sich großflächig auszubreiten. Unterstütze natürliche Feinde der Gespinstmotten Ein naturnaher Garten ist die beste Versicherung gegen größere Schädlingsprobleme. Schaffe Lebensräume für natürliche Gegenspieler wie Vögel, Schlupfwespen, Raubwanzen und Florfliegen. Dazu kannst du Nistkästen aufhängen, Totholzhaufen oder Steinhaufen anlegen und Wildblumenflächen aussäen. Je mehr natürliche Helfer du in deinem Garten hast, desto weniger Sorgen bereiten dir Gespinstmotten langfristig. Pflege deine Pflanzen durch regelmäßigen Schnitt Vor allem Obstbäume profitieren stark von einem regelmäßigen, gezielten Rückschnitt. Offene und lichte Kronen trocknen nach Regen schneller ab und machen es Schädlingen schwerer, sich festzusetzen. Zudem kannst du in übersichtlichen Pflanzen leichter Eigelege der Gespinstmotten entdecken und rechtzeitig entfernen. Ein lockerer Kronenaufbau wirkt so doppelt vorbeugend. Entferne Eigelege frühzeitig im Winter Im Winter kannst du bereits die Weichen für ein gesünderes Frühjahr stellen: Kontrolliere vor allem Gehölze, die häufig befallen werden, und entferne vorhandene Eigelege. Diese sind gut erkennbar an ihrer typischen dachziegelartigen Anordnung an dünneren Zweigen. Einfaches Abkratzen und anschließendes Entsorgen über den Hausmüll reicht völlig aus, um die Zahl der Raupen im kommenden Frühjahr deutlich zu reduzieren. Bild: Die Natur hat ihre eigenen Helfer gegen Gespinstmotten: Schlupfwespen und Vögel sorgen für ein ökologisches Gleichgewicht in deinem Garten.
Hilfe, Gespinstmotten! Wann solltest du wirklich handeln? Die weißen Gespinste der Gespinstmotten können auf den ersten Blick regelrecht beängstigend wirken – plötzlich ist dein Baum oder Strauch scheinbar von einem Tag auf den anderen komplett eingesponnen. Doch bevor du jetzt hektisch zur Schere oder gar zu Pflanzenschutzmitteln greifst, gibt es gute Nachrichten: Meistens kannst du völlig entspannt bleiben. Gespinstmotten verursachen zwar auf den ersten Blick starke Schäden, sind aber für die betroffenen Pflanzen oft weniger gefährlich als angenommen. In vielen Fällen ist Geduld die beste Strategie. Vor einiger Zeit hatte ich selbst einen starken Befall an meinem Flügel-Spindelstrauch (Euonymus alatus). Die Pflanze war vollkommen kahlgefressen und sah regelrecht gespenstisch aus – doch schon im nächsten Jahr erholte sich der Strauch völlig problemlos und trieb kräftiger aus als zuvor. Oft regelt sich die Sache also ganz von selbst, wenn du einfach nur Ruhe bewahrst. Wann du aktiv werden solltest Trotz dieser Entwarnung gibt es Situationen, in denen es sinnvoll ist, rechtzeitig zu handeln. Besonders wichtig wird das bei Obstgehölzen wie Apfel (Malus domestica), Birne oder Pflaume – insbesondere, wenn es sich um junge, frisch gepflanzte oder bereits geschwächte Bäume handelt. Hier kann ein starker Befall mit Gespinstmotten durchaus Folgen haben: Blüten und junge Früchte könnten eingesponnen und somit geschädigt werden, was den Ertrag deutlich reduziert. Zudem stresst ein intensiver Fraß geschwächte Pflanzen zusätzlich und beeinträchtigt langfristig die Vitalität. Daher mein Tipp: Schau dir deine Pflanzen ab April genau an. Wenn du frühe Anzeichen eines Befalls entdeckst – kleine, noch lockere Gespinste und sehr junge Raupen – lohnt es sich definitiv, schnell zu reagieren. Je früher du eingreifst, desto leichter kannst du den Schaden eingrenzen.
Praktische Sofortmaßnahmen, ganz ohne Chemie: Gespinste abschneiden: Kleine Gespinste lassen sich leicht entfernen. Schneide betroffene Zweige frühzeitig ab und entsorge sie direkt im Hausmüll. Wichtig: Nicht auf dem Kompost oder im Garten liegen lassen, da die Raupen sonst wieder zurückwandern könnten. Wasser marsch: Wenn die Gespinste noch locker und frisch sind, kannst du sie mit einem kräftigen Wasserstrahl abspritzen. Das funktioniert hervorragend bei jungen Raupen, die noch nicht fest im Gespinst sitzen. Wintercheck: Nutze die Zeit im Winter und kontrolliere gezielt auf Eiablagen. Du erkennst sie an ihrer typischen dachziegelartigen Struktur an dünnen Trieben. Einfach vorsichtig abkratzen – so reduzierst du von vornherein die Zahl der Raupen im Frühjahr. Frühjahrspflege: Sobald die Raupen aktiv werden, entferne befallene, stark angefressene Blätter frühzeitig. Damit bremst du die weitere Entwicklung der Schädlinge und minimierst den späteren Schaden deutlich. Wenn ein Befall doch einmal außer Kontrolle gerät… Sollte es in deinem Garten trotz aller vorbeugenden Maßnahmen zu einem massiven Befall kommen – insbesondere in Obstgärten oder bei empfindlichen Jungpflanzen –, kannst du auf biologische Mittel zurückgreifen. Besonders bewährt ist hierbei Bacillus thuringiensis (Bt). Dieses Präparat enthält natürliche Bakterien, die gezielt junge Schmetterlingsraupen bekämpfen und dabei absolut bienenfreundlich sind. Wichtig dabei: Bt wirkt nur, solange die Raupen noch jung und offen fressen. Sobald sie sich tief in ihre festen Gespinste zurückziehen, erreicht sie das Mittel nicht mehr. Daher solltest du Bt möglichst frühzeitig und gezielt anwenden – und nur dort, wo der Befall wirklich gravierend ist.
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