Die K-Frage der CDU
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Stimme
des Westens

Eva Quadbeck

14. Oktober 2019

Liebe Frau Do,

in der CDU steht inzwischen jeder große Auftritt des Spitzenpersonals unter der Frage, wer eigentlich Kanzlerkandidat werden soll. Die angeschlagene CDU-Chefin hat in dieser Frage keine uneingeschränkte Autorität mehr. Eigentlich sollte der Auftritt beim Deutschlandtag der Jungen Union in Saarbrücken für Annegret Kramp-Karrenbauer ein Heimspiel werden. Sie musste am Sonntag dann aber doch ein Auswärtsspiel in der eigenen Heimat bestreiten. Ihre Konkurrenten waren alle vor ihr da: Friedrich Merz und Markus Söder wurden frenetisch gefeiert, Armin Laschet wurde mit „Armin, Armin“-Rufen begrüßt, und Jens Spahn, der große Förderer der JU, überraschend lieblos behandelt. Aber die Unbeliebteste bei der Nachwuchsorganisation ist die Parteichefin. Wie es ihr ergangen ist, hat Kristina Dunz in Saarbrücken beobachtet.

Zu der am meisten unterschätzten oder verdrängten Gefahr eines ungeordneten Brexit gehört der blutige Nordirland-Konflikt, der wieder aufflammen könnte. Die Feindschaft zwischen Protestanten, die sich dem Königreich zugehörig fühlen und den Katholiken, die am liebsten mit Irland vereint wären, droht neue Nahrung zu bekommen, wenn die Grenze zwischen Irland und Nordirland nicht eine offene bleibt. Für die Beilegung der jahrzehntelangen blutigen Auseinandersetzungen war die EU-Binnengrenze 1998 ein zentraler Baustein. Ohne sie ist der Frieden in Gefahr. Unser Außenpolitik-Chef Matthias Beermann hat sich in der nordirischen Hauptstadt Belfast umgehört.

Im Rahmen unserer Serie zu 30 Jahre Mauerfall haben wir viele persönliche Geschichten zu erzählen. Henning Bulka, Jahrgang 1990, ist in Leipzig aufgewachsen und als junger Mann in den Westen gegangen. Nun denkt er darüber nach, was eigentlich gewesen wäre, hätten Menschen wie er dem Osten nicht den Rücken gekehrt. Er selbst sieht sich als Deutscher mit deutsch-deutschem Migrationshintergrund. In seinem Essay kommt er zu dem Schluss, dass es nicht unbedingt das Materielle ist, was das Gefühl, abgehängt zu sein, bei vielen Ostdeutschen auslöst. Im Osten, so schreibt Bulka, fehlt die Tradition der Familienunternehmen. Und er fordert mehr Verantwortung für Ostdeutsche, insbesondere, wenn es um die Vergabe von Top-Jobs geht. Seine Geschichte finden Sie hier.

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