Die Klima-Klatsche des EuGH | NRW-Justiz | „Brandrede“ gegen Bevormundung
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Rheinische Post

Morgenausgabe

Stimme
des Westens

Moritz Döbler

04. Juni 2021

Liebe Frau Do,

lassen Sie uns mit einem fulminanten Sieg in den heutigen Brückentag gehen. An dieser Stelle konnten Sie jüngst über das Stimmungstief des deutschen Eishockey-Teams lesen. Doch das ist vorbei, erstmals seit elf Jahren ist Deutschland wieder in ein WM-Halbfinale eingezogen. Wie die Mannschaft den Penalty-Krimi gegen die Schweiz für sich entschied, lesen Sie hier. Am Abend gab es dann noch einen weiteren sportlichen Erfolg für Deutschland zu verbuchen: Die U21-Mannschaft der Fußballer hat die Niederlande geschlagen und steht zum dritten Mal nacheinander im EM-FinaleHier geht es zu unserem Bericht.

Einen Sieg über Corona kann ich leider nicht vermelden. Aber es geht voran mit den Impfungen. Werden dann bald Auffrischungen nötig werden, wie kann auf mögliche Mutationen reagiert werden, und wie bereiten sich die Hersteller darauf vor? Darüber spricht Moderatorin Anja Wölker in unserem Podcast „Aufwacher“ heute mit Regina Hartleb, die Antworten auf diese Fragen recherchiert hat.

Eine Niederlage hat Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof erlitten. Man könnte sogar von einer Klatsche sprechen. Die Luft in deutschen Städten sei über viele Jahre viel zu schlecht gewesen, die Politik habe dagegen zu wenig unternommen. Birgit Marschall ordnet das Urteil in einer Analyse ein.

Vom höchsten europäischen Gericht zum Verfassungsgerichtshof von NRW, der eine neue, umstrittene Präsidentin hat. Mit Barbara Dauner-Lieb hat Kirsten Bialdiga ein ausführliches Interview über die Vorbehalte gegen ihre Berufung und ihr Weltbild führen können. „Ich wurde als politischer Kompromiss gewählt. Ich bin zwar CDU-Mitglied, aber nicht aktiv, und eben auch parteipolitisch breiter aufgestellt: ein bisschen grün getupft und rosa gestreift“, sagt die neue Präsidentin über sich.

Zum Schluss möchte ich Sie herzlich einladen, an der Verleihung des Wächterpreises der Tagespresse teilzunehmen. Es handelt sich um eine der ältesten Auszeichnungen für Journalisten in Deutschland, und seit diesem Jahr habe ich die Ehre des Juryvorsitzes. Wegen Corona findet die Preisverleihung nur virtuell statt, ab 11 Uhr können Sie die Video-Übertragung verfolgen. Die drei Preise gehen nach Wiesbaden, Köln und Frankfurt am Main, die Festrede hält der Publizist und Historiker Michael Wolffsohn. Er selbst spricht von einer „Brandrede“; den Medien wirft er darin einen Hang zu Selbstgerechtigkeit und Bevormundung vor, den sie überwinden sollten. Gleichzeitig sagt er aber von sich, er sei süchtig nach Tageszeitungen.

Weder gegen den Appell noch gegen seine Sucht kann ich etwas einwenden. Der Slogan der Kampagne zu unserem 75-jährigen Bestehen lautet nicht ohne Grund: „Wir feiern die Lesefreiheit!“ Ich wünsche Ihnen einen anregenden Brückentag!

Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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