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Liebe/r Leser/in,

im Editorial der vergangenen Ausgabe hatte ich Ihnen erzählt, dass uns der CDU-Politiker Friedrich Merz in der Redaktion besuchte. Er hatte es nicht weit zu uns, seine Berliner Wohnung ist nur wenige Schritte von der FOCUS-Zentrale am Potsdamer Platz entfernt. Im aktuellen FOCUS nun analysiert er im Interview den Zustand der Regierungskoalition, die nach der Wahl der neuen SPD-Spitze ordentlich unter Druck geraten ist. Die Sozialdemokraten unter Führung von Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans wollen den Koalitionsvertrag an entscheidenden Stellen verändern, was Friedrich Merz strikt ablehnt. Er sagt: „Es muss einen Punkt geben, an dem die Union sagt: Es reicht!“

Die Entschiedenheit von Friedrich Merz teilen in der CDU nicht alle. Noch vor der Koalitionsrunde in der kommenden Woche werden in den Ministerien bereits Kompromisse vorbereitet und durchgerechnet.

Ich frage mich: Warum erweckt die Union eigentlich die ganze Zeit den Eindruck, sie habe die größte Angst vor einem Ende der GroKo, obwohl sie nach allen Umfragen weiterhin den Kanzler stellen würde? Warum stellt sie dem Neo-Sozialismus der neuen SPD-Führung nicht eigene Entwürfe entgegen? Warum hat sie für ihr Entgegenkommen bei der Grundrente nicht eine eigene Kernforderung, beispielsweise eine Unternehmenssteuerreform oder die Soli-Komplettabschaffung, durchgesetzt?

Der Wechsel an der SPD-Spitze verschafft der CDU/CSU Freiräume, die sie aber nicht nutzt. Man könnte glauben, viele Unionspolitiker würden am liebsten auch nach einer Bundestagswahl mit dieser GroKo weiterregieren. Obwohl die Zustimmung der Wähler bereits bei der Wahl 2017 erheblich gesunken war und diese dritte GroKo unter Merkel nur aufgrund des Jamaika-Desasters und auf Druck von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zustande kam.

Je länger das Gewurschtel weitergeht, desto stärker wird auch die Union in den Abwärtsstrudel der SPD geraten. Alle Bürger-Umfragen zur Parteienpräferenz im Bundestag zeigen seit Monaten, dass die SPD-CDU/CSU-Koalition keine Mehrheit bei den deutschen Wählern hat.

Doch im Bundestag gibt es Alternativen zur GroKo: eine Minderheitsregierung der Union etwa oder Union-Grüne-FDP, also Jamaika mit zweijähriger Verspätung. FDP-Chef Christian Lindner wäre dazu mittlerweile bereit (allerdings ohne eine Kanzlerin Merkel).

Anders sieht es bei den Grünen aus. Sie sind vor allem an Neuwahlen interessiert, um ihr Stimmungshoch in Parlamentssitze umzuwandeln. Erst das Land, dann die Partei, heißt es so oft – man müsste es nur mal ernst meinen.

Ein wildes Jahr neigt sich dem Ende zu. Das neue Jahrzehnt, das in wenigen Tagen anbricht, wird wohl nicht ruhiger. „Die Welt 2020“, ein Gemeinschaftswerk des britischen Magazins „The Economist“ und FOCUS, das ab dem 18. Dezember im Handel ist, liefert Antworten auf wichtige Fragen unserer Zukunft. Welche Konsequenzen drohen uns in Europa durch den Handelskrieg zwischen China und den USA? Wird es einen weltweiten Finanz-Crash geben? Wer gewinnt das Wettrennen zum Mars? Was können wir heute noch von Ludwig van Beethoven lernen, dessen Geburtstag sich 2020 zum 250. Mal jährt? Bayerns Justizminister Georg Eisenreich setzt sich mit der Frage auseinander, wie gefährlich Fake News und die Datengier von Silicon-Valley-Konzernen für unsere Demokratie sind. Und der renommierte Politologe Herfried Münkler analysiert, wovon das Überleben der Volksparteien in Deutschland abhängt. Wer 2020 schon fühlen möchte, sollte dieses Debatten-Magazin unbedingt lesen. Die Zukunft auf 148 Seiten, ab kommender Woche im Handel.

Zurück in 2019. Es war das Jahr des Jürgen Klopp. Champions-League-Sieger, Welttrainer, aktuell Tabellenführer in England. Die FOCUS-Redaktion wählte den Fußball-Lehrer – nach Apple-Chef Tim Cook 2018 – zum Menschen des Jahres 2019. Der Sport-Visionär zog am Dienstag wieder in das Achtelfinale der Champions League ein und bewies mit seiner Entschuldigung bei einem Dolmetscher, den er zuvor in einer Pressekonferenz rüde zurechtwies, dass er trotz seiner Erfolge nicht abgehoben ist.

Zu Klopps Erfolgsprinzipien zählen diese sechs Regeln: 1. Erfolg kommt immer von innen – vom eigenen Streben, nicht von außen. 2. Wie gut du bist, zeigt sich an schlechten Tagen. 3. Nimm jeden Einzelnen als Einzelnen wahr. 4. Lebe vor, was du von anderen verlangst. 5. Stecke erreichbare, nahe Ziele. 6. Fördere Stärken, statt Schwächen zu kritisieren. Sechs Punkte of Power. Sechs Punkte für 2020, für mich jedenfalls.

Herzlichst,

Robert Schneider
Chefredakteur FOCUS Magazin

Watchfinder & Co. – Der Spezialist für gebrauchte Uhren

Seit der Gründung von Watchfinder & Co. im Jahr 2002 haben wir uns als erste Adresse für den Kauf und Verkauf von hochwertigen Gebrauchtuhren etabliert. Mit Tausenden von Uhren von mehr als 50 Marken, darunter Rolex, Omega, TAG Heuer und mehr, sowie Boutiquen in ganz Großbritannien und einem vom Hersteller zertifizierten Servicezentrum gibt es keinen besseren Ort, um Ihre nächste Luxusuhr zu finden.

Aufsteiger der Woche

Christian Miele will sich noch vor Weihnachten zum neuen Vorsitzenden des Bundesverbands Deutsche Startups wählen lassen. Der 32-Jährige war Manager bei Bertelsmann und arbeitete für mehrere Start-ups, bevor er 2015 Partner der Berliner Beteiligungsgesellschaft Eventures wurde. Diese gehört mit mehr als einer Milliarde Euro Anlagevolumen zu den großen Venture-Capital-Fonds in Europa. Einen Plan hat Miele auch schon: Der Verband soll künftig „schnell und effizient“ arbeiten. Klingt gut!

Absteiger der Woche

Seit dem Tod von Helmut Schmidt qualmt niemand mehr in einem Fernsehstudio, die Zeiten haben sich geändert. Längst ist das Rauchen eher lästig als cool, und ungesund ist es ohnehin. Fast vergessen sind Camel-Kamel, Marlboro-Mann und HB-Männchen, die Ikonen der Werbung aus längst vergangenen Zeiten. Diese Woche hat sich die Union auf ein umfassendes Werbeverbot für Tabakerzeugnisse geeinigt, die SPD ist auch dafür. Die letzten Imageplakate werden bald verschwunden sein. Die Luft ist rein.

Newcomer der Woche

Die Hoffnung der Sozialdemokratie liegt weit im Norden: Diese Woche hat das finnische Parlament Sanna Marin zur neuen Ministerpräsidentin gewählt. Damit ist die 34-Jährige nicht nur die jüngste Regierungschefin, die Finnland je hatte, sondern zugleich auch die jüngste Person weltweit, die derzeit an der Spitze einer nationalen Exekutive steht. Und das mit sozialdemokratischem Parteibuch … Hierzulande ist eine ähnliche Karriere derzeit nicht vorstellbar. Obwohl: Kevin Kühnert ist im Sommer 30 Jahre alt geworden.

Zitat der Woche

„Dies ist Europas ‚Mann auf dem Mond‘-Moment“

Zahl der Woche

1 Billion Euro

will die EU-Kommission in der Zeit zwischen 2021 und 2030 für Investitionen in Klimaschutz und Umweltverträglichkeit mobilisieren. So kündigte es EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen diese Woche an.

Kommende Termine

Die Welt lernte ihn als James „Sonny“ Crockett kennen: Am Sonntag, 15. Dezember, wird Schauspieler Don Johnson 70 Jahre alt.

Am Montag ist der Auftakt des Festjahres zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven in Bonn mit Ministerpräsident Armin Laschet.

Am Freitag findet die sechste TV-Debatte der demokratischen US-Präsidentschaftsbewerber statt. Spannendster Teilnehmer: Bernie Sanders.

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