Sehr geehrter Herr Do,
was ist Jugend? Wer als 20-JĂ€hriger kein Sozialist sei, der habe kein Herz – wer es als 40-JĂ€hriger noch immer sei, habe kein Hirn, heißt es. Ein Satz, der ein PhĂ€nomen auf den Punkt bringt, das wohl schon Generationen vor uns kannten: Das Herz der Jugend schlĂ€gt meist links. Es ist aber auch ein Zitat, das oft und gerne dem legendĂ€ren britischen Premierminister und Literatur-NobelpreistrĂ€ger Winston Churchill zugeschrieben wird. FĂŒr dessen Urheberschaft aber bis heute jegliche Belege fehlen.
Meine Jugend habe ich in den 80ern verbracht. Und ich hatte ein Herz. Nicht nur fĂŒr Michaela S. aus der Parallelklasse, sondern auch fĂŒr die Songs von Nena, die Tricks von Kalle Rummenigge, die Gags von Otto und: linke Ideale. In Bayern herrschte zu der Zeit die CSU mit absoluter Mehrheit und dem scharfzĂŒngigen wie selbstgefĂ€lligen Franz Josef Strauß an der Spitze. Die weiß-blaue RealitĂ€t damals: Lederhose statt Lederjacke, Blasmusik statt Blowing in the Wind. Ich schwĂ€rmte fĂŒr Kim Wilde und bangte um den Weltfrieden, verachtete Modern Talking und ging gegen den Nato-Doppelbeschluss auf die Barrikaden. Ich wollte was erleben und nicht dem Wald beim Sterben zusehen. Trug bunte Flanellsakkos mit Schulterpolstern und verzweifelte an Rubiks ZauberwĂŒrfel. Verehrte Thomas Magnum und heulte beim Fall der Mauer. Kurz: Ich war ein typisches 80er-Jahre-Kid aus der sĂŒdwestdeutschen Provinz.
Ikone der 80er: FĂŒr SĂ€ngerin Nena (Mitte) schwĂ€rmten damals in ihrer Jugend ebenso einige
Credit: Imago
Und erlebte den wundersamen Aufstieg wie den tiefen Fall eines deutschen Musikwunders in Echtzeit mit. Milli Vanilli, ein von Star-Produzent Frank Farian erdachtes Dance-Pop-Duo, stĂŒrmte erst weltweit die Charts – und wurde auf dem Olymp des Erfolgs des schamlosen Betrugs ĂŒberfĂŒhrt: Die beiden Milli-Vanilli-SĂ€nger Rob Pilatus und Fab Morvan hatten keines ihrer Lieder selbst gesungen. Ein Skandal, der 1990 die Musikwelt erschĂŒtterte und das abrupte Ende des Projekts bedeutete. Der deutsche Regisseur Simon Verhoeven („Willkommen bei den Hartmanns“) hat die tragische Geschichte der beiden gefallenen Helden jetzt fĂŒr die große Kinoleinwand verfilmt. Im großen PLAYBOY-Interview spricht der MĂŒnchner Filmemacher nun ĂŒber die Zerstörungskraft von LĂŒgen und warum die Welt heute noch ein bisschen mehr Milli Vanilli ist als damals.
Die 80er-Jahre waren geprĂ€gt von großer Aufbruchsstimmung: In Deutschland beendete das Privatfernsehen das jahrzehntelange TV-Monopol des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, in vielen OstblocklĂ€ndern Europas zerschnitten die BĂŒrger den Eisernen Vorhang, und die US-Amerikaner eroberten mit ihrem Space Shuttle den Orbit. Dennoch: Auch die 80er waren natĂŒrlich keine vollkommen unbeschwerte Zeit. Aids, aber auch die Angst vor der atomaren Apokalypse beherrschten die Schlagzeilen. Warum sich aktuell dennoch viele Menschen dieses eine so besondere Jahrzehnt zurĂŒckwĂŒnschen, verrĂ€t der Autor Frank Jöricke in seiner Streitschrift des Monats – ebenfalls nachzulesen in der neuen PLAYBOY-Ausgabe.
ZurĂŒck in die Vergangenheit statt in die Zukunft: Dahin wĂŒnschen sich viele Kids der 80er
Credit: Imago
In dieser Ausgabe erwartet Sie darĂŒber hinaus noch eine Vielzahl an spannenden und ĂŒberraschenden Themen. Kurz gesagt: Auch das Januarheft bietet wieder jede Menge Stoff fĂŒr Herz und Verstand.

Viel VergnĂŒgen!
 
Ihr
Florian Boitin, Chefredakteur
boitin@playboy.de
 
 

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ist auch im neuen Heft: die Witzeseite, logisch. Und das hier ist mein Lieblings-Witz der Januar-Ausgabe: Sigrid: „Wenn meine Mutter bei uns wohnen will, mĂŒssen wir wohl in ein grĂ¶ĂŸeres Haus ziehen.“ Eckbert: „Das wird nichts nĂŒtzen, frĂŒher oder spĂ€ter findet sie uns trotzdem!“ – Weitere Playboy-Witze finden Sie hier ...
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