Deutschland sperrt wieder auf! Nach Wochen im Dornröschenschlaf küsst nun täglich ein weiterer Ministerpräsident seine Untertanen wach. Die Regierungschefs von Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern machten am Montag den Anfang. Laschet (NRW), Müller (Berlin) und Dreyer (Rheinland-Pfalz) zogen schnell nach. Nun lässt auch der bayerische Landesvater seine gut 13 Millionen Mitbürger von der Leine. Alle Geschäfte öffnen, auch Zoos, Spielplätze und bald schon Biergärten, Restaurants und Hotels. Auch der sogenannte Breiten- und Freizeitsport soll unter freiem Himmel wieder gestattet werden.
Und dort, wo der Rubel rollt, rollt schon bald wieder der Ball: Ab dem 15. Mai nimmt die Fußball-Bundesliga wieder ihren Spielbetrieb auf, wenn auch vorerst unter Ausschluss des Stadionpublikums. Was noch vor zwei Wochen eher utopisch klang:
Der schon verschollen geglaubte Schlüssel für ein Ende des Lockdowns scheint gefunden zu sein.
Schon zuvor waren die Debatten um die coronabedingten Einschränkungen unseres Alltagslebens immer hitziger geworden –
und sind in den sozialen Netzwerken längst eskaliert. Wenn in politischen Diskussionen anfangs noch schüchtern ein Satz von Benjamin Franklin, einem der Gründerväter der Vereinigten Staaten, in die Runde gestreut wurde
(„Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren“), so bombardieren mittlerweile Horden von Verschwörungstheoretikern das Netz unverhohlen mit Fake-News und alarmistischem Panikgeheul („Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Regierung beschließt Impfpflicht!“).
Die Protest-Bewegung „Widerstand 2020“, eine erst vor wenigen Wochen gegründete Partei um den Sinsheimer HNO-Arzt Bodo Schiffmann, will nach eigener Aussage bereits über 100.000 Mitglieder haben. Damit wäre die neue Partei jetzt schon größer als beispielsweise die AfD oder auch die Grünen. Parteienforscher zweifeln allerdings an der hohen Mitgliederzahl, nie in der Geschichte der Bundesrepublik habe es eine solche Eintrittswelle gegeben.
Am vergangenen Samstag versammelten sich dann am Cannstatter Wasen in Stuttgart Tausende Menschen, um gegen die aus ihrer Sicht unrechtmäßigen Lockdown-Maßnahmen der Regierung und die „Außerkraftsetzung unserer Grundgesetze“ zu demonstrieren.
Die neue Wutbürgergesellschaft: ein diffuses Sammelbecken aus Verschwörungstheoretikern, Rechtspopulisten, linksesoterischen Impfgegnern – und verunsicherten Bürgern.
Natürlich ist auch die aktuelle Playboy-Ausgabe unter dem Eindruck der Coronakrise entstanden. So arbeitete nahezu das gesamte Team von zuhause aus, wurden Interviews per Videoschalte geführt, berichten wir im Juni-Heft nun über Menschen, die als (stille) Helden und Heldinnen der Ausnahmesituation trotzen. So war uns beispielsweise
Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg aus seiner Villa auf Ibiza zugeschaltet. Oder
Ines Quermann: Unser Titelstarist nicht nur bezaubernd schön und als Schauspielerin erfolgreich (seit gestern aktuell wieder zu sehen in der zweiten Staffel der RTL-Serie
„Nachtschwestern“), sondern arbeitet seit Wochen hart daran, unsere Grundversorgung zu sichern.
Gemeinsam mit ihrem Mann leitet sie in Bielefeld einen REWE-Markt mit über 130 Mitarbeitern. Und
Miss Juni Jeany Waldheim? Zeigt sich uns nicht nur von ihrer allerschönsten Seite. Denn: Wenn sie nicht vor der Kamera des Playboy-Fotografen steht, hilft sie als Medizinische Fachangestellte in der Berliner Charité Leben retten.