wie zeitgemäß sind eigentlich noch die Deutschen Meisterschaften der Springreiterinnen? Die Frage haben wir uns am Montag nach den Deutschen Meisterschaften gestellt. Der Reitsport brüstet sich, zu Recht, damit, dass beide Geschlechter hier gemeinsam konkurrieren – bis hin zu den Olympischen Spielen. Dennoch gibt es noch die Damen DM. Die Leistung, die die Teilnehmerinnen in diesen Springen bringen, steht außer Frage. Das ist längst nicht mehr das „Bienen-Derby“, von dem diejenigen früher despektierlich sprachen, die man getrost heute als „alte weiße Männer“ bezeichnen kann. Die Damen DM ist ein Überbleibsel, das die Realität im Sport nicht mehr abbildet. In der Dressur und in der Vielseitigkeit gibt es die Geschlechtertrennung schon lange nicht mehr – da könnte man sich vorstellen, dass manch ein Mann sie sich wieder zurückwünschte, um auch mal Edelmetall um den Hals zu bekommen. Es wäre an der Zeit, diesen Schritt auch im Springsport zu vollziehen. Balve wird bis 2030 Austragungsort der Deutschen Meisterschaften bleiben. Im Springen, in der Dressur (Senioren und U25) und der Para-Dressur. Die Para-Reiter waren erstmals dabei, der Reitverein Balve hatte dafür noch bauliche Veränderungen für den optimalen Ablauf vorgenommen. Gelebte Inklusion, beispielhaft. Wenn jetzt noch der alte Zopf Damen DM abgeschnitten wird, dann können die Deutschen Meisterschaften Balve 2025 ein großartiges Kaleidoskop eines Sports werden, der viel zu bieten hat und dessen nationale Titelkämpfe ein Zeichen senden für die Zukunft. Auch das ist #doitride! In diesem Sinne wünsche ich eine schöne Woche (die übrigens in Luhmühlen mit der nächsten DM in ein sicherlich tolles Wochenende mündet). |