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Newsletter vom 24. Mai 2022 | |
Grafik: Valentin Alisch Neue Vocalsolisten
| Die Neuen Vocalsolisten laden ein zu Digitalen Poesien in der Reihe "Südseite Nachts" In der nächsten Ausgabe der Reihe Südseite nachts am Mittwoch, 1. Juni 2022 (20 Uhr) begleiten die Neuen Vocalsolisten fünf Künstler bei einem besonderen Experiment: Sie erforschen, welche kompositorischen Möglichkeiten sich durch digitale Notation und Video-Animation von Partituren und Konzepten eröffnen – wobei alle Werke tief in poetisch-literarischen Welten gründen. Sandeep Baghwati, als Sohn deutsch-indischer Eltern in beiden Kulturen gleichermaßen zu Hause, ließ sich von den "Nirgun Bhajans" inspirieren - einfachen spirituellen Liedern aus dem ländlichen nordindischen Raum, die im 20. Jh. von dem legendären Sänger und Komponisten Kumar Gandharva wiederentdeckt wurden. Für seine Villanelles de Voyelles hat Baghwati eine stets sich verändernde Audiopartitur entwickelt, durch die das Werk in einer hochkonzentrierten Imitation erklingen wird. David Kim-Boyle versetzt die Sänger:innen in einen Virtual-Reality-Raum und lässt sich dabei durch die spielerisch angelegten Postkartentexte „Deux Cent Quarante-Trois Cartes Postales en Couleurs Véritables“ des französischen Literaten Georges Perec inspirieren. Auch seine dreidimensionale immersive Performance-Partitur, die aus Instagram-Posts aus 96 Orten auf der ganzen Welt von Ajaccio bis Zimbabwe zusammengesetzt ist, wird für jede Aufführung neu strukturiert. Tief beeindruckt von William Faulkners "As I lay dying“ und der darin angewandten Erzähltechnik des Bewusstseinsstroms möchte Micha Seidenberg für MY MOTHER is a fish ein Vokalquartett so eng mit einer elektronischen Klangebene verschmelzen, dass am Ende menschliche von elektronisch generierten Klängen kaum zu unterscheiden sind. Analog zu Faulkners Schreiben sollen hier musikalische Momente der Entrückung und Wahrnehmungsverschiebung entstehen. Christian Klinkenberg wiederum lässt sich von einem Scherenschnittfilm begeistern, der aus Restmaterialien der Papierkünstlerin Dorthe Goeden entstand. Die Filmregisseurin Nicole Erbe setzte die Papierreste zu surrealen Figuren und märchenhaften Landschaftsbildern zusammen und erweckte sie filmisch zum Leben. In seiner Vertonung dieses Stummfilms The Legionaries bringt der Komponist das verborgene Eigenleben der vielfältigen Figuren und darin eine tiefgründige Poesie zum Ausdruck. Auf den ersten Blick eher abstrakt ist Greg Bellers Komposition Casual Casuality. Das Oxymoron verweist auf die Dialektik zwischen Determinismus und Chaos und auf fragil gewordene Gewissheiten der Gegenwart. Die vier Sänger:innen samt Elektronik werden ergänzt durch einen virtuellen Chor synthetischer Stimmen, die überall im Raum präsent sind. An den Schluss des experimentellen Konzertabends setzen die Neuen Vocalsolisten ein Werk von Sara Glojnarić, das drei Jahre nach seinem Entstehen endlich seine Stuttgarter (Erst-)Aufführung erlebt. In Artefacts geht die Komponistin dem Phänomen der Nostalgie in all seinen Facetten auf den Grund – ein rasanter auditiv-visueller Trip durch die Popmusik der 1960er Jahre. Südseite Nachts // Digitale Poesie Karten nur an der Abendkasse! |
| Ausführliche Informationen zu allen Konzerten der Neuen Vocalsolisten und sonstigen Terminen von Musik der Jahrhunderte finden Sie unter: www.mdjstuttgart.de Musik der Jahrhunderte wird gefördert von der Stadt Stuttgart und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Dies ist ein Service von Musik der Jahrhunderte. Sie haben den Newsletter mit der Mailadresse newsletter@newslettercollector.com abonniert. Wenn Sie das Abonnement kündigen wollen, klicken Sie bitte hier. |
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