Lieber Herr Do,
„Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben“, meinte Albert Einstein und wusste, dass doch gerade das bereits Erlebte zukünftiges bestimmt.
 
In wenigen Stunden ist das Jahr 2019 Geschichte. Weltweit begrüßen wir dann mit lautem Geböller ein neues Jahrzehnt. Und hier liegt auch gleich das Problem: Soll man auch künftig noch das Recht haben, so wie nach guter alter Tradition üblich, die gefühlte Hälfte seines Jahreseinkommens in Form von Raketen, Böllern und Batterien (die so klangvolle Namen wie „Dreamstalker“ oder auch „3-Klang-Bombenrohr-Checkercracker“ haben) in den nächtlichen Silvesterhimmel zu ballern? Gerade rechtzeitig vor dem Jahreswechsel und dem damit verbundenen Verkaufsstart für Feuerwerkskörper ist in Deutschland wieder eine hitzige Debatte entbrannt: Soll man in der Nacht von Silvester auf Neujahr auch künftig noch sein privates Vermögen in die Luft jagen dürfen? In einer aktuellen Umfrage gaben 57 Prozent der Befragten an, dass ein Feuerwerk einfach zum Jahreswechsel dazugehört. Genauso so viele sprachen sich allerdings auch für ein Verbot der privaten Silvesterknallerei aus, mehrheitlich Frauen übrigens.
Diese Debatte passt so wunderbar ins Bild. Beziehungsweise in das „Bilderalbum 2019“. Das ganze Jahr war geprägt von Verbotsdebatten: soll man künftig in Städten noch mit dem SUV fahren dürfen? Mehr noch: Soll man künftig überhaupt noch Auto fahren dürfen? Der E-Roller ist doch eine ganz wunderbare Alternative… Flugreisen? Lieber mit der Bahn (und sich in Geduld und Demut üben). Mit dem Kreuzfahrtschiff um die Welt? Besser es Greta Thunberg gleichtun und mit dem Segelboot zum nächsten Termin schippern. Sex? Alkohol? Fleisch? „How dare you?!“

Das Jahr 2019 steht für mich leider ganz klar im Zeichen der Scham. So hat es die sogenannte Flugscham dank der Freitagsaktivisten und -aktivistinnen (so viel sprachliche Korrektheit sei mir an dieser Stelle gegönnt) damit jetzt sogar in das Wörterbuch der Neologismen geschafft. Und ist damit nun Teil unseres täglichen Sprachgebrauchs.

Auch älter zu werden ist in 2019 schon ein Grund sich zumindest ein klein wenig zu schämen. So will es zumindest der Kinderchor des WDR (ja, so etwas gibt es). Der Zeitgeist bringt dann (nicht nur) auf Kosten der älteren Gebührenzahler solche Liedzeilen hervor: „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad. Das sind tausend Liter Super jeden Monat. Meine Oma ist ‘ne alte Umweltsau“. Und es geht noch hipper: So fährt die Oma etwa auch mit ihrem SUV beim Arzt vor und „überfährt dabei zwei Opis mit Rollator“. Zudem brät sich Oma „jeden Tag ein Kotelett“ und das einfach nur, „weil Discounter-Fleisch so gut wie gar nix kostet“. Hashtag Umweltsau.


Wie haben Sie das Jahr 2019 wahrgenommen? Und was wünschen Sie sich für 2020, lieber Leser? Schreiben Sie mir gerne Ihre Gedanken, Anregungen und Wünsche für das neue Jahr an boitin@playboy.de.

Bevor ich Ihnen nun einen wunderbaren Start ins neue Jahr wünsche, möchte ich in meiner Top 6 des Jahres für Sie nochmals auf die Playboy-Highlights 2019 zurückblicken.
Alles Gute für 2020,

Ihr
Florian Boitin
Chefredakteur Playboy
 
Covershoot des Jahres: Die Playmate(s) 2019

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Sex-Talk des Jahres: mit Porno-Star Lina Bembe

Eine Männerfantasie und gleichzeitig Feministin sein? Für Porno-Darstellerin und Frauenrechtlerin Lina Bembe ist das kein Widerspruch. Im Gegenteil. Weil sie mit ihren Filmen die eigene Freiheit zelebriert – auch die Freiheit, sich zu unterwerfen. Das schärfste Gespräch des Jahres …
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Das ist doch ein Witz!

Richtig. Und zwar mein Lieblings-Witz des Jahres: Eine hübsche Brünette kommt zum Arzt: „Herr Doktor, was soll ich machen? Überall, wo ich meinen Körper berühre, schmerzt es.“ – „Das kann unmöglich sein“, beruhigt sie der Arzt. Daraufhin nimmt die Brünette ihren linken Zeigefinger, drückt ihn gegen ihren Ellenbogen und schreit auf. Sie drückt ihn gegen ihr Knie und schreit erneut auf. Dann drückt sie ihn gegen ihren Bauch, und wieder schreit sie auf. „Sie sind nicht wirklich brünett?“, fragt der Arzt. „Nein“, antwortet sie, „in Wirklichkeit bin ich blond, Herr Doktor.“ – „Das dachte ich mir, Ihr Finger ist nämlich gebrochen.“ – Weitere Playboy-Witze finden Sie hier
Noch mehr Spass
 
 
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