1. Die Psyche in Zeiten der Pandemie Schon merkwürdig, dass die Corona-Weihnacht 2.0 nun vor der Tür steht. Allerdings hat die fast zwei Jahre währende Dauerkrise uns womöglich weniger in Depressionen gestürzt als befürchtet. Soeben kommt eine Online-Befragung des wissenschaftlichen Instituts der AOK zu dem Ergebnis, dass knapp ein Drittel der Deutschen ihre „Lebensfreude durch die Pandemie stark oder sehr stark beeinträchtigt“ sehen. Ein Drittel, das klingt den Umständen entsprechend okay. Man könnte auch auf die Idee kommen, dass Masken- und Testzwang und reihenweise abgesagte Konzerte bei viel mehr Menschen auf die Stimmung drücken könnten. Mal abgesehen von der Angst vor der Krankheit selbst. Auf die Frage nach der eigenen gesundheitlichen Belastung durch die Covid-19-Pandemie erklärten 26,5 Prozent der Teilnehmenden, sich insgesamt stark oder sehr stark belastet gefühlt zu haben. Immerhin: 53 Prozent fühlten sich eher wenig und 20,5 Prozent überhaupt nicht belastet. Womöglich dürfte auch mehr Fett auf den Rippen Grund für die ein oder anderen Probleme sein. Mehr als ein Drittel der Erwachsenen (35,3 Prozent) erklärten, seit Beginn der Pandemie an Gewicht zugelegt zu haben – durchschnittlich um 6,9 Kilogramm.
Die Corona-Psyche ist auch Thema im neuen FOCUS-Magazin, das ab Samstag erhältlich ist. Der Göttinger Psychiater und Angstforscher Borwin Bandelow erklärt im Interview, warum sich Menschen an Krisen gewöhnen und wovor sich Nichtgeimpfte fürchten.
| Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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