Die Rituale des Terrors
Liebe Frau Do, schon wieder Terror. Schon wieder mitten in Europa. Und wieder diese Bilder von blutüberströmten Körpern, zerrissener Kleidung, schmerzverzerrten Gesichtern. Wir wussten, dass wir mit dem Terror leben müssen. Wir ahnten aber nicht, dass er uns so schnell wieder erreicht. Nun erklingen wieder die Mahnungen, unsere Werte nicht aufzugeben.
szmtag

23. März 2016

Liebe Frau Do,

schon wieder Terror. Schon wieder mitten in Europa. Und wieder diese Bilder von blutüberströmten Körpern, zerrissener Kleidung, schmerzverzerrten Gesichtern. Wir wussten, dass wir mit dem Terror leben müssen. Wir ahnten aber nicht, dass er uns so schnell wieder erreicht. Nun erklingen wieder die Mahnungen, unsere Werte nicht aufzugeben. „Unsere freien Gesellschaften sind stärker als der Terrorismus“, sagt die Kanzlerin. Ja, richtig. Aber irgendwie klingt alles so ratlos. Europa muss sich der Herausforderung des Terrorismus wirksamer stellen, einen echten Sicherheitspakt schmieden, der Geheimdienste, Ermittlungsbehörden, Datensysteme und Fahnder so gut vernetzt, wie es offensichtlich die islamistischen Fanatiker längst sind. Meinen Kommentar zu den Ereignissen von Brüssel lesen Sie hier.

Der Terror wächst und gedeiht in Brüssel offenbar gut. Fast alle Terroranschläge in Europa haben eine Verbindung zur belgischen Hauptstadt. Zugleich haben die örtlichen Fahnder offenbar große Schwierigkeiten, die Zellen auszuheben. Mein Kollege Matthias Beermann analysiert, warum Brüssel als Schaltzentrale des Terrors so gut funktioniert.

Die Notaufnahme gehört zu jenen Orten, die man im Laufe eines Lebens möglichst selten aufsuchen möchte. Auch für das Klinikpersonal gilt dies offenbar. In der jüngsten Zeit klagen immer mehr Ärzte über Respektlosigkeiten, Gewaltandrohungen und Ungeduld, die in Handgreiflichkeiten ausartet. Auch Flüchtlinge spielen dabei eine Rolle, wie meine Kollegin Susanne Hamann vor Ort erlebt hat.

Herzlichst, Ihr

Michael Bröcker

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