6. Juni 2017
Liebe Frau Do,
zwei Täter des Londoner Anschlags mit sieben Toten sind nun bekannt. Ein Brite mit pakistanischen Wurzeln, einer mit libyschem Hintergrund. Beide lebten in einem Londoner Vorort mit Zuwanderermilieu, eine klassische Parallelgesellschaft. „Homegrown Terrorism“. Und wieder setzen die – so zynisch es klingt – Mechanismen der Trauer nach dem Terror ein. Abscheu vor den kaltblütigen Mördern, Appelle an die freien Gesellschaften, Solidaritätsadressen an die Angehörigen. Aber können wir nicht auch etwas tun? In die Offensive kommen? Meine Gedanken dazu lesen Sie hier. Jochen Wittmann berichtet aus London.
Am vergangenen Freitag hat Telekom-Chef Timotheus Höttges bei einer Veranstaltung des NRW-Zeitungsverlegerverbandes betont, dass die Sicherheit der Datennetze nicht minder wichtig für eine freie Gesellschaft sei als die Sicherheit des öffentlichen Raumes oder die Unversehrtheit der eigenen Wohnung. Und doch nimmt Cyber-Sicherheit in Politik und Gesellschaft nicht den Stellenwert ein, den sie benötigt. Zu abstrakt, zu komplex. Der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, Arne Schönbohm, fordert nun im Interview mit Eva Quadbeck und Gregor Mayntz ein Gütesiegel für Cyber-Sicherheit, eine Art blauen Engel für Internet-Geräte.
Qiagen, Europas größtes Biotech-Unternehmen mit Sitz in Hilden, arbeitet seit Jahrzehnten an einer noch besseren Tumor-Erkennung. Microsoft-Gründer Bill Gates und Amazon-Chef Jeff Bezios haben Milliarden in den Durchbruch eines Biotech-Unternehmens bei der Kresbdiagnose investiert. Die schlauen Forscher aus Hilden gelten dabei als Geheimtipp. Sie haben einen Test entwickelt, der Patienten identifizieren soll, die sich für die Autoimmuntherapie eignen, die Hoffnung für Millionen Krebspatienten. Nun soll Siemens ein gesteigertes Interesse an Qiagen haben, berichtet Antje Höning.
Herzlichst,
Ihr