Der jüngste tragische Akt ist, dass Papa Joe sein Präsidentenamt nutzt, um Hunter, 54, zu begnadigen. Er bricht damit nicht nur sein Wahlversprechen, sondern scheint Trump nachzueifern, der nach gusto Gnade für die Friends&Family-Fraktion walten ließ. Was gewiss bald den Kriminellen zugutekommt, die 2021 das Kapitol stürmten – Trump sprach gestern von „Geiseln.“ Bidens Erklärung, „rohe Politik“ habe in Hunters Fall die Justiz „infiziert“, stützt fatalerweise das Opfer-Wehklagen seines Vorgängers. Das Dilemma war unlösbar: Hunter hatte einen Promi-Malus. Zweifelsohne hat er als Suchtkranker gegen Waffen- und Steuerrecht verstoßen. Vergehen, keine Verbrechen. Vergleichbare Fälle hätten nicht ins Gefängnis geführt. Doch eine in den USA gängige Urteilsabsprache wurde bei Hunter torpediert. Bidens Sohn war Spielball von Kräften, die entweder seinem Vater schaden oder den Republikanern im Wahlkampf keine Munition liefern wollten. Diese Munition, die die Demokraten von ihrem hohen moralischen Ross runterschießt, hat Joe Biden jetzt persönlich geliefert. Aus väterlicher Überzeugung. Sein Sohn, seit fünf Jahren drogenfrei, sollte „gebrochen werden“, um ihn selbst zu brechen: „Genug ist genug.“ Nicht einmischen? Das sagt sich leicht, wenn es nicht um das eigene Kind geht. Gleichzeitig ist der Schaden für die Glaubwürdigkeit des Rechtsstaats kaum zu ermessen. Joe Biden konnte nicht gewinnen. Oder was meinen Sie? Schreiben Sie uns an feedback@focus-magazin.de |