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5 nach 12 - Was ist heute wichtig? Das Mittags-Update von WELT-Chefredakteur Ulf Poschardt
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach dem Bayerndebakel ist vor dem Hessendesaster. Derzeit steuert die CDU in Hessen laut Umfrage auf ihr schlechtestes Ergebnis seit 1966 zu. Ein Minus von zehn Prozent wird prognostiziert - ähnlich ist gestern die CSU abgestürzt und hat mit 37,2 Prozent das nun zweitschlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Hier finden Sie alle Ergebnisse und Grafiken der Landtagswahl im Überblick.
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl
„Das hieße: Ein disziplinierter CDU-Landesverband, der mit den Grünen regiert und Merkel unterstützt, verliert genauso viele Stimmenanteile wie eine schlingernde CSU, die die Grünen und Merkel bekämpft“, kommentiert mein Kollege Torsten Krauel. Solch ein Ergebnis hätte bundespolitisches Gewicht, und Deutschland würde noch unruhiger werden.
 
Eigentlich täte der Union Stabilität gut, doch erste personelle Konsequenzen werden bereits gefordert. Der frühere stellvertretende CSU-Chef Peter Ramsauer rät Ministerpräsident Markus Söder, sich „den Parteivorsitz nicht nehmen zulassen“. Ähnlich äußerte sich auch Ex-Parteichef Erwin Huber. Er hatte Horst Seehofer indirekt nahegelegt, das Amt als Parteivorsitzender abzugeben. Daran denkt Seehofer aber nicht. Er will von sich aus nicht über seine politische Zukunft diskutieren und die Doppelspitze mit Söder fortsetzen. Dieser wurde heute Vormittag vom CSU-Vorstand offiziell für das Ministerpräsidenten-Amt nominiert.
 
Das gute Abschneiden der Grünen führt die Spitze der CSU-Landesgruppe auf einen Sympathievorsprung zurück. „Offenbar ist es den Grünen gelungen, auch ohne Antworten auf politische Fragen sympathischer rüberzukommen“, sagte der parlamentarische Geschäftsführer Stefan Müller im Interview mit WELT.

Wie weiter? Söder und Seehofer haben die Freien Wähler zu Favoriten für eine Koalition erklärt. Für meinen Kollegen Don Alphonso mit Wohnsitz am Tegernsee haben diese „viel bewegt“ (Lesen Sie hier seinen Essay bei WELTPlus). Er schätzt die Freien Wähler als pragmatisch und offen ein. „Sie sind beliebt, weil sie nicht wie die CSU Rücksicht auf den Bund oder Brüssel nehmen müssen, sondern mit voller Kraft für Gemeinde und Einheimische arbeiten.“ Moderne Ideologien wie Gender und No Borders No Nations würden da nicht vorkommen.
 
Für eine Koalition haben die Freien Wähler bereits erste Forderungen verlauten lassen. Diese und weitere Stimmen zum Wahlausgang finden Sie in unserem Live-Ticker.

Was heute noch passiert:
 
Wir schauen nicht nur nach Bayern, sondern auch nach Frankreich. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist am Vormittag Richtung Paris gefahren. Dort wollen Bundestrainer Joachim Löw und Kapitän Manuel Neuer um 16.15 Uhr eine Pressekonferenz geben. Der Druck auf Löw ist groß, denn er muss für die schwierige Prüfung gegen Weltmeister Frankreich morgen personell und taktisch einen überzeugenden Plan entwerfen.


Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag.

Herzlichst, Ihr



Ulf Poschardt

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