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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 17.08.2022 | 14 Stunden Sonne bei Höchstwerten um 34°C. | ||
+ Bald friert die Verwaltung: Senat beschließt Energiesparplan + Gendern oder Nicht-Gendern? Bildungssenat gibt keine Regeln vor + „Wie beim Bürgeramt in Berlin“: Posse um verlorene Koffer am BER + |
von Lotte Buschenhagen und Ann-Kathrin Hipp |
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Guten Morgen, trotz dieses wunderschönen Fotos stimmen uns die heutigen Grüße von Johannes Wellmann besorgt: „Herzlichen Gruß aus Madaba, Jordanien! Hier wird nicht das Gas, sondern das Wasser knapp – und das trotz serienmäßiger Hitzewelle … da geht’s uns doch noch gut in Berlin!“ | |||
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Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de. | |||
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Wir starten mit einem Happy End: Kollegin Ann-Kathrin Hipp und ihrem Freund wurden in der Nacht zu Dienstag Fahrräder aus dem Hausflur gestohlen. Bereits am Abend hatten sie beide zurück. Was dazwischen geschah? Während Ann-Kathrin Fotos auf Twitter postete, hatte ein Passant die Räder in Tempelhof fotografiert und in eine Facebook-Gruppe gestellt (die Dellen im Rahmen waren ihm verdächtig vorgekommen). Mehrere Leute erkannten den Zufall, kontaktierten Ann-Kathrin via Mail & Twitter (der FB-Post war zu diesem Zeitpunkt 2 Stunden alt). 20-minütige Fahrt nach Tempelhof: SIE WAREN NOCH DA! Und außerdem war da Nico, der den FB-Post gesehen hatte, gerade in der Nähe unterwegs war (um einen „Harry Potter“-Pyjama für seine Freundin zu kaufen) und jetzt aufpassen und warten wollte, bis die Polizei kommt. „Verrückte Geschichte“ bilanziert die – und holt den Bolzenschneider. Manchmal ist Berlin eben doch noch „anders“. Im allerbesten Sinne. | |||
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„Traumhaftes Tropfen-Tremolo treibt Trocken-Teufel!“, jubilieren derweil die Berliner Wasserbetriebe. Doch vertrieben ist da nüscht: Der Schutt von Montag sorgt nur kurzfristig für sprudelnde Bäche – wenn überhaupt, sagt Senatssprecher Jan Thomsen am Checkpoint-Telefon. Gefährlich trocken (heißt: stehend oder weg) sind im Moment: + das Tegeler Fließ, die Panke bis zu den Karower Teichen + die Wuhle bis zur Wuhleblase + die Erpe bis zur Einmündung Klärwerk Münchehofe + das Fredersdorfer Mühlenfließ (östlich vom Müggelsee). Die gute Nachricht: Die Spree fließt weiter! Weil der Fluss gestaut und aus gereinigtem Klärwasser gespeist wird, kann das Bett – im Gegensatz zur Oder – so bald nicht bewandert werden. Anders sieht’s beim möglichen Fischsterben aus: Sollte Starkregen Abwasser in den Teltowkanal spülen, schwimmen Hundescheiße und Reifenabrieb direkt in Berlins Seen. (Die Ursache der Oder-Katastrophe bleibt derweil noch immer ungeklärt.) | |||
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Jetzt ist es amtlich: Berlins Verwaltung spart Energie! Büros werden künftig auf maximal 20 Grad geheizt, Flure auf 16 – auch Warmwasser gibt es keins mehr. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen. Außerdem Teil des Plans: Schwimmbäder werden kälter, Gaslaternen durch LED-Lampen ersetzt und Gebäudestrahler ausgeknipst. Ob auch die Weihnachtslichter – etwa am Ku’damm – dran glauben müssen, ist offen. Vielleicht müssen ja nicht alle 140.000 Lämpchen...? Stichwort Sparen: Zeit für Mathe mit dem Checkpoint! Ob nun Wasserkocher oder Wasserhahn größere Energiefresser sind, wollte Kollege Robert Ide gestern wissen: „Ist es besser, kleine Wassermengen mit den Schnellkocher zu erhitzen, anstatt das Wasser 10 bis 20 Sekunden laufen zu lassen, bis heißes Wasser kommt?“ Wir haben die Berliner Energieagentur nachrechnen lassen. Ergebnis: Der Wasserkocher kommt mit 26 Wh deutlich besser weg (Hahn: 68 Wh). Wer sich über ähnliche Dilemmas den Kopf zerbricht, schickt eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de: Wir forschen nach. | |||
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Ich hab’ noch einen Koffer in Berlin. Was für Marlene Dietrich Segen war, ist für andere Flughafenfluch. Eine Woche lang hat Checkpoint-Leser Ralf Michael-Rath das Gepäck seiner Tochter gesucht, die aus Italien nach Berlin geflogen war. Zunächst kündigte die Lufthansa Hilfe an, dann erklärte sie sich – mit Verweis auf die Gepäckermittlung – für unzuständig. Wieder vor Ort wurden Vater und Tochter schließlich nach längerer Wartezeit („Schwester, das ist wie beim Bürgeramt in Berlin. Wenn Sie etwas wollen, müssen Sie warten.“) in „einem Fußballfeld“ aus Gepäckstücken fündig. Guter Anlass mal nachzuhaken: Wie viele Gepäckstücke lagern derzeit am BER? Und wie viele gehen im Schnitt verloren? „Es geht kein Gepäckstück verloren, es kommt aber vor, dass die betreffenden Passagiere länger auf ihre Gepäcknachlieferung warten müssen, weil seit Ferienstart in Deutschland die Zahl des ‘rush-Gepäcks’ an allen Flughäfen deutlich angestiegen ist“, heißt es auf Checkpoint-Nachfrage. Man schätzt, dass im Schnitt täglich bis zu 300 nachgesendete Koffer den BER erreichen („das schwankt“), zu der Gesamtzahl der Koffer lassen sich „keine verlässlichen Angaben machen“. Im Normalfall würden die Gepäckstücke automatisch an die Besitzer:innen zugestellt. Fraglich ist nur: wann. Die Bodenverkehrsdienstleister jedenfalls haben bereits Nachtschichten eingeführt, um der Koffer Herr zu werden. Wen’s tröstet: Das Problem gibt’s laut Flughafengesellschaft „europaweit“. | |||
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Anderes Thema: Gendern oder soll man es lassen? Zumindest im Berliner Bildungswesen gibt’s keine klare Richtlinie: „Gesonderte Anweisungen und Rundschreiben der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF) an Schulleitungen zur Frage der Rechtschreibung existieren ebenso wenig wie vom Rahmenlehrplan abweichende Normen, welche die Verwendung von Binnen-Stern, Binnen-I, Binnen-: oder Binnen-/ im Speziellen regeln“, heißt es in der Antwort auf eine CDU-Anfrage. Und weiter: „Die operative Durchführung des Schulbetriebs im Einzelnen obliegt den Schulen. “ Beschwerden von Lehrkräften, die sich unter Druck gesetzt fühlen, bestimmte Formen zu nutzen, gibt’s bisher jedenfalls keine. Die „Gendersprechweise“ von Lehrkräften beanstandeten im vergangenen Schuljahr zwei Elternteile, über die Verwendung des „Gendersternchens“ beschwerte sich ein Schüler. | |||
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