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WirtschaftsWoche
 
 
 
 
Agenda
von Hauke Reimer
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,

die Deutschen können Ingenieur, aber nicht Internet, und das schon gar nicht international. Alle Deutschen? Nicht alle. Ein paar Unternehmen haben wir dann doch, die im Konzert der Großen aus den USA mitspielen. Trivago, das Hotelportal, gegründet in Düsseldorf. Zalando und ein paar andere Unternehmen aus dem Umfeld der Samwer-Brüder. Und die Helden unserer aktuellen Titelgeschichte, die Gründer von Flixbus. Die drei schrieben eine atemberaubende Wachstumsstory. Angesichts der auf den Autobahnen allgegenwärtigen grün-orangenen Busse mag man das kaum glauben, aber: Flixbus ist kein Busunternehmen, sondern eine Internetplattform. Niemand in Deutschland beherrscht die Gesetze der Plattformökonomie so wie Flixbus, schreibt unser Autor Christian Schlesiger. Plattformen organisieren ein Geschäft, indem sie Anbieter und Nachfrager im Netz unter einer starken Marke zusammenbringen. Dank moderner IT können sie ihr Geschäft zu niedrigsten Kosten ausweiten. Airbnb hat das meisterhaft hinbekommen, ebenso Uber. Sie kassieren, um das mühsame Geschäft in der analogen Welt – Kunden von einem Ort zum anderen zu transportieren – müssen sich andere kümmern. Flixbus hat erst Deutschland aufgerollt, dann diverse europäische Märkte, jetzt sind die USA dran. Die Grün-Orangenen haben das Zeug dazu, zur Weltmarke zu werden – wenn sie ihren Busunternehmern auch ein bisschen Gewinn lassen. Titelgeschichte jetzt lesen
 
 
 
WirtschaftsWoche 33: Die Welteroberung  
 
Die Welteroberung
 
Flixbus hat Europas Märkte aufgerollt – und ist jetzt auf dem Weg zum globalen Giganten. Doch das wilde Wachstum fordert erste Opfer.
jetzt lesen
 
 
 
Abgehobene Elite
 
Fühlt sich vergessen an. Zehn Jahre ist es jetzt her, dass die Finanzwelt vor dem Untergang stand, Angela Merkel und Peer Steinbrück tapfer in die Kameras lächelten und den Deutschen versicherten, „die Rente…“ – Quatsch, nein: „Die Spareinlagen sind sicher.“ Was die Finanzkrise mit den Banken, dem Finanzsystem und den Geldanlagen der Deutschen gemacht hat, darüber haben auch wir viel geschrieben. Die gesellschaftlichen Folgen waren nicht so offensichtlich, vom Bashing der Bonibanker mal abgesehen. Der Soziologe Sighard Neckel arbeitet in einem klugen Essay heraus, wie sich in den letzten zehn Jahren eine globale Kaste von Financial Professionals entwickelte, die jede Bodenhaftung verloren hat: „Aufgrund ihrer Vernetzung, ihrer wirtschaftlichen Privilegierung und einer Abgrenzung nach außen ist eine Parallelgesellschaft der Hochverdiener entstanden, die sich in einer eigenen Wirklichkeit eingerichtet hat und von den gesellschaftlichen Prozessen um sie herum kaum noch erreichbar ist,“ schreibt er. Wer die Frage nach Erfolgen der Populisten in westlichen Staaten stellt, der sollte sich diese Elitenwelt mit ihren antisozialen Reflexen näher anschauen. jetzt lesen
 
 
 
Charmanter Kläger
 
Die Münchner Kanzlei Bub Gauweiler & Partner hat auch Teile dieser Finanzelite vertreten, noch lieber aber gegen sie geklagt. Als Melanie Bergermann für ein Porträt über Gauweiler-Partner Wolf-Rüdiger Bub mit Juristen sprach, hörte sie häufig einen Rat: „Lassen Sie das. Ein kritisches Wort über den Mann, und er verklagt Sie bis an Ihr Lebensende.“ Bergermann machte weiter, besuchte die härteste Kanzlei Deutschlands. Dort erwies sich Bub als unterhaltsamer Gesprächspartner. Kritische Worte schrieb sie trotzdem über ihn. Falls Bub das wider Erwarten nicht gelassen hinnehmen wird, rettet sie hoffentlich unsere Rechtsabteilung. jetzt lesen
 
 
 
Wahnsinniger Zerstörer
 
Wie irre muss der kreative Zerstörer einer ganzen Branche sein? Fragt sich die halbe Welt, nachdem Tesla-Gründer Elon Musk, der Benzinautos vom Erdball fegen will, beleidigt androhte, Tesla von der Börse zu nehmen. Und per Twitter utopische Milliardenbewertungen aufrief. Eine Zeit lang ganz schön wahnsinnig, aber irgendwann machen die Investoren das nicht mehr mit, lautet die Antwort. Sollte Musk den Autobauer tatsächlich in ein Privatunternehmen verwandeln, würden das zumindest viele seiner Lieferanten gut verstehen. Unter denen sind nämlich, wie unsere Autoren Martin Seiwert, Stefan Hajek, Matthias Hohensee und Angelika Ivanov recherchiert haben, massenhaft mittelständische deutsche Familienunternehmen. Und die meisten von denen wollen ebenfalls von der Börse nichts wissen – weil ihnen keiner reinreden soll. Was solche Unternehmen leisten, hat Musk gesehen. Als im Sommer die Tesla-Produktion überhaupt nicht mehr auf Touren kommen wollte, flog er einige Dutzend deutsche Facharbeiter und Ingenieure ein. Danach lief die Sache, und für Musk steht fest: „Es ist wichtig, dass Tesla zumindest in Teilen ein deutsches Unternehmen wird.“ jetzt lesen
 
 
 
Cleverer Priorisierer
 
Sie kennen das: Eigentlich müssen Sie etwas Wichtiges erledigen: Steuererklärung, die Präsentation für den Aufsichtsrat, den nächsten Agenda-Newsletter. Sie machen es bloß noch nicht – ist ja noch Zeit. „Lieber blättert man durch die scheinbar unendlichen Bilderreihen von Instagram oder hangelt sich von einem Wikipedia-Artikel zum nächsten“, schreibt Redakteur Jan Guldner. Und liefert auch gleich das schöne Fremdwort für diese Aufschieberitis: Prokrastination. Wer darunter leidet, riskiert am Ende Stress, Überstunden, Verzweiflung, Nachtschichten. So weit, so bekannt. Doch Guldner wäre nicht Mitglied unseres Erfolg-Teams, wenn er das Altbekannte nicht elegant ins Positive drehen würde. Prokrastination, hat er entdeckt, ist nicht verwerflich, sondern oft gut: „In einer Arbeitswelt, in der hinter jeder erledigten Aufgabe immer gleich die nächste wartet und jede beantwortete Mail von zwei neuen ersetzt wird, ist Aufschieben eine wichtige Form des Priorisierens. Prokrastination kann außerdem eine Auszeit verschaffen, um den mentalen Akku wieder aufzuladen. Mehr noch: Wer eine kreative Aufgabe aufschiebt, kommt derweil auf ganz neue Ideen.“ Ich freue mich schon auf die nächste Rechtfertigung nicht gemachter Hausaufgaben: „Papa, ich priorisiere“. jetzt lesen
 
 
 
Deshalb: Schieben Sie etwas Unangenehmes auf. Montag ist noch Zeit dafür.


Hauke Reimer
Stellvertretender Chefredakteur WirtschaftsWoche
 
 
 
PS: Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie mir unter agenda@wiwo.de – oder auf Twitter.
 
 
 
 
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