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Tag 32 in Quarantäne - Welt aus, Musik aus 

Ich glaube, ich muss nicht erwähnen, dass ich hier ausschließlich meine persönlichen Gedanken niederschreibe. Heute wird es aber noch einen Tick persönlicher als sonst. Denn in der heutigen Pressekonferenz des Vizekanzlers und der Staatssekretärin ging es darum, wie es nun mit Kunst und Kultur in unserem Land weitergeht.

Man muss wissen, dass ich selbst Künstler bin. Abgesehen von diesem Newsletter hier mache ich auch noch Musik. Gar nicht einmal so unerfolgreich, traue ich mich zu sagen. Wie dem auch sei: Seit dem "Shutdown" geht es mit der Musik im Land bergab. Keine Events mehr. Also keine Konzerte, keine Shows, keine Clubs. Musik im öffentlichen Raum ist quasi nicht mehr existent. Ja stimmt, es gab zu Beginn der Pandemie - als es alle noch interessant fanden - diese Balkon-Konzerte. Vielleicht könnt ihr euch ja erinnern. Mittlerweile ist es aber wahrscheinlich auch bei euch zu Hause still in eurer Umgebung geworden. Kein "I am from Austria" mehr, keine euphorischen Sänger, kein Applaus. 

Du bist kein "Jedermann"? Pech!
Und es wird wohl auch noch lange still bleiben. Denn zumindest bis 31. August sind keine Konzerte und Events erlaubt. Wobei, eine Ausnahme könnte es geben: Die Regierung entscheidet erst Mitte Mai, ob die Salzburger Festspiele nicht vielleicht doch stattfinden können. Wahrscheinlich, damit die zwei, drei Golfspieler Österreichs nach ihren Putts ein wenig beim "Jedermann" entspannen können. 

Ich selbst habe Pech gehabt. Meine geplante Tour im Mai ist bereits auf September verschoben worden. Wahrscheinlich wird die aber auch nicht stattfinden können. Glaube kaum, dass Herr Vizekanzler und Frau Staatssekretärin am 1. September vor die Presse treten und sagen werden: "So, ab heute wird Party gemacht ohne Ende". 

Ist das alles richtig so?
Versteht mich nicht falsch, ich kapiere den eigentlichen Sinn hinter den Maßnahmen. Dennoch geht mir nicht ganz ein, wieso ausgerechnet bei den Salzburger Festspielen ein Unterschied gemacht wird. Und man scheint auch zu vergessen, dass viele kleine Künstler sich mit ihrer Kunst oftmals von Monat zu Monat hangeln. Deren Einkommen liegt nun ein halbes Jahr lang bei 0 Euro! Ja, es gibt den Härtefonds für Musiker. Der ist aber wirklich nicht der Rede wert. Kleine Künstler verdienen zwar wenig, das Klischee stimmt. Aber nicht so wenig.

Bevor jetzt jemand glaubt, dass ich hier jammere: Keine Sorge, ich selbst komme gut durch. Ich denke aber einfach an die vielen Kollegen, die derzeit von Existenzängsten geplagt sind. Sie gehören zwar nicht zu den knapp 5.000 Infizierten in ganz Österreich, dafür aber zu den Zigtausenden, die aktuell nicht wissen, ob sie demnächst aus ihrer Wohnung geworfen werden. Vielleicht muss man langsam echt hinterfragen, ob die Maßnahmen noch verhältnismäßig sind. Und wenn ja: Dann muss man den Menschen, die derzeit unter dem Minimum leben, besser unterstützen. Und zwar gezielt diese unterstützen...


Das war heute ein wenig viel, ich weiß. Aber wir kennen uns immerhin schon über einen Monat lang. Da kann man schon ein wenig intimer und tiefgründiger werden, finde ich. Morgen wird's wieder kürzer und allgemeiner. Versprochen.

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