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Tag 18 in Quarantäne - Endlich ein Mensch
Heute war es ganz aufregend. Ich habe mir nämlich vor einigen Tagen etwas aus dem Internet bestellt, um mir die Langeweile ein wenig zu vertreiben. Und zwar Gesellschaftsspiele. Diese riesige Spielesammlung mit 100 Spielen in einem. Man hat ja Zeit. Zugegeben: Wirklich viel Gesellschaft habe ich im Moment nicht. Aber ich wohne ja gemeinsam mit meiner Freundin und wir können halt Mühle oder Dame spielen. Oder wir lernen Schach. Wieso nicht?
Das war aber nicht das, was meinen Tag so richtig aufregend gemacht hat. Nein, mein Highlight war der Postler, der mir das Packerl vor die Türe gelegt, angeläutet hat und danach ein paar Schritte zurückgegangen ist. Ich hab mich wie ein Ureinwohner gefühlt, der von einer zivilisierten Kolonie ein Geschenk überreicht bekommt. Ganz langsam öffnete ich die Tür. Ich wollte ihn ja nicht verschrecken. Ein paar Wochen vorher hätte ich wohl einfach gehofft, dass er mit meine Post in die Box beim Eingang legt. Ich bin ja bekanntermaßen nicht der gesprächigste Mensch auf Erden und wich einem möglichen Smalltalk so gut es geht immer aus. Jedenfalls lag das Paket wie erwartet vor der Türe. Er stand in seinem gelben Outfit ungefähr zwei Meter entfernt und sah mich mit einem aufgesetzten Lächeln an: „Passt?“ Ich nickte zu, nahm den Karton mit in die Wohnung und schloss wieder hinter mir zu.
Naja, das war mir persönlich genug Menschenkontakt für die nächsten Wochen. Auch wenn das mit der Quarantäne um ist. Man soll ja auch nicht gleich übertreiben. Bis morgen!
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