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Die ständige Diskussion um den geplanten neuen Block des Kernkraftwerks Dukovany überschattet oft andere energetische Herausforderungen in Tschechien. Dieser Meinung sind Vertreter von Fachverbänden und weitere Experten, die auf Ersuchen der Presseagentur ČTK die Energiepolitik der aktuellen Regierung kurz vor Ende von deren Amtszeit bewertet haben. Die Bedeutung neuer Energiequellen für Tschechien wird von den Experten mehrheitlich nicht bestritten, andererseits weisen sie auf mehrere Defizite hin, beispielsweise auf die Rückständigkeit einiger Energiegesetze.
„Im Allgemeinen konzentrierte sich die Regierung von Andrej Babiš hauptsächlich auf die Fragen zu einem neuen Atomreaktor. Andere Schlüsselthemen für eine erfolgreiche Transformation des tschechischen Energiesektors standen indes nicht im Fokus. Der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Nutzung von Energieeinsparpotenzialen oder die Entwicklung einer sauberen Mobilität stagnieren weiterhin“, sagte der Programmdirektor des Verbandes für moderne Energiewirtschaft, Martin Sedlák.
Am Samstag hatten Premier Babiš (Ano) und der Minister für Industrie und Handel, Karel Havlíček (parteilos), bei einem Besuch des Atomkraftwerks Temelín unter anderem verlautbart, man könnte nach der Fertigstellung des geplanten Blocks im Akw Dukovany womöglich noch ein, zwei neue Reaktoren auch in Temelín bauen.
Am Samstag wurden in Tschechien 69 Corona-Fälle registriert, dies ist fast drei Mal weniger als in der Vorwoche und die geringste Zahl an Neuinfizierten an einem Wochenendtag seit Ende Juni. Merklich gesunken ist ebenso der Anteil der positiven Fälle an der Gesamtzahl der durchgeführten Tests. Ziemlich niedrig ist weiterhin die Reproduktionszahl, sie liegt seit Tagen unter dem Faktor 1. Am Sonntag ist sie vom Wert 0,91 des Vortages auf 0,84 gefallen, was bedeutet, dass sich die Ausbreitung des Virus weiter verlangsamt. Gleichfalls zurückgegangen ist die Sieben-Tage-Inzidenz, und zwar von 14 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner am Samstag auf 12 Corona-Fälle auf 100.000 Einwohner am Sonntag. Darüber informierte das Gesundheitsministerium in Prag aktuell auf seiner Webseite.
Einzig die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern ist gestiegen. Am Samstag vergangener Woche wurden 30 Menschen hospitalisiert, an diesem Samstag waren es 40. Davon haben fünf Personen einen schweren Krankheitsverlauf.
Für den Truppentransport setzte die tschechische Armee in dieser Woche erstmals ein Mehrzweckflugzeug des Typs Airbus A-330 MRTT (Multi-Role Tanker Transport) aus der internationalen Flotte ein, zu der auch Tschechien gehört. Anfang der Woche transportierte es Soldaten und Material von Pardubice ins Baltikum, informierte Vlastimila Cyprisová von der Presseabteilung des Generalstabs der Armee die Presseagentur ČTK.
Die Tschechische Republik ist seit 2019 Teil der Multinational Multi-Role Tanker Transport Fleet (IMF). Sie setzt sich aus acht Mehrzweck-Airbussen zusammen, deren Depot die Flughäfen in Eindhoven und Köln sind. Neben der Hauptfunktion, Soldaten und Material zu transportieren, können sie auch Flugbenzin für eine Luftbetankung aufnehmen. Das Gemeinschaftsprojekt dient zur Kostensenkung. Nach Angaben aus dem Jahr 2019 sollte das Verteidigungsministerium für den Beitritt in das Projekt einmalig 594 Millionen Kronen (23,2 Millionen Euro) zahlen, danach jährlich 32,6 Millionen Kronen (1,3 Millionen Euro) für den Betrieb und zehn Millionen Kronen (390.000 Euro) für das Personal.
Das am 24. Juni vom Tornado zerstörte Pfarrhaus im südmährischen Moravská Nová Ves / Mährisch Neudorf ist einen Monat nach der Katastrophe wieder mit Dachziegeln bedeckt. Am Samstag haben 20 Freiwillige diese Arbeit zusammen mit Pfarrer Marián Kalina vollendet. Die Schließung des Dachs sei notwendig gewesen, damit es in den Saal, wo jetzt der Gottesdienst stattfindet, nicht hineinregnet, sagte Kalina gegenüber der Presseagentur ČTK.
Das Gewölbe der Kirche neben dem Pfarrhaus blieb erhalten, aber das Fachwerk und das Dach wurden durch den Tornado zerstört. Einige Fenster sind zerbrochen, darunter Glasmalereien über dem Altarbild. Auch die Turmspitze ist verschwunden. Der Wiederaufbau der Kirche muss von Handwerkern durchgeführt werden, er wird aber Monate oder Jahre dauern. Mit den Arbeiten dazu könnte frühestens Ende des Jahres begonnen werden, bemerkte Kalina.
Aus dem eingestürzten Dachbalken der Kirche wird ein sechs Meter hohes Kreuz errichtet. Es wird beim baldigen Besuch von Papst Franziskus in der Slowakei neben ihm auf der Bühne stehen.
Zum Auftakt des olympischen Basketball-Turniers hat die tschechische Mannschaft am Sonntag in Saitama den Iran mit 84:78 bezwungen. Erfolgreichster Werfer war Patrik Auda mit 16 Punkten. In ihrem zweiten Gruppenspiel treffen die Schützlinge von Trainer Ronen Ginzburg am Mittwoch auf Frankreich.
Im Tennis haben alle vier Tschechinnen die zweite Runde im Einzel erreicht. Am Samstag gewannen Barbora Krejčíková und Markéta Vondroušová ihre Auftaktpartien, am Sonntag ließ auch Karolína Plíšková ihrer französischen Gegnerin Alizé Cornet in zwei Sätzen (6:1, 6:3) keine Chance. Schließlich bezwang Fahnenträgerin Petra Kvitová die Italienerin Jasmine Paolini ebenso in zwei Sätzen mit 6:4 und 6:3. Tschechiens einziger Tennisspieler Tomáš Macháč gewann sein erstes Match gegen João Sousa in drei Sätzen (6:7, 6:4, 6:4).
In die zweite Runde gelangte auch Tischtennisspieler Lubomír Jančařík, der Ali Al-Khadrawi aus Saudi-Arabien in vier Sätzen klar mit 4:0 besiegte. Sein nächstes Duell gegen den Kasachen Kirill Gerassimenko verlor Jančařík jedoch am Sonntag mit 3:4, so dass seine olympische Reise schon beendet ist.
Eine phantastische Leistung vollbrachte Radfahrer Michael Kukrle. Wegen des positiven Corona-Tests seines Teamkollegen Michal Schlegl mussten er und Schlegl in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag in ein sogenanntes Isolationshotel umziehen. Zuvor wurden beide nochmals getestet und mussten ab Mitternacht vier Stunden im ursprünglichen Hotel auf die Ergebnisse warten. Trotz dieses Defizits an Schlaf und konzentrierter Vorbereitung fuhr Kukrle im Einzelrennen über 234 Kilometer am Samstag rund 180 Kilometer lang in einer achtköpfigen Ausreißergruppe an der Spitze des Feldes. Diese wurde dann aber kurz vor dem letzten schweren Anstieg vom Peloton eingefangen, so dass die Favoriten die Medaillen unter sich ausmachten. Kukrle belegte am Ende den 36. Platz.
Zum 1. Spieltag der neuen Saison in der ersten tschechischen Fußball-Liga gab es am Samstag zwei Siege der Heimmannschaften und zwei Unentschieden. 1:1 trennten sich Aufsteiger Hradec Králové / Königgrätz und Bohemians 1905 Prag, 2:2 endete die Partie zwischen Pardubice / Pardubitz und Karviná / Karwin. Durch einen späten Treffer von Václav Pilař gewann Jablonec nad Nisou / Gablonz sein Auftaktspiel gegen Ostrava / Ostrau mit 1:0. Am Abend setzte sich Sparta Prag nach spannendem Spielverlauf mit 3:2 gegen Olomouc / Olmütz durch.
Die übrigen vier Begegnungen des Saisonstarts werden am Sonntag ausgetragen. Dabei muss Titelverteidiger Slavia Prag im ostmährischen Zlín antreten.
In Tschechien ist es am Montag wolkig bis bedeckt, lediglich vorübergehend heiter. Zu Tagesbeginn im Norden örtlich Regen oder Schauer, vereinzelt auch Gewitter. Am Nachmittag und Abend ebenso im Süden Schauer und zum Teil schwere Gewitter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 23 bis 28 Grad, bei längerer Zeit mit geringer Bewölkung auch bis zu 30 Grad Celsius. In Gebirgslagen ab 1000 Meter bewegen sich die Höchstwerte um 21 Grad Celsius. Es weht ein schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen, der bei Gewitter kräftig auffrischt.
Das Singen und Spielen von Liedern zur Gitarre am Lagerfeuer hat in Tschechien eine jahrzehntelange Tradition. Die Songs von František Nedvěd dürfen dabei nicht fehlen. Der Liedermacher der Folk- und Country-Szene ist am vergangenen Sonntag im Alter von 73 Jahren gestorben.
Die Standseilbahn auf den Laurenziberg / Petřín befördert jedes Jahr etwa zwei Millionen Passagiere und ist nach dem Prager Zoo die zweitgrößte Besucherattraktion in Tschechien. Erbaut wurde sie anlässlich der Landes-Jubiläumsausstellung im Jahr 1891.
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