Kelleraufräumen im Reich Gottes… "Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe!" (Lk 10, 3)
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| Soweit die biblische Botschaft oder besser wohl Herausforderung. Im Tagesevangelium dieser Woche spricht Jesus diese Worte bei der Aussendung seiner Jünger. Was für ein Anspruch. Ich gebe frank und frei zu, das schaffe ich nicht. Neulich war ich selbst beim Aufräumen unseres Kellers überfordert. Gut, es gibt ganze Bücher, die helfen sollen, das Leben zu entrümpeln. Schon klar, alles weg, was man seit einem Jahr nicht mehr gebraucht hat. Aber da ist der alte Drachen, unzählige Male repariert hat er alle Stürme und Bruchlandungen überlebt. Ein Geschenk der Eltern, der zwar gegen den Hightech-Lenkdrachen der eigenen Kinder keine Chance hat, aber deshalb fliegt der doch nicht in die Mülltonne. Auf dem Kinderfahrrad, auf dem alle drei Kinder ihre ersten Runden drehten, könnten doch irgendwann noch mal die Enkel radeln? Die selbst geschriebenen Reportagen, die ich damals für die Schülerzeitung schrieb, fein säuberlich abgeheftet – ab ins Altpapier? Mir fällt es schwer, mein eigenes Leben zu entsorgen. Auch wenn meine Frau gerne einen entrümpelten, gut aufgeräumten Keller hätte, so bin ich mir sicher, dass Jesus unsere Kellerordnung ziemlich egal ist. Wenn er seine Jünger ohne Geld und Vorratstasche, ja selbst ohne Schuhe in diese Welt schickt, dann zeigt er damit nur, wie radikal seine Botschaft ist. Wir sollen unser Heil eben nicht an den irdischen Dingen festmachen – sondern ganz alleine auf unseren Vater im Himmel vertrauen. Funktioniert nicht? Doch, die ersten Jünger müssen mit dieser radikalen Form der Weitergaben sehr erfolgreich gewesen sein. Sonst würden wir die Worte Jesu 2000 Jahre später kaum noch kennen. Ich bin mir ganz sicher, dass gerade die Radikalität der Liebesbotschaft Jesu ein Erfolgsrezept ist, das über alle Zeiten hinweg funktioniert, wenn es denn gelebt oder wenigstens versucht wird. Es braucht also weniger "Zukunftsbilder" oder immer neue pastorale Konzeptpapiere, die mühevoll formuliert werden. Die gute alte Bergpredigt ist kein Ratgeber für die Kellerentrümpelung – aber der Wegweiser für ein glückliches Leben im Geiste Jesu. Und wenn schon die beste Ehefrau von allen ein Auge beim Kelleraufräumen zudrückt, dann besteht die berechtigte Hoffnung, dass unser Vater im Himmel am Ende unserer Tage auch mal beide Augen zudrückt. Selbst dann, wenn unser irdischer Weg hin zu seinem Reich so unzureichend, stümperhaft und kleinmütig war. Ein schönes Wochenende und einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen für das ganze domradio.de-Team Ihr Ingo Brüggenjürgen, Chefredakteur P.S.: Beim Kelleraufräumen ist übrigens eine alte Tonkassette wieder aufgetaucht. Mein erstes Interview mit Kardinal Meisner bei seinem Besuch im Stadion des 1. FC Köln, der damals auch schon himmlischen Beistand gebrauchen konnte. Unser guter Draht nach oben funkte damals schon aus einem wenig aufgeräumten Kellerstudio …;-)
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| Der Musiknachmittag Musik zum Lesen – "If You Believe..." von Renardo Schlegelmilch Samstag, 07.10.2017, 13-18 Uhr Für den Publizisten und domradio.de-Redakteur Renardo Schlegelmilch zeigen viele Popsongs, wie eng Musik und Religion zusammenhängen. Das beschreibt er in seinem neuen Buch "If You Believe...", das er vorstellen wird. Es gibt auch musikalische Kostproben zu hören, die dem neuen Buch zugrunde liegen.
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| Der Sonntag Sonntag, 08.10.2017, 7-14 Uhr *Herbstzeit, Mütze auf! – Warum nicht in der Kirche? *WunderBar – "Da denkt man, man hat sie groß". *Umstritten und berühmt – Jugendstilkirche am Steinhof in Wien. *Wort des Bischofs – Bitte Bonifatius. *Religiös-soziale Trends auf der Biennale in Venedig. *Bücherplausch – Salmon Rushdies "Golden House". *Im Studio – Künstler Otmar Alt: "Kunst, die man erklären muss, ist langweilig." *Kirche2Go – Seraphim. *Wein und Kirche. *Zu Gast – Tanzperformance im Baptisterium im Dom.
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| Weltweit Ein "Marshall-Plan" für Afrika? – Bekämpfung von Fluchtursachen Montag, 09.10.2017, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr) Wie kann man Flüchtlinge davon überzeugen, in ihrer Heimat zu bleiben? Indem man die Fluchtursachen bekämpft: Armut, Hunger, Perspektivlosigkeit und Kriege.
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| Menschen Tobias Specker – Juniorprofessor für Katholische Theologie im Angesicht des Islam Dienstag, 10.10.2017, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr) Die Weite am Niederrhein und die Wellblechhütte in Nairobi, in der jesuitischen Kommunität leben und im Studiengang "islamische Studien" in Frankfurt studieren: Tobias Specker ist viele Wege gegangen...
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| Thema Streifzug durch die Welt der Bücher – Frankfurter Buchmesse Mittwoch, 11.10.2017, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr) Wir unternehmen wieder eine Entdeckungsreise durch die reiche Welt der Bücher. In der Sendung geht es um das katholische Engagement in der Bücherwelt und wir sprechen über religiös motivierte Verbrechen mit einer Krimiautorin. Natürlich werfen wir auch einen Blick auf das Gastland Frankreich.
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| Beratung Generation ziemlich beste Freunde – Mein Kind ist erwachsen Donnerstag, 12.10.2017, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr) In der Beratung am Donnerstag gibt es Tipps zum Umgang mit erwachsenen Kindern. Was tun mit der „Generation Freundschaft“?
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| Reisen Mit der Pfarrerin auf Kreuzfahrt Freitag, 13.10.2017, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr) Seit ihrem Ruhestand sorgt die Berliner Pfarrerin Katharina Plehn-Martins dafür, dass Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen sich nicht nur den Wind um die Nase, sondern auch die Sorgen aus Seele wehen lassen können, um mit voller Kraft voraus durch die Stürme des Lebens zu schippern.
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| Theologe zur Vergabe des Friedensnobelpreises Ein Schub für den Frieden Warum der Friedensnobelpreis für ICAN eine gute Entscheidung ist und welche Rolle die Kirche im Kampf für eine atomwaffenfreie Welt spielen kann, erklärt Prof. Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven vom katholischen Instituts für Theologie und Frieden in Hamburg. [Artikel lesen]
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| Warum ist die Schwarze Madonna schwarz? "Ich bin dunkel, aber schön" Eine mystische Erscheinung ganz in Schwarz: Bis Sonntag findet in Düsseldorf-Benrath die Wallfahrtswoche zur Schwarzen Muttergottes statt. Im Interview erklärt Brauchtumsforscher Manfred Becker-Huberti, was es mit der Farbe auf sich hat. [Artikel lesen]
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| Katalonien-Konflikt: Spaniens Kirche ist gespalten Viele Worte ohne gemeinsame Stimme Vor dem Referendum in Katalonien hatte die spanische Bischofskonferenz noch eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Doch seit der Abstimmung wartet man vergebens auf eine öffentliche Positionierung. Was steckt dahinter? [Artikel lesen]
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| Erzbistum Köln bereitet "Bildungscampus" vor Begleitung vom Kindergarten bis zum Beruf Der neue "Bildungscampus" des Erzbistums Köln nimmt Gestalt an: Eine intensiv vernetzte Schule soll Kinder und Jugendliche aus allen Gesellschaftsschichten vom Kindergarten bis in den Beruf begleiten und ihnen neue Chancen eröffnen. [Artikel lesen]
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| Katholisches Büro: Forderung nach Zuwanderungsgesetz "Gordischen Knoten durchschlagen" Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Tag der Einheit klare Worte gesprochen und ein Zuwanderungsgesetz gefordert. Für den Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, rennt er mit seinem Vorschlag offene Türen ein. [Artikel lesen]
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| Benedikt XVI. beklagt Gottesvergessenheit in der Liturgie Ursache für Krise der Kirche? Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat eine "Verdunkelung" Gottes in der Liturgie beklagt. Darin liege die eigentliche Ursache für die Krise der Kirche, schreibt der 90-Jährige in einem Vorwort der russischen Ausgabe seiner Werke zur Liturgie. [Artikel lesen]
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