Wir erwarten … Kinder haben ein wunderbares Gerechtigkeitsgefühl. Sie protestieren sofort, wenn die Schokolade nicht gleichmäßig und gerecht verteilt wird. Wenn man zwei Kinder auffordert, sich die Limonadenflasche zu teilen, so darf man sicher sein, dass diese Verteilung bis auf den letzten Tropfen genau passiert. Wenn doch mal einer den Versuch wagt und sich selber einen zu großen Schluck aus der Pulle genehmigt, ist heftiger Streit und Ärger vorprogrammiert. Irgendwann im Leben scheint sich dann bei manchem Zeitgenossen dieses Gerechtigkeitsempfinden zu verflüchtigen. Wie anders ist es beispielsweise zu erklären, dass sich der Chef der jetzt insolventen Fluggesellschaft Air Berlin bei seinem Dienstantritt Anfang des Jahres ein jährliches Grundgehalt von 950.000 Euro bis Ende 2021 in seinem Vertrag garantieren ließ. Für das erste Dienstjahr wurde auch ein "Mindestbonus" von 400.000 Euro vereinbart – alles abgesichert durch eine Bankgarantie, die bis 4,5 Millionen reicht. Zur Wahrheit gehört, dass Thomas Winkelmann aus einem Vier-Jahresvertrag als Leiter des Lufthansadrehkreuzes München herausgekauft werden musste und ohne diese Garantien vermutlich gar nicht bei Air Berlin eingecheckt hätte. Aber müssen Mindestlohnempfänger (8,84 Euro) für 400.000 Euro Mindestbonus Verständnis haben? Mitarbeitern, die seit Jahren für die Airline mit den roten Schokoherzen im Einsatz waren, wird jetzt nichts geschenkt: In der Insolvenz steht nicht nur das Bodenpersonal unabgesichert vor einer völlig ungewissen Zukunft. Auch Fluggäste, die lange für ihren Flug in den verdienten Urlaub gespart haben und jetzt ebenfalls am Boden bleiben, können vermutlich nur ihrem Geld hinterhersehen. Sie alle dürften das Ganze als wenig gerecht empfinden. Schon klar: Mutiger unternehmerischer Einsatz und verdientes unternehmerisches Handeln muss entsprechend gut belohnt werden. Aber eine Bankgarantie in Millionenhöhe bringt doch kein unternehmerisches Risiko mit sich. Es verstärkt beim Ottonormalverdiener bestenfalls den Eindruck, dass "die da oben" eh machen können, was sie wollen und der Teufel sowieso immer nur auf den großen Haufen scheißt. Aber es beruhigt, dass das kindliche Gerechtigkeitsgefühl nicht bei jedem auf der Strecke bleibt. In meiner Heimatstadt an der Ems gab es einen äußerst kundigen Arzt. Gleichermaßen beleibt wie beliebt war der Doktor, der vom Fußvolk nur "der dicke Werderhausen" genannt wurde. Von ihm ist eine wunderbare Geschichte verbürgt. Er begrüßte all seine Patienten mit einem "So – dann set di mol hi auf den Stohl mein Kind…". Als eine hochwohlgeborene Dame ihm bei dieser Jedermannsbegrüßung freundlich aber bestimmt darauf hinwies, dass Sie bitteschön die Fürstin sei und eine entsprechende Sonderbehandlung erwarten würde, gönnte er ihr schlagfertig dieses Upgrade: "Oh dat hab ich nicht jewusst – dann trak (nimm) di mol zwei Stühle – mein Kind! " :-) Christen dürfen sich sowieso auf die Frohe Botschaft verlassen. Sie vertrauen auf Gottes Wort und dürfen in der Erwartung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde leben, in denen die Gerechtigkeit wohnt (2Petr 3,13). Es steht aber nirgendwo geschrieben, dass man damit nicht schon hier und jetzt mutig und frohgemut anfangen darf. Ein schönes Wochenende und einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen für das ganze domradio.de-Team Ihr Ingo Brüggenjürgen, Chefredakteur P.S.: Für eine völlig gerechte Verteilung der von Gott geschenkten Güter macht sich derzeit hier in der Redaktion unser Onlinechef Ralf Walter stark. Aus seinem heimischen kleinen Garten hat er jede Menge herrlicher Äpfel mitgebracht, die jetzt für alle verführerisch in der Küche bereit liegen. "Seht die Vögel des Himmels. Sie sähen nicht, sie ernten nicht – und der himmlische Vater ernährt sie doch!" (Mt 6,26). Unser guter Draht nach oben hält mal wieder, was er verspricht … ;-)
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| Der Musiknachmittag Dieter Falk zum Reformationsjubiläum – Der Erfolgsproduzent spricht über "Luther" und Martin Luther Samstag, 21.10.2017, 13-18 Uhr Schon zwei Tage vor dem Höhepunkt des Reformationsjubiläums erwartet Berlin ein Riesenevent. 4.000 Sänger, 750 Solisten und ein großes Symphonieorchester führen "Luther" auf, das Pop-Oratorium von Dieter Falk und Michael Kunze.
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| Cantica Dem Grauen Klang geben – Mozarts Requiem in der Vorstellung Sonntag, 22.10.2017, 6:30-7 Uhr (Wdh. 22:30-23 Uhr) Der noch keine 36 Jahre alte Wolfgang Amadeus Mozart starb während der Entstehung der Totenmesse. Bis heute ranken sich zahllose Mythen um das Werk – dadurch wird die großartige Musik des Requiems bisweilen zu wenig gewürdigt. Das unvollendet gebliebene Werk ist bis heute die wohl berühmteste Vertonung eines Requiems.
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| Der Sonntag Sonntag, 22.10.2017, 7-14 Uhr *Weltmissionssonntag. *WunderBar – Herbsthimmel. *Wort des Bischofs – "Moderne Arbeitssklaven". *Gut gegen den Bösen Blick? – "Aus dem Herzen keine Mördergrube machen". *Patronatsfest Heiliger Severin. *Bücherplausch – "Rendezvous mit einem Octupus" von Sy Montgomery. *Hinterm Horizont geht’s weiter – Erlebnisbericht von MissionarIn auf Zeit. *K2Go – Gnade . *Der Herbst und die Drachen. *Expedition Mittelalter – Ausstellung im Schnütgen Museum. *Interview mit Comic-Zeichner.
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| Musica "Tolle Stimmen – da fehlt nix!" – Onzemble Coeln über Frauengesang und ihre CD "Maria Himmelskönigin" Sonntag, 22.10.2017, 20-22 Uhr 11 Sängerinnen und keine Männerstimmen. Die Vokalgruppe Onzemble Coeln bereichert seit einigen Jahren die Kölner Musikszene mit geistlichem und weltlichem A Cappella-Gesang für Frauenstimmen.
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| Weltweit Die Vielfalt im Kleinen – Diaspora in Ostdeutschland Montag, 23.10.2017, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr) Die ostdeutschen Bundesländer sind die "gottloseste Region der Welt". Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Chicago: Demnach glauben nirgendwo weniger Menschen an Gott als in der ehemaligen DDR. Aber, die, die glauben, tun das mit voller Kraft.
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| Menschen Max Pilger – Als junger Mensch für die Kirche arbeiten? Dienstag, 24.10.2017, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr) Wir sprechen mit Max Pilger darüber, wie es ist, heute als junger Mensch in der Kirche zu arbeiten, welche Rolle die Gemeinde St. Heinrich bei seiner Berufswahl gespielt hat und wie es ist, in der Kölner Gemeinde Höhenberg/ Vingst Ehrenamtliche bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
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| Thema Wer sorgt sich um das "gemeinsame Haus"? – Der Klimawandel bedroht die Schöpfung Mittwoch, 25.10.2017, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr) Die Weltklimakonferenz (COP23) steht vor der Tür. Die internationale Wissenschaft, die Opfer der Klimawandels aber auch Papst Franziskus fordern ein Umdenken der Menschen. Wird die katholische Kirche Ihrer Rolle als "Bewahrer der Schöpfung" gerecht?
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| Reisen Einmal rund ums Mittelmeer – Sonnige Ziele im Herbst Freitag, 28.10.2017, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr) Wer jetzt noch eine Extra-Portion Sonne braucht, bevor der dunkle und kalte Winter kommt, ist in den Mittelmeerregionen gut aufgehoben. Milde Abende auf Elba, Klöster mit Meerblick in Griechenland oder Strandspaziergänge an der Riviera. Wir reisen Richtung Licht und Wärme.
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| Wäre muslimischer Feiertag in Deutschland möglich? "Schonende Lösung gefragt" Heftig diskutiert wird der Vorschlag von Bundesinnenminister de Maizière, über einen muslimischen Feiertag in Deutschland nachzudenken. Ein Staatsrechtler und ein katholischer Islamwissenschaftler zeigen Grenzen und Möglichkeiten auf. [Artikel lesen]
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