Verhandlungssache

Alles läuft gerade auf eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hinaus. Doch beim Klimaschutz liegen die Parteien weit auseinander. Ob die neue Regierung genug fürs Klima tut, ist völlig offen. Deshalb geben wir mit Fridays for Future noch einmal alles. Am Freitag, den 22. Oktober wollen wir mit Zehntausenden in Berlin demonstrieren – während dort die Parteispitzen verhandeln. Zusammen machen wir klar: Wir brauchen eine Klima-Koalition! Bitte machen Sie den kurzfristigen Protest mit Ihrer Spende möglich.

Hallo John Do,

erst waren die Straßen voll, dann die Zeitungen: Zwei Tage vor der Bundestagswahl hat der Klimastreik alle Erwartungen übertroffen. Das ist keine vierzehn Tage her, jetzt wollen wir mit Fridays for Future direkt weitermachen. Und schon in gut zwei Wochen, am 22. Oktober eine zweite, ebenso erfolgreiche Demo mit Zehntausenden starten – diesmal zentral in Berlin. So ein Doppelschlag ist ungewöhnlich, doch wir müssen noch einmal alle Kräfte bündeln. Denn nach der Wahl ist vor den Koalitionsverhandlungen. Sie könnten für das Klima alles bedeuten: eine herbe Enttäuschung oder eine echte Chance.

Die Bundestagswahl hat klar gemacht: Laschet und seine Union haben keinen Rückhalt. Höchstwahrscheinlich setzt sich jetzt eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP durch. Doch dieses Bündnis ist kein Garant für starken Klimaschutz. Besonders die FDP blockiert dringend notwendige Maßnahmen.[1] Dabei müssen wir sofort handeln, sonst verpassen wir das 1,5-Grad-Ziel.

Beim jüngsten Klimaprotest sagte Greta Thunberg: „Wenn genügend Menschen Veränderung fordern, wird Veränderung kommen.“ Und sie hat recht. Für eine solche Veränderung in der deutschen Politik ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt. Ende Oktober werden die Koalitionsverhandlungen – und damit das Ringen um den Klimaschutz – wohl ihren Höhepunkt finden. Dann wollen wir in Berlin zeigen, dass der Klimastreik im September kein einmaliges Aufflammen war. Wir kommen, bis ein starker Plan für Klimaschutz steht!

Zwei Großereignisse in so kurzem Abstand: Das kostet Kraft. Doch weil unser Einsatz jetzt besonders wichtig ist, wagen wir es trotzdem. Unser Plan: Von überall reisen Menschen am Freitag, den 22. Oktober an und ganz Berlin ist auf der Straße. Im September gab es deutschlandweit 470 Demonstrationen, jetzt setzen wir alles auf Berlin, wo SPD, Grüne und FDP verhandeln. Damit in der Zeit bis zum Streik möglichst viele Menschen davon erfahren, müssen wir noch diese Woche anfangen zu plakatieren und große Zeitungsanzeigen schalten. Und wir müssen Bühnen und Lautsprecheranlage buchen. Ich möchte Sie daher herzlich bitten: Machen Sie jetzt den Klima-Protest am 22. Oktober möglich – mit Ihrer Spende. Schon mit 5 Euro helfen Sie enorm!

Ein Richtungswechsel in Deutschland – international würde das einiges bewegen. Wenn eine der größten Industrienationen nach jahrelangen Blockaden beim Klimaschutz durchstartet, wäre das ein mächtiges Signal; idealerweise pünktlich zur Weltklimakonferenz im November in Glasgow. Millionen gute Jobs und ein besseres Leben für alle: Sollte die neue Regierung die Lösung der Klimakrise als riesige Chance begreifen, könnte Deutschland international wieder zum Vorreiter werden. Und das zu Beginn des Jahrzehnts, bei dem es um alles geht.

Ob wir es schaffen, die Erderwärmung noch auf einen 1,5-Grad-Pfad zu lenken, bestimmen die politischen Entscheidungen der nächsten vier Jahre – der Legislaturperiode der neuen Regierung. Darum müssen wir SPD, Grünen und FDP jetzt verdeutlichen: Ihr könnt miteinander verhandeln – aber nicht mit physikalischen Gesetzen!

Damit wir die Parteispitzen erreichen, soll sich Berlin am Freitag, den 22. Oktober in einen einzigen Protestzug verwandeln. Es bleibt nicht mehr viel Zeit und es gibt einiges zu tun. Vieles ist schon vorbereitet, doch wir müssen jetzt wissen: Wie hoch ist unser Budget für Bühnen? Wie viele Plakate können wir drucken? Können wir eine Lautsprecheranlage mieten, die es schafft, die nötigen Corona-Abstände zu überbrücken? Wenn wir alles rechtzeitig organisieren wollen, brauchen wir viele Menschen, die den Protest unterstützen. Bitte spenden Sie jetzt. Schon mit 5 Euro bringen Sie die Kampagne weit nach vorne!

Herzliche Grüße
Christoph Bautz, geschäftsführender Vorstand

PS: Klimapaketchen, Verzögerung beim Kohleausstieg, Windkraft-Blockade – bei den letzten Klima-Fehlschlägen zeigte die SPD immer auf die Union.[2] Jetzt ist die Partei stärkste Kraft und muss liefern: Sie darf Klima-Politik nicht bremsen. Darum senden wir am 22. Oktober ein deutliches Signal an Olaf Scholz und alle anderen Verhandler*innen. Bitte unterstützen Sie den Protest mit einer Spende.

Falls Sie das bevorzugen, können Sie auch direkt auf unser Aktionskonto überweisen:

Campact e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN DE19 2512 0510 6980 3116 71
BIC BFSWDE33HAN

[1]„Was Grüne und FDP eint – und was sie trennt”, Tagesschau Online, 27. September 2021

[2]„Das Klima entzweit die Koalition”, Frankfurter Allgemeine Zeitung Online, 29. April 2021