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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
was für bemerkenswerte Zeiten: Es sagt schon viel darüber aus, dass die Medienlandschaft gestern geradezu euphorisch reagierte, weil die USA wieder eine Regierung erhalten, von der erwartet wird, wie eine vernünftige Regierung zu arbeiten. Und dazu natürlich noch Corona: Die Forderungen aus der Mode- und Textilbranche werden immer lautstärker. Die Aktion “Rettet meinen Arbeitsplatz” will mit Petitionen und Briefen die Politik zum Handeln zwingen. Und nun fordern sogar die Hersteller, die Waren, die der Handel nicht absetzen kann, durch Steuergelder als erstattungsfähige Kosten ersetzen zu lassen. Wo soll das enden?
Aber wir haben heute auch gleich mehrere digitale Projekte in den News, die in die Zukunft weisen.
Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht
"Anyone who doesn’t do this will be fired", drohte bereits vor 20 Jahren Jeff Bezos seinen Mitarbeitern, wenn sie keine APIs bei der Entwicklung der Amazon-Services nutzen. Warum APIs die Grundlage für moderne Digitalisierungsprojekte – auch im Handel sind – erfahren Sie im Whitepaper "Öffne Dein Unternehmen".
Bei der Parfümeriekette Douglas reifen offenbar die Pläne, weitere Filialen zu schließen. 50 der 430 Filialen in Deutschland sollen zur Disposition stehen, europaweit sogar 500 Standorte abgebaut werden. Da dürfte natürlich Corona auch eine beträchtliche Rolle spielen. Eher aber noch das enorme Wachstum des Online-Geschäfts. So hatte Chefin Tina Müller ja Douglas auch bereits als Online-Händler mit Filialnetz charakterisiert. Und mögliche Börsenpläne stehen auch im Raum. Und an der Börse geht es bei den Kennzahlen eines Unternehmens ja auch immer um die Kostenseite.
So richtig absehbar ist es ja nicht, wann Messen wieder ohne Beschränkungen stattfinden können. Dazu ist noch zu wenig bekannt, wie sich Impfungen gegen das Coronavirus entwickeln und wie groß der Schutz eigentlich ist. Da ist es nur konsequent, wenn WMF, Hersteller von Haushalts-, Gastronomie- und Hotelleriewaren, einen virtuellen Showroom für seine professionellen Kaffeemaschinen eröffnet. Den virtuellen Raum kann jeder besuchen, um sich zu informieren. In der nächsten Zukunft sollen auch noch Live-Vorführungen und direkte Kontaktaufnahmen mit Beratern möglich sein.
In Berlin eröffnet DPD einen Mikro-Hub für die Zustellung von Sendungen im unmittelbaren Umfeld. Mit zwei Elektro-Schwerlasträdern des Berliner Startups ONO sowie weiteren Cargobikes werden die umliegenden Bezirke Friedrichshain, Prenzlauer Berg, Pankow und Lichtenberg lokal mit Paketen versorgt. Für das Unternehmen ist der Mikro-Hub ein Baustein in seiner Nachhaltigkeitsstrategie “DrivingChange”. Da der Hub von einem elektrisch betriebenen Auto beliefert wird, erfolgt die Zustellung der Pakete lokal vollständig emissionsfrei.
Nachdem das Kartellamt im Dezember grünes Licht für die Übernahme des Online-Getränkelieferdienstes Flaschenpost durch Oetker gegeben hatte, musste erwartungsgemäß die Frage beantwortet werden, was aus dem zur Oetker-Gruppe gehörenden Durstexpress werden solle. Die Antwort ist nun gefunden. Das neue Unternehmen wird einheitlich unter der Marke Flaschenpost auftreten. Auch die Gesamtlogistik wird auf Flaschenpost basieren. Parallel zu dieser Entscheidung gibt es aber wirtschaftlich weniger gute Meldungen von Oetker. Denn die zur Gruppe gehörende Radeberger Brauerei hat ein rabenschwarzes Jahr hinter sich. Da fragt sich Jochen Krisch, ob und wie lange die Oetker-Gruppe die für Flaschenpost notwendigen Investitionen aufbringen wird.
Im April soll im Design-Hotel Lux 11 in Berlin ein neuer hybrider Store eröffnen. Auf knapp 2.000 Quadratmetern bietet er mietbare Verkaufs- und Medienfläche für Fashion, Kosmetik oder Food. Direkt vor Ort können ausgewählte Stücke zum Anfassen und Ausprobieren angeboten werden. Weitere Produkte werden dann digital präsentiert, beispielsweise über Try-on-Spiegel. Hinter dem Konzept steckt der erfahrene Markenexperte Sebastian Retz, der bereits Leuchtturmprojekte für Tommy Hilfiger oder Mercedes Benz gestaltet hat.
An dieser Stelle ein kleiner Lektüre-Tipp: Was lässt sich aus dem Jahr 2020 für die Zukunft des Einkaufens lernen? Welche Trends werden in diesem Jahr (und darüber hinaus) eine Rolle spielen? Antworten darauf liefert das Trendbook der Agentur PudelsKern. Es liefert 15 Trends, die ihre Relevanz in den vergangenen Monaten bewiesen haben und zeigt als Verlinkung 90 Best Cases.
Wir hatten an dieser Stelle bereits über den erneuten Anlauf von US-Kette Staples berichtet, die den Mitbewerber Office Depot übernehmen will. Die Offerte wies Office Depot höflich aber bestimmt zurück. Allerdings zeigt sich das Unternehmen für andere Formen der Zusammenarbeit offen, beispielsweise einem Verkauf von Sparten oder der Gründung eines Joint Venture.
In Schweden sind gleich zwei neue Läden eröffnet worden, die ohne Personal auskommen – zumindest während der Öffnungszeiten, denn der Warenbestand muss natürlich aufgefüllt werden. In Gävle hat die Coop den ersten “Coop Mini” eröffnet. Der bietet auf 30 Quadratmetern ein Sortiment aus 400 verschiedenen trockenen, gekühlten und tiefgekühlten Lebensmittel. Gezahlt wird per App. Etwas kleiner ist der Store der Convenience-Kette Pressbyrån, die nach einem erfolgreichen Piloten in Stockholm jetzt einen weiteren Standort direkt neben der Westfield Mall of Scandinavia in Solna eröffnet hat. Dort ermitteln Kameras und Sensoren, was die Kund:innen aus den Regalen nehmen.
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