Drei Milliardäre und ein Känguru | Plus: Corona-Update
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Stimme
des Westens

Moritz Döbler

03. März 2020

Liebe Frau Do,

einige Wolkenkratzer in New York tragen den Namen des US-Präsidenten und Immobilienmilliardärs Donald Trump, aber einen Benko-Tower wird es dort nicht geben. Das hat der österreichische Immobilienmilliardär René Benko gestern Abend beim "Ständehaus Treff" klargestellt. Nicht sein Stil, obwohl ihm das markante Chrysler-Building in Manhattan gehört und er in den USA expandieren will. Für mich war es eine Premiere als Moderator der Veranstaltung, und es hat großen Spaß gemacht. Zum einen hat der erst 42-jährige Unternehmer seine Pläne für Karstadt/Kaufhof erläutert. Zum anderen finde ich es auch nach mehr als drei Jahrzehnten als Journalist spannend, mir über die Mächtigen in Wirtschaft und Politik aus der Nähe ein eigenes Bild machen zu dürfen. Ich möchte verstehen, wie sie wurden, was sie sind, und was sie antreibt. Bei Benko war ich besonders gespannt, weil er sich nur selten Fragen von Journalisten stellt (ich hatte ihn einmal vor gut acht Jahren telefonisch interviewt). Noch seltener gibt er Privates preis. Das war diesmal anders. Unsere Wirtschaftschefin Dr. Antje Höning hat das Gespräch live verfolgt und ihre Eindrücke aufgeschrieben.

Das Ständehaus war übrigens trotz der grassierenden Corona-Angst (die René Benko übertrieben findet) gut gefüllt, es wurde auch Desinfektionsmittel bereitgestellt – ums Händeschütteln kommt man ja nicht ganz herum. In unserem Live-Blog halten wir Sie weiterhin ständig über die Entwicklung auf dem Laufenden. Alle wichtigen Nachrichten über die Ausbreitung des Virus finden Sie fortlaufend dort. Gestern hat unterdessen das Robert-Koch-Institut die Bewertung des neuen Coronavirus als Gefahr für die Gesundheit der deutschen Bevölkerung leicht heraufgesetzt. Auch die Lage in der Wirtschaft bleibt angespannt, der DAX rutschte am Montag um einen weiteren Prozentpunkt ab. Und weil in vielen Apotheken und Supermärkten Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken ausverkauft sind, kommt es inzwischen sogar in Kliniken zu Diebstählen.

Heute ist Super Tuesday in den USA, also der Tag, an dem sich bei den Vorwahlen der Demokraten die Spreu vom Weizen trennen dürfte. Unser Washington-Korrespondent Frank Herrmann hat aufgeschrieben, wie dieser Tag abläuft und was zu erwarten ist. Einer der Kandidaten ist ein amerikanischer Kollege von René Benko, nämlich der Immobilienmilliardär Michael Bloomberg, der heute zum ersten Mal auf dem Wahlzettel steht. Ich verfolge die Bemühungen der Demokraten mit einem Hauch vom Mitleid. Bisher scheint mir – leider! – keiner der Kandidaten annähernd geeignet zu sein, Donald Trump so viel entgegenzusetzen, dass er aus dem Weißen Haus ausziehen muss.

Um wenigstens der Milliardärsdichte im heutigen Newsletter etwas entgegenzusetzen, möchte ich Sie auf ein kommunistisches Kängeru hinweisen, das die Herzen von Kindern und Erwachsenen nun auch im Kino erobern will. Die Rede ist von dem Film „Die Känguru-Chroniken“, der jetzt anläuft. Unser Rezensent Martin Schwickert ist zwar nicht begeistert: Der Film reiche nicht an das Buch heran. Das mag ich aber noch nicht so recht glauben: Die Hörbücher waren zu schön, am Wochenende habe ich die Vorschau im Kino gesehen und glaube, das wird ein Riesenspaß.

Hüpfen Sie fröhlich in den Tag, hoffentlich gesund und auf dem Weg zu Reichtum und Glück!

Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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