Drei Länder in Osteuropa sind über das Wochenende an die Urnen gegangen – mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Zwei der Wahlausgänge dürften die EU noch weiter beschäftigen. Verhältnismäßig unaufgeregt verlief die zweite Runde der litauischen Parlamentswahlen am Sonntag. Nach dem Sieg der Sozialdemokraten über die konservative Regierung hat die Europaabgeordnete Vilija Blinkeviciute nun beste Chancen, die zweite litauische Ministerpräsidentin in Folge zu werden. Für die EU ändert sich erstmal wenig: Die Außen- und Europapolitik liegt ähnlich wie in Frankreich beim Präsidenten. Mehr Kopfschmerzen bereitet das instabile Bulgarien, welches zum siebten Mal in vier Jahren wählte. Zuvor war die große Koalition aus Liberalen und Konservativen zerbrochen. Eine Neuwahl hatte unklare Mehrheitsverhältnisse hervorgebracht. Die konservative GERB von Ex-Ministerpräsident Bojko Borissow lag zwar am Sonntag wieder auf Siegeskurs, doch günstigere Mehrheiten scheinen unwahrscheinlich. EU-Beitrittskandidat Georgien wählte bereits am Samstag, begleitet von europäischen Sorgen über russische Einflussnahme und den autoritären Kurs der Regierungspartei Georgischer Traum. Auf den Sieg der Regierung folgten Manipulationsvorwürfe und Aufrufe zu Protesten von Opposition und Präsidentin. Dem Land stehen unruhige Tage bevor. Welche Erwartungen nun in Georgien an Europa gerichtet werden, lesen Sie hier. Mehr zum Wahlausgang in Bulgarien und Litauen gibt es hier und hier. |