Hallo Leser,

einen wunderschönen guten Morgen aus München. Die heutige Top-Meldung ist eigentlich alt. Denn dass die Drogeriekette Müller einen Online-Lieferdienst plant, war schon vor einem Jahr den Medien zu entnehmen. Das "Handelsblatt"-Interview von Günther Helm, der Erwin Müller als CEO nachfolgen soll, ist dennoch lesenswert. Warum? Weil der 41 Jahre alte Kronprinz dem 87 Jahre alten Unternehmenspatriarchen, der schon einige potenzielle Nachfolger verschlissen hat, mit viel Respekt begegnet, statt ihn als Verhinderer des Fortschritts zu diskreditieren. In der digitalen Welt ist das nicht mehr Usus, wie ein Kommentar des Frankfurter Personalberaters Heiner Thorborg im "manager magazin" über die Arroganz der digitalen Eliten zeigt: "An den schlechten Manieren vieler Hotshots, dem Mangel an Respekt und Loyalität, überhaupt der Abwesenheit von Werten, die über die auf dem eigenen Konto hinausgehen, waren in den berühmten "Goldfisch-Pools" (wie man vor 30 Jahren den hoffnungsfrohen Nachwuchs nannte) schon anstrengend. Daran hat sich nichts geändert, auch wenn sich die Goldfische heute 'digital nomads' nennen", schreibt Thorborg. Nun ist Günther Helm kein wirklicher digitaler Nomade, der Lieferdienst von Müller lässt auch noch immer auf sich warten - aber der Umgang zwischen Alt und Jung, der wirkt stimmig.

Viel Spaß beim Lesen der "Commerce Shots"!