Sturm im Wasserglas, oder mehr? Deutschland, Land der Barrer? Kaderreiter im Ballerwahn? Man weiß es nicht. Aber die Fragen stehen – wieder einmal – im Raum. Dass RTL sich mit Filmmaterial an die FN gewendet hat und diese, wohl nach zehnmonatigem Hin und Her, dann eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet hat, sind die einzigen wirklichen Fakten. Und dass RTL wenige Sekunden des Materials in Warendorf gezeigt hat, komplett unkenntlich gemacht, verpixelt. Das muss RTL so machen, sonst würde der Sender möglicherweise Persönlichkeitsrechte verletzen. Die FN wiederum ist nach vorne gestürmt, wohl um Tatkraft zu beweisen und sich nicht einmal mehr dem Vorwurf ausgesetzt zu sehen, immer nur zu reagieren. Also „Anzeige gegen Unbekannt” – nach zehn Monaten, weil man sicher gehen möchte, dass kein Tier gequält wird. Tja, wie soll man sagen? In zehn Monaten können viele Holzstangen an Pferdebeinen landen…Immerhin ist nun eine Kommission einberufen worden mit Sportlern, Tierärzten und Ethikern sowie Tierschützern. Barren/Touchieren ist also wieder auf der Agenda. Auch wenn RTL mittlerweile sagt, es werde keine Ausstrahlung der Bilder geben.
Vor 30 Jahren, genauer 1990, erschütterte die Barr-Affäre den Reitsport. Weil das schon lange her ist, haben wir ein Hintergrund-Dossier online gestellt. Lesen Sie, was damals abgelaufen ist. Dann weiß man, warum in Warendorf das Thema heute so viel Aktivität ausgelöst hat. Apropos Warendorf – schon mal bei den Bundeschampionaten die Springen an den ersten Tagen gesehen? An Fachleuten fürs „Touchieren“ scheint es nicht zu mangeln. Und dann gibt es da ja noch die Vorgänge im Landgestüt Warendorf... |