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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 08.11.2023 | Vereinzelte Regenschauer bei 7 bis 11°C. | ||
+ Tonnenweise Munition auf dem alten Flughafen Tegel gefunden + Koalition nimmt Kürzungen bei sozialen Trägern zurück + Dumping-Ausschreibungen für Berliner Schulessen + |
von Robert Ide |
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Guten Morgen, heute blättern wir zum Start zunächst nicht in der Zeitung, sondern im bunten Laub. Mehr als 35.000 Tonnen Herbstblätter werden Jahr für Jahr in Berlin auf Straßen und Wegen zusammengekehrt. Hinzu kommen die vielen Laubhaufen in Gärten und Wäldern, die Igeln und Kleintieren Schutz bieten. Was könnte Berlin sonst noch mit dem Laub anfangen, das die Stadt gerade farbenfroh verwandelt? „Auf jeden Fall wird daraus guter Kompost gemacht“, erzählt Daniel Affelt vom Umweltverband BUND am Checkpoint-Telefon. „Die Verbrennung zu Biogas bringt leider nicht so viel, da trockenes Laub kaum Gase bildet.“ So werden die Blätter zu unseren Füßen eben irgendwann Erde und ebnen uns unsere nächsten Wege. Die könnten uns spätestens am Wochenende in die herbstlich geschmückten Wälder führen. Lassen wir uns überrascheln, ob wir sogar noch ein paar Pilze finden. | |||
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Nicht mit dem Laubbläser, sondern mit dem Munitionsräumer wird auf dem ehemaligen Flughafen Tegel herumgefuhrwerkt. 25 Hektar Fläche wurden in den vergangenen zwei Jahren bereits beräumt. „Wir haben 18.000 Stück abgabepflichtiger Munition geborgen, das sind knapp 21 Tonnen; dazu jede Menge Munitionsschrott“, berichtet Constanze Döll von der Tegel Projekt GmbH auf Checkpoint-Anfrage. Typische Funde seien Granaten, Brandbomben und Nahkampfmittel aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, aber auch aus dem 19. Jahrhundert. Fast eine Viertelmillion Kubikmeter Erde wurde für die Bodenreinigung bereits umgepflügt. Und die Suche nach der Vergangenheit vor der Neuentwicklung des alten Flugplatzes zum Zukunftsquartier geht weiter. Zuerst wird das Gelände mit Metalldetektoren abgegrast, danach wird der Boden schichtweise abgetragen und untersucht. Gefundene Kampfmittel werden zum Sprengplatz Grunewald gebracht oder gleich vor Ort entschärft. Die anfallenden Erdhaufen lagern auf der ehemaligen südlichen Landebahn. „Kontaminierter Boden wird ordnungsgemäß entsorgt“, erzählt Döll. „Etwa die Hälfte des Bodens kann wiederverwendet werden.“ So kann Berlin in Tegel für immer am Boden bleiben. | |||
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Wir fliegen weiter zum BER, der in den Herbstferien seinen nächsten Realitäts-Check-in halbwegs bestanden hat. Etwa 1,2 Millionen Fluggäste flogen bei Berlin von Berlin weg oder nach Berlin hin, etwa 100.000 mehr als im Vorjahr. Der Flughafen in Schönefeld ächzt allerdings unter der Belastung, insbesondere die Sicherheitskontrollen ziehen sich laut Erlebnisberichten von Leserinnen und Lesern hin. Ab Anfang nächsten Jahres soll das besser werden, verspricht die Flughafengesellschaft auf Checkpoint-Anfrage. Dann will der Flughafen in Abstimmung mit der Bundespolizei die Steuerung der Sicherheitskontrollen selbst übernehmen – und damit „die Verantwortung der Kapazitätsplanung sowie für die eingesetzte Technik“. Ziel sei unter anderem, „die Wartezeiten weiter zu reduzieren“. Darauf werden viele lange gewartet haben. | |||
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Berlin muss sich oft selbst zu helfen wissen. Das wissen besonders jene Engagierte, die für wenig Geld anderen Menschen helfen, die in Not sind. So wie Tabea e.V., mit dem Vereinschefin Annette Dobroschke Kinder und Jugendlichen bei der Trauerbegleitung nach dem plötzlichen Tod ihrer Angehörigen beisteht. Wegen Mittelkürzungen musste sie die Einstellung ihrer Arbeit befürchten. Nach einem Bericht im Checkpoint vor sechs Wochen (nachzulesen hier) nahmen nun die Fraktionen von SPD und CDU in den Haushaltsberatungen die geplanten Kürzungen zurück. „Der Haushaltsentwurf der Senatsverwaltung mit Kürzungen bei den sozialen Trägern war weder gut noch richtig“, sagt SPD-Gesundheitsexpertin Bettina König am Checkpoint-Telefon. „Wir haben deshalb die Kürzungen für 120 soziale Träger zurückgenommen, darunter auch für den Verein Tabea.“ Auch die Caritas-Ambulanz am Zoo sowie Obdachlosenwohnungen für kranke Menschen werden entgegen ursprünglicher Pläne weiterhin unterstützt. „Die sozialen Träger leisten wichtige Arbeit für die Stadt und sind schon jetzt nicht überfinanziert“, sagt König, die sich darin auch mit der CDU-Fraktion einig weiß. Stattdessen werde nun im Gesundheitsetat an Verwaltungsaufgaben oder an Mitteln für Fitnessgeräte in Parks gespart. Da können sich Menschen im Zweifel besser selbst behelfen. | |||
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So, ein bisschen Unterhaltung soll ja hier auch sein. Deshalb spielte die Checkpoint-Band gestern Abend erstmals das Lied „Danke Kai“ bei der „Eat Berlin“ in der Bar jeder Vernunft. „Freunde haben schon mal für mich gesungen, aber es war noch nie so toll“, freute sich trotz manch ironischer Zeile der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Zudem bewarb er sich bei der ebenfalls anwesenden Adlon-Chefin Karina Ansos für den Test des bekannten hauseigenen Döners. Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt war eher interessiert an der Monatsmiete (geheim) und Taylor-Swift-Tickets (möglich), beides wurde nach Mitternacht an der Bar geklärt. Berlins Wildtierexperte Derk Ehlert erklärte gut gelaunt, warum er von Anfang an wusste, dass eine Löwin niemals ein Wildschwein sein kann. Vor dem vom Wein begleiteten Menü von Andreas Hillejan musste noch schnell das Checkpoint-Saxofon von Anke Myrrhe repariert werden – das erledigten spontan „Die Holzbläser“ am Prager Platz. Einfach köstlich, dieses Berlin! | |||
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