Düsseldorf & Farid Bang | CDU streitet über Dienstpflicht | Richtig gießen
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Stimme
des Westens

Moritz Döbler

23. Juli 2020

Liebe Frau Do,

Farid Bang? Das ist der Skandal-Rapper, über dessen Rolle in einem Video der Stadt sich Düsseldorf gerade erregt – und das zu Recht. OB Thomas Geisel hatte ihn rekrutiert, um für die Corona-Abstandsregeln zu werben. Maximilian Plück und Uwe-Jens Ruhnau zeichnen die Debatte nach. In einem Interview, das Sema Kouschkerian geführt hat, spricht der jüdische Rapper Ben Salomo über den Antisemitismus-Vorwurf gegen Farid Bang und kritisiert die Aktion: „eine Bankrotterklärung der Politiker“. Ein Porträt von Farid Bang hat Oliver Burwig geschrieben. In meinem Leitartikel sage ich, dass Geisels Ansatz eigentlich richtig war – auch wenn er sich den falschen Rapper gesucht hat. Aber machen Sie sich Ihr eigenes Bild.

Auch über die Idee einer allgemeinen Dienstpflicht lässt sich trefflich streiten. Und das macht die CDU. Die scheidende Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer zeigt sich schon länger angetan davon, und so könnte der Vorstoß im neuen Grundsatzprogramm der Partei verankert werden. Als Verteidigungsministerin hat sie jetzt schon mal einen neuen Freiwilligendienst bei der Bundeswehr vorgestellt. Kristina Dunz und Viktor Marinov zeichnen den Stand der Debatte nach. Meine Haltung ist klar, ich habe vor vier Monaten geschrieben, dass die Dienstpflicht zwar ein starker Eingriff in das Leben junger Menschen wäre. „Aber es wäre auch deren Chance, der Gesellschaft etwas zurückzugeben für das Ausmaß von Freiheit und Wohlstand, in das sie hinein geboren wurden.“

21 junge Menschen sind vor zehn Jahren bei der Loveparade in Duisburg in einer Massenpanik ums Leben gekommen. Gestern habe ich Sie auf ein Interview mit dem früheren Duisburger OB Adolf Sauerland hingewiesen, der seine Sicht der Dinge schilderte („Ich habe die Loveparade nie gewollt“). Heute stelle ich Ihnen Gabriele Müller vor, die damals ihren Sohn verloren hat – Christian Schwerdtfeger hat mit ihr über das Leben danach gesprochen. Damals war er bei der Katastrophe als unser Reporter dabei und schildert in einem weiteren, sehr persönlichen Text, was er erlebt hat. Wie der Staat reagiert hat und wie wenig den Menschen damit geholfen war, beschreibt Jörg Isringhaus in einer Analyse.

So bitter können wir nicht enden. Werfen Sie einen Blick auf Ihren Garten, Ihren Balkon oder ein Beet vor Ihrem Haus: Wächst und gedeiht alles? Wenn nicht, hilft an warmen und trockenen Sommertagen nur Wasser. Dagmar Haas-Pilwat sagt Ihnen, wie Sie richtig gießen und bewässern. Wenn Sie wie ich über keinen grünen Daumen verfügen, kommt hier Hilfe in der Not. Ich wünsche Ihnen einen Tag voller Lebensfreude.

Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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