Damian ist auf dem rechten Ohr taub. Seit er dreizehn Jahre alt ist, trägt er dort ein Cochlea Implantat und hört damit Signale, die für ihn wie Morsezeichen klingen: „Zz zt zzt zzzt zt“. In der ersten Zeit mit dem Implantat war alles ein großes Durcheinander: „Es hat einfach nur gesummt wie ein Computer“. Nach und nach, in der Regel dauert es ein bis zwei Jahre, hat er gelernt, den unterschiedlichen Signalen Inhalt zuzuordnen und zu verstehen. „Ab da war es eine Erleichterung.“
Ohne CI wäre für Damian „das Leben nicht ganz so schön.“ Er kann damit – wenn auch nicht perfekt – hören, hat weniger Stress und kann in größeren Gruppen unterwegs sein als vorher. Allerdings kann ein Cochlea Implantat einen Menschen verändern: „Mit mehr Informationen wächst auch deine Persönlichkeit.“
Die Nachteile seiner Hörbehinderung erlebt er vor allem im sozialen Bereich. Zum einen haben viele Leute Angst und wissen nicht, wie sie mit einem Schwerhörigen umgehen sollen. Zum anderen versteht er, trotz CI, einfach weniger – vor allem wenn viele Störgeräusche vorhanden sind oder er kein Lippenbild sieht: „Das heißt, ich muss nachfragen, sonst komme ich bei Gesprächen nicht mit oder kriege nicht mit, was zum Beispiel in einem Meeting wichtig ist.“ Die negativen Reaktionen der Mitmenschen reichen dann von Genervtheit bis zu Ignoranz: „Mir ist scheißegal, ob der nichts hört.“ Von seinen Mitmenschen wünscht er sich deshalb: „Einfach nur, dass die Leute verstehen, was ich für einen Nachteil habe.“
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