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Newsletter vom 4. Februar 2022 | |
| ECLAT 2022 - am fünften Festivaltag mit "Anonymen Bestattungen", Lecture-Performances, zwei Kammerkonzerten und einem Ausflug ins "Hyphemind" Das Programm von ECLAT 2022 am fünften Festivaltag bietet fünf Veranstaltungen in vollkommen unterschiedlichen Formaten. Eine zentrale Gemeinsamkeit gibt es jedoch: Es geht um die großen, existentiellen Themen, aus individueller wie aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive betrachtet. Der Tag beginnt mit einem mehrstündigen Projekt von Robin Hoffmann (11:45, Theaterhaus, T1). Unter dem Titel Anonyme Bestattungen hat er eine mehr als vier Stunden andauernde Musik für Kammerensemble geschrieben, "die Ich-fern ist, die hinter die Empfindsamkeit zurücktritt, um Raum für das Empfinden zu lassen". Dabei - und das ist Robin Hoffmann ein großes Anliegen - soll dies eine Musik sein "für Bestattungen - im Gedenken an diejenigen, die sich der Erinnerung entzogen haben. Keine Musik, die Trauer ausdrückt, keine Musik, die Stimmungen erzeugt oder verstärkt". Man kann sich der Dauer dieser Musik vollständig aussetzen. Es ist aber auch möglich, jederzeit den Saal zu betreten und wieder zu verlassen. Gewissermaßen als Prolog zu diesem Mehrstünder, erklingt eingangs Figura von Isabel Mundry für zwei Trompeten. Die Solisten sind Marco Blaauw und Markus Schwind sowie die Musiker von Ensemble Ascolta. Parallel hierzu gibt das zweiteilige Projekt Practises of Subordination Einblicke in die totalitären Strukturen in Belarus und die Folgen für die Bürger:innen des Landes: Sergey Shabohin (Teil 1: 14:30), hat Teile seines 90-minütigen Films für eine Live-Performance extrahiert, die Christoph Ogiermann mit seinen Kompositionen reflektiert und kommentiert. Die Kunsthistorikerin Lena Prents führt zuvor in die Arbeit Shabohins ein. In Teil 2 mit dem Subtitel Musik für die Toten und Auferstandenen nach dem gleichnamigen Gedichtband der belarusischen Dichterin Valzhyna Mort antwortet die Composer-Performerin Oxana Omelchuk auf musikalischer Ebene. Der Büchner-Preisträger Jan Wagner spricht mit Valzhyna Mort (live aus Rom zugeschaltet) über Dichtung und Musik (16:00, MDJ, P1). Nach soviel existentieller Wucht geht es am frühen Abend wieder ins rein Musikalische zurück unter der Überschrift Zurück in der Zukunft. Fünf Komponist:innen haben Werke für retro-futuristische elektronische Instrumente geschrieben. Exemplarisch für den dennoch optimistischen Blick zurück in die Zukunft mag Fail again von Milica Djordjević stehen - eine Komposition, die das wiederholte und bessere Scheitern zum Thema hat (18:00, Theaterhaus,T3). Nach diesem Konzert wird sich dann der sprichwörtliche Vorhang heben für das Musiktheater HYPHEMIND von Andreas Eduardo Frank (Komposition) und Matthias Rebstock (Text, Regie) sowie Sabine Hilscher (Bühne, Kostüm, Grafik). Dass nicht nur der Komponist genannt wird, hat gute Gründe - HYPHEMIND wurde gemeinsam als hybrides Musiktheater entwickelt, das vordergründig als Expedition in die skurrile Welt der Pilze verstanden werden kann, sich bei näherem Hinsehen allerdings als ein Diskurs über lebenserhaltende Symbiosen und Netzwerk-Strukturen entpuppt, in dem jede Menge Strategien zur Überwindung der Krisen des Anthropozäns durchgespielt werden. Ausführende sind die Neuen Vocalsolisten. Das Kommunikations- und Motiondesign wurde von alisch berlec hönow entwickelt (20:00, Theaterhaus, T2) Der Festivaltag endet mit Poème Maudit, einem szenografischen Konzert (22:00, Theaterhaus,Sporthalle), von und mit Arturo Fuentes über "die dunkle Psychologie einer Figur" aus Arthur Rimbauds gleichnamigem Gedicht. Der Solist wird begleitet vom Aleph Gitarrenquartett, dem Jugend-Gitarrenorchester Baden-Württemberg sowie Alice Crepaz-Fuentes (Stimme). Tickets für die Konzerte im Theaterhaus Stuttgart Tickets für die Konzerte im Live-Stream Umfassende Informationen zum Festival unter ECLAT Hybrid wird |
| Ausführliche Informationen zu allen Konzerten der Neuen Vocalsolisten und sonstigen Terminen von Musik der Jahrhunderte finden Sie unter: www.mdjstuttgart.de Musik der Jahrhunderte wird gefördert von der Stadt Stuttgart und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Dies ist ein Service von Musik der Jahrhunderte. Sie haben den Newsletter mit der Mailadresse newsletter@newslettercollector.com abonniert. Wenn Sie das Abonnement kündigen wollen, klicken Sie bitte hier. |
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