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Arbeitgeber und Gewerkschaften sind sich ausnahmsweise mal einig: Bei der Bewältigung der Inflation müssen weitere staatliche Hilfen her. Das ist eines der Ergebnisse der "konzertierten Aktion" unter Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), die aber nicht ein einmaliges Treffen gewesen sein soll, sondern ein mehrmonatiger Prozess. Konkrete Ergebnisse wird es wohl erst im Herbst geben. Doch auch wenn uns Preiserhöhungen noch lange begleiten werden - viele Menschen dürften aufatmen, dass Aldi nun die Preise für Fleisch senkt, siehe unsere News von heute.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

Edeka als Discounter, Netto mit Drogerie-Kampagne, Aldi senkt Preis für Fleisch

Obwohl die "gefühlte Inflation" laut der Deka Bank mittlerweile bei 18 Prozent liegt, geht die Werbung vieler Unternehmen aktuell an den Menschen vorbei, wie Marketing-Experte Thomas Koch in einer Kolumne für die "Wirtschaftswoche" moniert. Denn die meiste Werbung zeichnet noch immer ein rosiges Bild der Welt, obwohl die Verbraucher*innen massiv mit steigenden Kosten zu kämpfen haben. Einzig Edeka hat seine Werbekampagnen angepasst und gibt sich plötzlich als Discounter, wie Koch lobt. Denn war der Begriff Discounter in der Markenwelt von Edeka einst mit einem Makel behaftet, überrascht das Unternehmen nun mit dem Slogan "In jedem Edeka steckt ein Discounter!", siehe zum Beispiel in diesem Werbespot. Für Inhaber der DeutschlandCard hat Edeka zudem die Aktion "Inflations-Stopp" gestartet, die noch bis zum 31. August "eingefrorene Preise" garantiert.

Unterdessen zeigt wiederum die Edeka-Tochter Netto in einer neuen Kampagne, dass in ihr mehr steckt als nur ein Lebensmitteldiscounter: Vielmehr positioniert sich Netto nun als One-Stop-Shop, bei dem Kund*innen auch mehr als 1.000 Drogerie-Artikel zum Discount-Preis kaufen können. "Viele unserer Kundinnen und Kunden möchten ihren Einkauf effizienter gestalten. Daher kommunizieren wir in unserer Drogerie-Kampagne auf verschiedenen Kanälen, dass sie sich bei uns den Umweg zu Fachgeschäften sparen können", sagt Christina Stylianou, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei Netto Marken-Discount, in einem Artikel von "W&V".

In den vergangenen Monaten kannten die Lebensmittelpreise nur eine Richtung: nach oben. Doch bei den Preisen für Fleisch und Wurst scheint es nun eine Trendwende zu geben, wie Spiegel Online schreibt: Aldi hat die Preise für zahlreiche Frischfleischprodukte gesenkt und gibt damit sinkende Einkaufspreise an die Kund*innen weiter. Der Preis für 500 Gramm gemischtes Hackfleisch sank bei Aldi von 4,59 Euro auf 3,99 Euro. Bratwurst vom Schwein in der 400 Gramm-Packung verbilligte sich von 3,49 auf 2,99 Euro. Auch Edeka und Netto kündigten entsprechende Preissenkungen bei Fleischprodukten an.

Amazon mit 56 Prozent Marktanteil, DHL mit Großinvestition in Großbritannien

Beeindruckende 56 Prozent des gesamten E-Commerce-Umsatzes in Deutschland wurden vergangenes Jahr über Amazon generiert, so eine neue Analyse von Fostec & Company. Demnach wurden zuletzt 47,41 Millarden Euro über Amazon.de umgesetzt, wovon 20,86 Milliarden Euro auf Amazons eigenes Handelsgeschäft entfielen sowie 26,55 Milliarden Euro auf die Umsätze der Marktplatz-Händler*innen. Noch 2015 hatte Amazon.de nur einen Anteil von 46 Prozent am deutschen E-Commerce, seitdem ist der Wert also um zehn Prozentpunkte gestiegen.

Die Deutsche Post DHL will vom Boom des E-Commerce in Großbritannien profitieren und hat nun eine Investition von 560 Millionen Euro in sein britisches E-Commerce-Geschäft angekündigt. Fast die Hälfte der Investitionssumme wird in einen neuen Hub mit einer Gesamtfläche von 25.000 Quadratmetern in der Nähe des Flughafens Coventry fließen (siehe Bild). Die neue Anlage wird über 500.000 Sendungen pro Tag abwickeln können. Außerdem investitiert DHL in zehn neue Abhol- und Zustelldepots in Großbritannien und will 20 bestehende Standorte erweitern. Zudem fließt eine große Summe in die Modernisierung der Flotte des Unternehmens, die künftig stärker auf Elektroantriebe und alternative Kraftstoffe setzen soll.

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Negative Außenhandelsbilanz, NFT-Hype ebbt ab, Möbel aus dem Metaverse

Erstmals seit 2008 haben deutsche Firmen in einem Monat wieder mehr exportiert als importiert: Die Außenhandelsbilanz war im Mai negativ und lag bei minus 0,9 Milliarde Euro. Die Exporte schrumpften um 0,5 Prozent auf 125,8 Milliarden Euro, während die Die Einfuhren nach Deutschland im gleichen Zeitraum um 2,7 Prozent auf 126,7 Milliarden Euro zulegten. Der Rückgang hänge mit Angebotsengpässen zusammen, sagte Volkswirt David Kohl gegenüber tagesschau24. Die Nachfrage sei robust, aber die Unternehmen könnten nicht in allen Bereichen liefern, da die Produktmengen etwa wegen Lieferengpässen geringer ausfielen, so der Experte.


Blick in den NFT-Marktplatz OpenSea (Bild: OpenSea)

Nicht nur der Markt für Kryptowährungen hat aktuell zu kämpfen, sondern auch der Hype um NFTs ebbt ab: Laut dem Marktforscher Chainalysis beliefen sich die Verkäufe von NFTs, also digitalen Sammlerstücken, im Juni auf weltweit nur noch etwas mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz, was ein 12-Monats-Tief darstellt. Noch im Januar hatte der NFT-Markt ein Monatshoch von 12,6 Milliarden Dollar erreicht und wurde so auch für Händler immer spannender. Chainalysis sieht beim Absturz des NFT-Marktes einen Zusammenhang mit dem Absturz von Kryptowährungen.

Die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt verschimmen immer mehr - auch was Vorlieben bei der Inneneinrichtung angeht. Und so gibt es mittlerweile erste reale Möbel, die nach einem virtuellen Vorbild gefertigt wurden wie etwa ein Blütenblätter-Sessel von den Designer*innen Júlia Esqué und Andrés Reisinger. Benetton wiederum hat dieses Frühjahr das Design seines Online-Shops im Metaverse als Vorlage für ein reales Geschäft in Mailand genommen - und den Laden rosa gestaltet. "Wir kreieren dasselbe emotionale Ökosystem im physischen Einzelhandel, wie es im virtuellen Laden im Metaverse zur Verfügung steht", sagt der Vorstandsvorsitzende Massimo Renon in einem Artikel der "Süddeutschen Zeitung".

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