20. Mai 2017
Liebe Frau Do,
es ist erst ein paar Jahre her, da wurde Hannelore Kraft als heimliche Parteichefin der SPD portraitiert, unangefochten und beliebt im Land, respektiert im Bund. Die Grünen gewannen im Südwesten ihr erstes Ministerpräsidentenamt, und die FDP war eine „stinkende Leiche“, wie es der heutige Vorsitzende Christian Lindner rückblickend formulierte. Nun starten CDU und FDP am Dienstag Koalitionsverhandlungen über eine Regierung in NRW, die Grünen bangen um ihr Profil, und die SPD stellt sich in ihrem größten Landesverband neu auf. Nichts scheint in der politischen Republik mehr von Dauer.
Frank Stauss ist Chef der Werbeagentur Butter und ein Freund der Sozialdemokratie. In 16 Wahlkämpfen beriet der Profi für Botschaften und Slogans die SPD, darunter Hannelore Kraft bei den Wahlen 2010 und 2012, Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz 2016 und Gerhard Schröder 2005. In seinem spannenden Gastbeitrag für unsere Redaktion analysiert er die Niederlage von Rot-Grün bei der Landtagswahl. Seine überraschende Erkenntnis: NRW war noch nie das „Stammland“ für die SPD. Und die Medien sind doch nicht an allem schuld.
Kirsten Bialdiga und Detlev Hüwel bringen sie auf den neuesten Stand, wie die SPD personell ins Rennen als größte Oppositionspartei gehen will und was CDU und FDP demnächst vorhaben.
Noch knapp sechs Wochen, dann rollt das größte Radspektakel der Welt an unseren Vorgärten vorbei. Die Tour de France in Düsseldorf, Neuss und Gladbach wird Millionen an den Straßenrand locken. Einen besonderen Vorgeschmack auf das Radrennen gibt die Foto-Ausstellung „Mythos Tour“ im NRW-Forum. Beeindruckende Landschaftsbilder, Momentaufnahmen erschöpfter Radler auf der Bergetappe am Mont Blanc oder ein Foto eines Beutels Eigenblut. Hier sehen Sie, was die Tour im Guten wie im Schlechten so faszinierend macht. Klas Libuda hat sich die Ausstellung schon angeschaut.
Herzlichst,
Ihr