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die USA und Großbritannien haben einen Handelspakt abgeschlossen – über den die US-Autoindustrie gar nicht glücklich ist. Der Grund: Für 100.000 britische Autos sinkt der Einfuhrzoll von 25 auf zehn Prozent. Der Branchenverband AAPC, der die Autohersteller Ford, General Motors und Stellantis vertritt, sieht laut der Deutschen Presse-Agentur die eigene Industrie benachteiligt. Zwar sind aktuell einige Automobil-Komponenten die aus Mexiko und Kanada in die USA importiert werden von Zöllen befreit – das wird sich aber im Laufe der Zeit ändern. Dann, so argumentiert der Verband, werde es billiger sein, ein britisches Auto in die USA zu bringen, als ein Fahrzeug aus Kanada oder Mexiko, das zur Hälfte aus US-Teilen besteht. US-Handelsminister Howard Lutnick hatte dagegen argumentiert, dass 100.000 Fahrzeuge nur einen kleinen Teil des US-Automarkts ausmachten – für britische Hersteller wie Rolls-Royce, Bentley und Jaguar Land Rover aber eine relevante Menge seien. Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz hat in der Zwischenzeit den US-Präsidenten nach Deutschland eingeladen. Wie aus Medien zu erfahren ist, wollen beide Seiten „die Handelsstreitigkeiten schnell beilegen“. Dabei ist der Inhalt fast weniger wichtig als dass endlich wieder Klarheit darüber herrscht, womit Unternehmen rechnen können. BMW sieht die Lage aktuell noch optimistisch, bestätigte seine Jahresprognose und geht davon aus, „dass die aktuellen Erhöhungen teilweise temporärer Natur sein werden“. Insgesamt sieht es die Branche aber wohl eher wie Bosch-Chef Stefan Hartung: „Das Jahr wird extrem schwierig in der Vorhersage“, sagte er bei der Bilanzpressekonferenz des Zulieferers. Er rechnet erst „spät in der zweiten Jahreshälfte“ mit mehr Klarheit. Die neue Situation werde dann aber auf jeden Fall anders sein als zuvor – und für Mehrkosten sorgen. Ob das gut ausgehe, sei unsicher. Gut lief es dagegen im April für Volkswagen in Deutschland: Laut Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes dominierte der Konzern im deutschen Elektroautomarkt die Zulassungszahlen. Die Kernmarke lag mit 9.725 neu zugelassenen reinen Elektroautos weit vor der Konkurrenz – der Konzern holt sich zudem die Plätze Zwei, Vier und Fünf. Ein Highlight für mich war in der vergangenen Woche die Ankündigung des US-Unternehmens Aurora, den ersten wirklich fahrerlosen Truck auf der Straße zu haben. Auf knapp 400 Kilometern fährt der Truck von Logistikhof zu Logistikhof und passiert dabei auch Engstellen und Staus problemlos, wie ein Video mit Fahrerperspektive zeigt. Keine Angst, es ist ein Zeitraffervideo. MAN und weitere deutsche Unternehmen sind mit einem erfolgreich abgeschlossenen Projekt fast so weit. Viel Vergnügen bei der Lektüre unserer fünf meistgelesenen Artikel der vergangenen Woche – und ein schönes Wochenende! P.S.: Kommende Woche Mittwoch und Donnerstag findet unser Smart Factory Day in Landshut statt. Mitmachen, wird gut! |
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