Josef Janning über eine Europa-Initiative aus Deutschland ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌
 
 
Webversion lesen Berlin  |  22. Mai 2024
 
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Deutschland muss den Impuls für die Selbstbehauptung Europas setzen

Josef JanningSenior Associate Fellow

WORUM ES GEHT: Europa erlebt eine Zeitenwende, in der seine Sicherheit, Prosperität und politische Entscheidungsfreiheit gefährdet sind. Großmachtansprüche und Expansionsstreben stellen die regel- und wertbasierte internationale Ordnung infrage. Zwar finden die Europäer in akuten Konfliktlagen zu gemeinsamem Handeln, doch ihre grundsätzliche Handlungsfähigkeit wächst nicht mit. Es fehlt an strategischer Initiative, die vor allem von Staaten wie Deutschland und Frankreich, ohne die substanzieller Wandel nicht zustande kommt, ausgehen müsste. Die deutsche Politik bevorzugt jedoch, unter dem Druck der Verhältnisse, kleine Schritte anstelle einer Zukunftsstrategie.

WAS AUF DEM SPIEL STEHT: Ohne die Verstärkung europäischer Handlungsfähigkeit bleiben die Europäer gefährlich abhängig von den Entscheidungen anderer — der aggressiven Machtentfaltung Russlands, der wirtschaftlichen Dominanz Chinas oder den allianzpolitischen Entscheidungen in Washington. Europa droht zum Objekt von Großmachtpolitik zu werden, das selbst keine globale Gestaltungskraft hat und unter wachsendem Druck von außen an den zentrifugalen Tendenzen in seinem Innern zerbricht. Damit zerbräche der wichtigste und produktivste Handlungsrahmen deutscher Außenpolitik.

WAS ZU TUN IST: Für die Bundesregierung gilt es, eine strategisch kalkulierte deutsche Europa-Initiative ins Leben zu rufen. Kein anderes EU-Land – außer Frankreich – verfügt über die nötigen Ressourcen und Position. Die Verantwortlichen in Berlin müssen die großen Entscheidungsalternativen durchdenken und Handlungskonzepte entwickeln. Wenn tiefere Integration in der EU nicht gelingt, muss die deutsche Politik Alternativen vorantreiben. Dies könnte eine Initiative zur Bildung einer politischen Union innerhalb der EU sein, gegebenenfalls getrieben durch eine deutsch-französische Union. Auch bi- und multilaterale strategische Initiativen müssen in Betracht gezogen werden — etwa eine deutsch-polnische Initiative zur gemeinsamen Landesverteidigung, die alle Staaten der europäischen Ostflanke zur Mitwirkung einlädt. Fest steht: Deutschland muss dringend den Impuls für die Selbstbehauptung Europas setzen.

Lesen Sie zum Thema auch den nachfolgenden Kommentar von Josef Janning Your Turn, Berlin: A German Strategy for Europe“

 
Abbildung: Josef Janning
Publikationen
 
 
German Chancellor Olaf Scholz
 
 

DGAP-Kommentar von Josef Janning

 
 
 
 
 

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Speakers: Benjamin Haddad, Member of the Assemblée National (Renaissance), member of its Foreign Affairs and European Affairs Committees; Jeanette Süß, Research Fellow, Franco-German Relations, Institut français des relations internationales (ifri); Jacob Ross, Research Fellow, France/Franco-German Relations, DGAP

Chair: Henning Hoff, Executive Editor of Internationale Politik Quarterly

 
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Gäste: Commander Rachael Gosnell, Military Professor in Strategic Security Studies, George C. Marshall European Center for Security Studies; Ionela Maria Ciolan, Research Officer, Wilfried Martens Centre for European Studies; Torben Schütz, Associate Fellow, Zentrum für Sicherheit und Verteidigung, DGAP

 
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Der Sylke-Tempel-Essaypreis wird 2024 erneut von der Zeitschrift Internationale Politik (IP) und dem Netzwerk Women in International Security Deutschland (WIIS.de) ausgeschrieben. Die Ausschreibung richtet sich an Frauen unter 35 Jahren. Die Fragestellung dieses Jahr: Wie sieht Deutschland seinen Platz in der Welt? Worin bestehen seine Interessen in einem veränderten internationalen Umfeld? Textlänge: 15.000–20.000 Zeichen. ​

 
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