Ein großer Geistlicher geht
Liebe Frau Do, ich habe Kardinal Lehmann nur zwei Mal persönlich getroffen. Aber diese Treffen waren beeindruckend. Sein Charme, seine Lebensfreude, seine fröhliche Geistlichkeit und seine intellektuelle Schärfe waren außergewöhnlich. Das Lachen des Mainzer Bischofs war ansteckend. Als Person verkörperte Lehmann das, was die Botschaft der
szmtag

12. März 2018

Liebe Frau Do,

ich habe Kardinal Lehmann nur zwei Mal persönlich getroffen. Aber diese Treffen waren beeindruckend. Sein Charme, seine Lebensfreude, seine fröhliche Geistlichkeit und seine intellektuelle Schärfe waren außergewöhnlich. Das Lachen des Mainzer Bischofs war ansteckend. Als Person verkörperte Lehmann das, was die Botschaft der katholischen Kirche im Kern so attraktiv macht (oder besser: machen könnte): die unbändige Liebe zu den Menschen. Der 1936 als Kind einer Volksschullehrerin und eines Buchhändlers in Sigmaringen geborene Lehmann war ein Botschafter des Glaubens, wie ihn sich so viele Katholiken wünschen. Kein Dogmatiker, vielmehr ein Reformer. Ein fröhlicher Geistlicher, der das Gespräch und das Zuhören schätzte. Er hielt die Idee des Zweiten Vatikanischen Konzils hoch, das er als junger Theologe selbst erlebt hatte. Er eckte bei den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. an, wenn er Stillstand oder gar Rückschritt vermutete. Ein Geistlicher, der Menschen klarmachen konnte, warum ein Leben ohne Gott traurig und leer ist. Nun ist Kardinal Lehmann im Alter von nur 81 Jahren gestorben. Die katholische Kirche in Deutschland verliert ihren bedeutendsten Vertreter. Die Menschen verlieren ihren besten Seelsorger. Lothar Schröder würdigt den Bischof.

Die Konsolidierung in der Energiebranche erreicht ihren Höhepunkt. Der Düsseldorfer Energieversorger Eon schluckt wesentliche Teile der RWE-Tochter Innogy und konzentriert sich künftig auf das Geschäft mit den Verteilnetzen. RWE behält die Stromproduktion durch erneuerbare Energien und übernimmt im Gegenzug auch diesen Bereich von Eon. Der erst 2016 entstandene Konzern Innogy ist schon wieder Geschichte. Antje Höning erklärt den Megadeal, für den sich auch die Kartellämter interessieren dürften. 

Heute holt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seinen Antrittsbesuch in unserem schönen Land nach, den er wegen des Abbruchs der Jamaika-Verhandlungen verschoben hatte. Er wird sich ins Goldene Buch der Stadt Düsseldorf eintragen, den Landtag besuchen und sich bei der RWTH Aachen über Elektromobilität informieren. Morgen geht es in die Brennpunktviertel, in Duisburg-Marxloh besucht er eine Schule, bei der der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund bei 95 Prozent liegt. Außerdem trifft das Staatsoberhaupt heute Nachmittag bei uns in der Rheinischen Post mit jungen Journalisten und Auszubildenden aus der Medienbranche zusammen. Thema der Diskussion: die Zukunft der Demokratie. Haben Sie noch eine spannende Frage an den Bundespräsidenten? Schreiben Sie mir an chefredakteur@rheinische-post.de.

Herzlichst,

Ihr

Michael Bröcker

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