Ein Konservativer im Weinberg des Herrn
Liebe Frau Do, es sind nicht so viele, die mit stolz geschwellter Brust von sich behaupten: "Ich bin ein Konservativer." Der langjährige Kölner Erzbischof Joachim Meisner war so einer. Ein Klerikaler wie aus dem vatikanischen Lehrbuch. Klar in seiner Treue zu den Traditionen, hart in seinem Urteil über Reformer, die dem Zeitgeist frönen. Als
szmtag

6. Juli 2017

Liebe Frau Do,

es sind nicht so viele, die mit stolz geschwellter Brust von sich behaupten: "Ich bin ein Konservativer." Der langjährige Kölner Erzbischof Joachim Meisner war so einer. Ein Klerikaler wie aus dem vatikanischen Lehrbuch. Klar in seiner Treue zu den Traditionen, hart in seinem Urteil über Reformer, die dem Zeitgeist frönen. Als "Widerstandskämpfer Gottes" hat er sich bezeichnet. Frauen in Priesterämtern? "Unsinn!" Papst Johannes Paul II. war sein Förderer. Die Wahl Ratzingers zum Papst bezeichnete Meisner als "Wunder". Er war beseelt. Den liberalen Franziskus betrachtete er wohl als Fehlbesetzung. 1933 wurde Meisner in Breslau geboren, er wuchs in Thüringen auf. 1989 schickte der Papst ihn gegen den Willen der Kölner an die Spitze des wichtigen Erzbistums im katholischen, aber auch liberalen Rheinland. Meisner eckte an, polarisierte. Er verglich Befürworter von Embryonalforschung mit dem biblischen König Herodes, der den Kindermord von Bethlehem anordnete. Er nannte Abtreibung und Holocaust, Nazis und Atheisten in einem Atemzug. Im Zweifel stets für die reine Lehre. Dennoch konnte Meisner zugewandt, fröhlich und gewinnend sein. Lothar Schröder hat ihn oft getroffen. Er blickt zurück auf den mit 83 Jahren verstorbenen Kirchenmann. 

Im Frühjahr 2016 hätte es eigentlich zur Tragödie in der Düsseldorfer Altstadt kommen sollen: Ein Terrorkommando sollte dort im Auftrag des "Islamischen Staats“ ein Blutbad anrichten. Der Hauptangeklagte Saleh A. steht seit gestern vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf und berichtete, wie er zum IS gekommen ist, wie er als Flüchtling getarnt über die Balkanroute einreiste, wie er den Anschlag vorbereitete – und sich dann doch entschied, zur Polizei zu gehen und zu gestehen. Saleh A. wollte nicht, dass seine Tochter einen Terroristen zum Vater hat. Christian Schwerdtfeger berichtet.

Ganz großer Bahnhof für zwei Pandas: Weite Teile des Berliner Zoos waren gestern abgesperrt, als Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Präsident Xi Jingping die beiden Pandabären "Träumchen“ und "Schätzchen“ begrüßten. Der Chinese wünschte sich, dass die Bären "die  Freundschaft zwischen den Ländern vertiefen“, Kanzlerin Merkel sagte, die Tiere stünden symbolisch für die Beziehung beider Länder. Die Pandas setzte das alles offensichtlich nicht unter Druck – sie fraßen sich ganz in Ruhe durch ihren Bambus. Henning Rasche berichtet aus dem Berliner Zoo.

Herzlichst,

Ihr

Michael Bröcker

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