Ausgabe vom 15.03.2018

Ein kurzfristiges Tradingszenario für den DAX

Ein kurzfristiges Tradingszenario für den DAX
von Sven Weisenhaus

Kurz nachdem am vergangenen Dienstag der Versand der Börse-Intern (üblicherweise um 18:00 Uhr) gestartet war, ging bereits eine E-Mail ein, in der ein Leser die Ausgabe als nicht mehr „up to date“ bezeichnete. Und diese Reaktion war durchaus verständlich. Denn in der DAX-Analyse hatte ich geschrieben, dass spannende Bewegungen im deutschen Leitindex derzeit nur mit der Lupe zu finden seien. Doch schon ab 16:00 Uhr hatte sich im DAX eine Abwärtsbewegung beschleunigt.

Dazu ist anzumerken, dass die Erstellung der täglichen Börse-Intern natürlich einige Zeit beansprucht und die jeweilige Marktanalyse daher schon einige Zeit vor dem Versandtermin um 18:00 Uhr geschrieben wird. Insofern kann es im Einzelfall sein, dass bei plötzlichen Marktbewegungen die eine oder andere Passagen am späteren Abend schon überholt ist.

Kursverluste vom Dienstag waren unbedeutend

Betrachtet man aber den DAX aus heutiger Sicht, dann hat auch die Abwärtsbewegung von vorgestern keine spannende Kursveränderung hervorgebracht. Im (folgenden) Target-Trend-Chart ist die Tageskerze von Dienstag (roter Pfeil) nur eine unbedeutende unter vielen. Der DAX befindet sich nach wie vor innerhalb des hellblauen Rechtecks ein gutes Stück von der wichtigen Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten entfernt.

DAX - Target-Trend-Analyse

Im (folgenden) Stundenchart zeigt sich, dass der DAX lediglich knapp 50 % der Aufwärtsbewegung seit Anfang März korrigiert hat (grüner Pfeil). Damit hat der Index eine Normalkorrektur vollzogen und befand sich wieder im Zentrum der Seitwärtsbewegung, die schon seit über einem Monat anhält.

DAX - Seitwärtsbewegung

Und mit Blick auf den (folgenden) 5-Minuten-Chart zeigt sich, dass selbst durch die beschleunigte Abwärtsbewegung keine nachhaltig bearishe Wirkung des zuvor gebrochenen Bear-Keil entstand. Denn seit der Normalkorrektur tendieren die Kurse schon wieder in relativ engen Bahnen leicht aufwärts (grüner Trendanal). Dabei wurden mehr als 61,80 % der Abwärtsbewegung aufgeholt (schwarze Linien = Fibonacci-Marken.

DAX - kurzfristige Chartanalyse

Von einer „spannenden“ Kursbewegung kann man also aus heutiger Sicht nach wie vor nicht sprechen. Allerdings kann man von einer charttechnisch „interessanten“ Kursentwicklung sprechen. Denn aus der aktuellen Situation lassen sich Kursprognosen und ein Tradingszenario ableiten:

Ein kurzfristiges Tradingszenario

Solange der DAX unterhalb des Hochs vom vergangenen Dienstag und innerhalb des aktuellen Aufwärtstrendkanals (grün) bleibt, könnte sich dieser noch als Flagge im begonnenen Abwärtstrend herausstellen. Und wenn dieser Trendkanal tatsächlich auf der Unterseite gebrochen wird, könnte eine zweite Abwärtswelle den DAX bis an das untere Ende der übergeordneten Seitwärtsbewegung führen.

Aber dieses Szenario ist natürlich nur für kurzfristige Trader (zum Beispiel im „Target-Trend-CFD“) interessant. Denn wir reden hier von einem Kurspotential von ca. 250 Punkten (von der unteren Aufwärtstrendkanallinie bis zur unteren Linie des gelben Rechtecks). Für längerfristige Trader, Anleger oder Investoren sind solche Handelsspannen eher uninteressant. Für sie sind die Kursbewegungen innerhalb der Seitwärtsbewegung nur ein nutzloses „Rauschen“ des Marktes.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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