Liebe/r Leser/in, in Berlin starben am Freitag drei Erwachsene und ein dreijähriges Kind an einer Straßenkreuzung, weil ein SUV ungebremst in die Gruppe fuhr. Ein grauenvolles Unglück, dessen genaue Umstände derzeit noch aufgeklärt werden. Momentan sieht es so aus, als habe der Fahrer aufgrund gesundheitlicher Probleme die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Ich wohne selbst nur wenige Ecken weiter, fahre täglich an der Stelle vorbei und habe dort am Wochenende eine Blume niedergelegt. Auch mein Kind hätte unter den Opfern sein können, die Unfallstelle liegt auf seinem Schulweg.
In die Trauer am Wochenende mischten sich bald Stimmen, die den Unfall zum Anlass für politische Konsequenzen nehmen wollten: „Stadt-Geländewagen töten nicht nur in Berlin!“, begann die Deutsche Umwelthilfe auf Twitter ihren Feldzug gegen die Fahrzeuggattung, sekundiert von Grünen-Politiker Stephan von Dassel: „Solche panzerähnlichen Autos gehören nicht in die Stadt!“, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst.
SUV genannte Geländewagen sind Umweltschützern seit Jahren ein Dorn im Auge, insbesondere wegen ihres höheren Verbrauchs und erhöhten CO2-Ausstoßes.
Doch einen tragischen Verkehrsunfall, der sich ebenso mit einem Kleinlaster oder einem Kombi hätte zutragen können, zum Anlass für ein SUV-Verbot zu nehmen ist populistisch.
Man muss aufpassen, dass hier nicht zu schnell und zu oberflächlich die falschen Reflexe bedient werden. Die Bürger merken so etwas.
Ich wünsche Ihnen einen sicheren und guten Start in die Woche! |